Jeff Sutton, Taxifahrer in Dallas, fährt eine Frau vom Flughafen in eine noble Villengegend. Da sie nicht genug Geld dabei hat, bittet sie ihn mit ins Haus. Als kurz darauf ihre zwölfjährige Tochter verschwindet, steht für die Polizei schnell fest, dass hier nur einer als Täter in Frage kommt. Dabei ermitteln die Hüter des Gesetzes höchst nachlässig. Keiner glaubt an Jeffs Unschuld. Auch er selbst hätte schon fast aufgegeben, als am Tag der Urteilsverkündung sein Fall eine völlig überraschende Wendung nimmt.
buecher-magazin.deUnschuldig im Gefängnis - tolles Thema; politisch, gesellschaftskritisch. Prinzipiell. Levison allerdings schafft es bis zuletzt nicht, den Hörer an seinen Antihelden Jeff Sutton zu binden, gar Mitgefühl herauszukitzeln. Im Gegenteil: Die wenig raffinierte Ich-Erzählung plätschert im Präsens vor sich hin, unterbrochen lediglich durch wenige, abschweifend langweilige Rückblenden. Sicher: Kritik an der Absurdität der Justiz wird überlaut, doch wenn Sutton sich nach zehn Monaten U-Haft mit dem Überlebenden eines Vernichtungslagers vergleicht, kann das nur als schlechter Scherz gemeint sein. Hier geht es um einen echten Fall - doch es fehlt jedweder Tiefgang. Scham, Verzweiflung, Wut werden nur vorgeführt statt erduldet.
Meinhardt seinerseits bricht die Eintönigkeit des Textes keineswegs auf. Er liest sehr korrekt, mit kaum zu erahnenden Emotionen, mehr berichtend als erlebend und wird dem gelegentlich aufblitzenden Sarkasmus leider nicht gerecht. Die einzige spürbare Reaktion dürfte er mit seiner Interpretation des Serienmörders Robert erreichen, den er mit einem Dauergrinsen im Tonfall spricht - und den man deshalb von Herzen hassen kann. Immerhin das.
© BÜCHERmagazin, Tanja Weimer (tan)
Meinhardt seinerseits bricht die Eintönigkeit des Textes keineswegs auf. Er liest sehr korrekt, mit kaum zu erahnenden Emotionen, mehr berichtend als erlebend und wird dem gelegentlich aufblitzenden Sarkasmus leider nicht gerecht. Die einzige spürbare Reaktion dürfte er mit seiner Interpretation des Serienmörders Robert erreichen, den er mit einem Dauergrinsen im Tonfall spricht - und den man deshalb von Herzen hassen kann. Immerhin das.
© BÜCHERmagazin, Tanja Weimer (tan)