Seit vielen Jahren hat Walter Schmidinger seine Fassung des Hiob von Joseph Roth auf deutschen und österreichischen Bühnen vorgetragen und das Publikum tief beeindruckt. Als wir ihn im Akademietheater in Wien hörten, baten wir ihn spontan, die Lesung aufzeichnen zu dürfen. Walter Schmidinger stimmte zu, und wir begannen, eine Möglichkeit für eine Aufzeichnung zu suchen. Denn wir waren - und sind - überzeugt, daß ein Live-Mitschnitt in diesem Falle das Beste sei. Das Berliner Ensemble, an dem Walter Schmidinger zur Zeit engagiert ist, erklärte sich bereit, den Hiob von Joseph Roth ins Programm zu nehmen. Am 28. Januar 2005 fand die Lesung auf der Probebühne des Berliner Ensembles statt - aus Anlaß des 60. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ebenso "beeindruckend wie unerträglich" findet Rezensentin Felicitas von Lovenberg Walter Schmiedingers Einlesung dieses Joseph-Roth-Romans. Zwar schälte sie angesichts des Vorlesers und der Tatsache, dass dessen Einlesung soeben zum "Hörbuch des Monats" gekürt wurde, die CD zunächst ausgesprochen ehrfürchtig aus ihrer Hülle. Doch der Schreck folgte auf den Fuß. Schmidingers "eigentümlicher, aber nicht unmelodiöser Singsang" ist ihr vom ersten Moment an nicht ganz geheuer. Schnell hört sie dann diesen Singsang anschwellen. Bald liest Schmidinger ihrer Schilderung zufolge die Geschichte von Joseph Roths mit Gott und seinem Schicksal hadernden Protagoisten "exaltiert, fast kreischend" vor. Der Rezensentin kommt es so vor, als lese Schmidinger "wie in einem Anfall" "weiter, immer weiter". Gelegentlich musste sie sogar die Lautstärke dämpfen, "um die Nachbarn nicht zu erschrecken".
© Perlentaucher Medien GmbH
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