1982, mitten im Flick-Skandal und der ersten Parteispendenaffäre, wird Helmut Kohl Bundeskanzler. Während Staatsanwälte ermitteln und andere Parteien die illegale Spendenpraxis einstellen, sammelt der CDU-Vorsitzende weiter ungeniert Geld. Sechzehn lange Kanzlerjahre folgen, fünf Mal schwört Kohl den Amtseid auf die Verfassung, doch für ihn ist der Rechtsbruch alltäglich. Was bedeutet es für die Bundesrepublik, wenn ausgerechnet der Regierungschef meint, über Recht und Gesetz zu stehen? Wenn ständig Gelder aus der Wirtschaft über verdeckte Kanäle in die Politik fließen? Wenn Lobbyisten wie Karlheinz Schreiber ihren selbstverständlichen Platz im politischen System haben? Hans Leyendecker, Michael Stiller und Heribert Prantl klären auf über Helmut Kohl, die CDU und die Spenden, über Strauß, Schreiber&Co., über Herrschaft und Barschaft, die Veralltäglichung des Ungesetzlichen. Die umfangreichen Recherchen und Analysen der Autoren, die sich spannend wie ein Krimi lesen, korrigieren die öffentliche Selbststilisierung des Altbundeskanzlers.