Eine Hommage an den Altmeister der deutschen Hochkomik - mit dem Altmeister selbst. Als wichtiges Mitglied der Neuen Frankfurter Schule gilt F.W. Bernstein als Kaderschmied des schöngeistigen Humors in Deutschland. Er arbeitete für die Satirezeitschriften Pardon und Titanic und trägt Verantwortung für den unvergesslichen Vers "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche". Der mittlerweile emeritierte Professor für Karikatur und Bildgeschichte an der Berliner HdK feierte 2003 seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass versammelten sich mit Bernd Eilert, Robert Gernhardt, Peter Knorr und F. K. Waechter die Großmeister des deutschen Humors, um aus den Werken Bernsteins zu lesen. Streng nach Kompetenzen geordnet ("Das politische Fach", "Das dramatische Fach", "Das Kurzwaren-Fach" etc.) führen uns die vier durch das verschachtelte Humoruniversum Bernsteins, in dem sich hinter jedem noch so kleinen Vers ein Geistesriese zu verstecken scheint. Der Jubilar selbst durfte an diesem Abend als "Überraschungsgast" natürlich nicht fehlen, er sinniert über "Mein schöner Tod".
CD | |||
1 | Das politische Fach | 00:05:21 | |
2 | Das dramatische Fach | 00:06:50 | |
3 | Das musikalische Fach | 00:03:40 | |
4 | Das Kurzwaren-Fach | 00:01:17 | |
5 | Das tierische Fach | 00:01:03 | |
6 | Das kritische Fach | 00:01:42 | |
7 | Das akademische Fach | 00:06:16 | |
8 | Das Landexamen | 00:09:19 | |
9 | Das Mangold-Fach | 00:06:17 | |
10 | Das Schliessfach | 00:04:05 | |
11 | Das apokalyptische Fach | 00:03:17 | |
12 | Das kryptische Fach | 00:06:47 | |
13 | Der Überraschungsgast | 00:01:13 | |
14 | Mein schöner Tod | 00:05:43 | |
15 | Weinaxgedicht | 00:01:07 | |
16 | Ich bin eine Hure der Hochkultur | 00:00:28 | |
17 | Jeder noch eins | 00:03:00 |
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Einen begeisterten Hörer hat diese CD mit Texten F.W. Bernsteins in Rezensent Andreas Rosenfelder gefunden. F.K. Waechters "ulkige Fistelstimme" oder Robert Gernhardts "rollende Diktion", aber auch Bernd Eilert, Peter Knorr und Bernstein selbst verschafften Rosenfelder Momente größten Vergnügens. Zum Beispiel wenn sie in Schülermanier mit verteilten Rollen Stücke wie "Auf der Wartburg nachts um halb eins" oder andere Texte aus Bernsteins Welt "kauziger Anarchismen und verschwurbelter Wendungen" vortragen. Anlass ist F.W. Bernsteins fünfundsechzigster Geburtstag gewesen. Die Texte stammen den Informationen des Rezensenten zufolge zum Teil noch aus "mythischer Vorzeit", wirkten auf ihn aber frischer als jede "Fernsehkasperei" unserer Tage. Auch Bernsteins "gekonntes Schmarotzertum an offiziellen und inoffiziellen Redewendungen" leuchtete dem vergnügten Rezensenten noch immer ein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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