Liebe Leserinnen und Leser,
tja, zu erst einmal war ich schon ein wenig enttäuscht, als ich das Buch gekauft und erhalten habe. Da ich dieses aufgrund anderer guten Kritik gekauft habe, erwartete ich jetzt schon "ordentlich was in der Hand". Aber mit den hier vorhandenen 133 Seiten erschien mir
das Buch doch recht mager gestaltet.
Dann begab ich mich ans Lesen.
Der Autor Jakob Hein stellt…mehrLiebe Leserinnen und Leser,
tja, zu erst einmal war ich schon ein wenig enttäuscht, als ich das Buch gekauft und erhalten habe. Da ich dieses aufgrund anderer guten Kritik gekauft habe, erwartete ich jetzt schon "ordentlich was in der Hand". Aber mit den hier vorhandenen 133 Seiten erschien mir das Buch doch recht mager gestaltet.
Dann begab ich mich ans Lesen.
Der Autor Jakob Hein stellt in seinem Buch Herrn Jensen und seinen Alltag vor. Herr Jensen arbeitete schon als Student bei der Post als Briefträger und wurde späterhin auch dort als Mitarbeiter übernommen. Im Zuge der Umstrukturierungen (wer von uns kennt das nicht?) gab es eine Entlassungswelle, in welcher auch Herr Jensen seine Kündigung erhalten hat. Da er sich nunmehr nicht in der Position sieht, sich selbst einen Job suchen zu müssen, überlässt er dies dem Arbeitsamt. So verstreichen Tage, Wochen und Monate ins Land. In dieser Zeit wird der Alltag des Herrn Jensen beschrieben, mit jeder noch so kleinen Handlung.
Nun ja, vielleicht bin ich etwas zu gefühlsbetont?! Aber in diesem Buch fehlt es mir etwas an Herz und Gedanken. Der Autor hat einen flüssigen und guten Schreibstil, hier kann ich nicht meckern. ABER - er schreibt mir doch etwas zu langweilig. Da er von Herrn Jensen stets in der Dritten Person spricht, braucht man sich hier als Leserin / als Leser schon mal kaum Namen merken, da es sich fast ausschließlich um Herr Jensen handelt.
Die Grundidee, jemanden im Alltag zu beobachten ist ja ganz interessant. Aber man muss sich dieses Buch vorstellen, als ob man seinen Nachbarn durch ein Fernglas beobachtet. Die ersten Minuten hat man vielleicht noch Herzklopfen vor Neugier, ein Spannungs- und Erwartungsgefühl. Aber wenn man sich dann den Nachbarn am Tag 24 Stunden lang durchs Fernglas ansieht - dann ist es schon recht langweilig.
Es gibt viele Passagen im Buch, welche man hätte besser beschreiben können - meiner Meinung nach zumindest. So nimmt Herr Jensen zum Beispiel vom Arbeitsamt eine Weiterbildung / einen Kurs an, damit er seine Leistungsbezüge nicht verliert. Auch fängt er an, sich Fernseh-Programme mittels verschiedener Videorecorder aufzunehmen, damit er keine Sendungen mehr verpassen und diese später analysieren kann.
Diese Ideen und Situationen finde ich schon passend erdacht - aber ich vermisse selbst etwas mehr Gefühl und Gedanken von meinem Buch-Held Herr Jensen. So wird stets und ständig beschrieben, was Herr Jensen macht - aber im Grunde könnte er meiner Meinung nach auch ein Roboter sein - ohne jegliche Regung.
Ich denke mal, dass dieses Buch zu vergleichen ist mit Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" - auch hier finden die einen das Buch tot langweilig, während die andere Leserschaft dieses Buch auf einer Bestseller-Liste ganz oben ansiedeln möchte. So ist auch dieses eine reine Geschmackssache.
Das Buch "Herr Jensen steigt aus" war für mich selbst jetzt nicht interessant zu lesen, ganz im Gegenteil, ich empfand die Seiten von Passage zu Passage als anstrengend und nichts sagend, da es mir hier doch an Gefühle, Reaktionen und Gedanken des beschriebenen Herr Jensen mangelnde. Zudem sind für mich 133 Seiten nicht gerade viel an Lese-Material, so dass der Taschen-Buchpreis meiner Meinung nach auch nicht angemessen ist, da ich hier doch schon weitaus bessere Bücher für den gleichen Preis mit 2 - 3 mehr an Seitenanzahl erhalten habe. Da ich aber einen verständlichen Schreibstil vorgefunden habe, möchte ich hier zwei Sterne verteilen. Allerdings möchte ich gerne auf den Kauf eines Buches in der Art "Herr Jensen Teil II", etc. verzichten.
Vielleicht hat Euch das Buch ja besser gefallen?