-23%20
29,00 €**
22,45 €
inkl. MwSt.
**Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers

Sofort lieferbar
payback
11 °P sammeln
  • Audio CD

11 Kundenbewertungen

Mit seinem Roman Hundert Jahre Einsamkeit gelang Gabriel García Márquez 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. Dieser moderne Klassiker der Weltliteratur erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Abgeschnitten vom Rest der Welt durch Sümpfe, Urwald und eine undurchdringliche Sierra, ist es der Ort, an dem sich alle Träume, Alpträume und Entdeckungen des Menschen noch einmal zu wiederholen scheinen. Stärker als die bisherige deutsche Fassung arbeitet die Neuübersetzung von Dagmar…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Mit seinem Roman Hundert Jahre Einsamkeit gelang Gabriel García Márquez 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. Dieser moderne Klassiker der Weltliteratur erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Abgeschnitten vom Rest der Welt durch Sümpfe, Urwald und eine undurchdringliche Sierra, ist es der Ort, an dem sich alle Träume, Alpträume und Entdeckungen des Menschen noch einmal zu wiederholen scheinen. Stärker als die bisherige deutsche Fassung arbeitet die Neuübersetzung von Dagmar Ploetz die unterschiedlichen stilistischen Ebenen des Romans heraus: pathetisch, witzig, lapidar, episch, poetisch. So gelingt ein Blick auf die Welt, der auch den Erfahrungen des 21. Jahrhunderts noch mühelos standhält.
Autorenporträt
Gabriel García Márquez, geboren 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitete nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. García Márquez hat ein umfangreiches erzählerisches und journalistisches Werk vorgelegt. Seit der Veröffentlichung von 'Hundert Jahre Einsamkeit' gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller der Welt. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Ulrich Noethen wurde durch den Kinofilm 'Comedian Harmonists' bekannt und war seitdem in zahlreichen preisgekrönten Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter 'Der Untergang', 'Oh Boy' oder 'Hannah Arendt'. Mit seiner warmen, vielseitigen Stimme und seinem Gespür für Charaktere und Situationen begeistert Noethen auch als Hörbuchsprecher. Für seine Lesung von Friedrich Anis 'Nackter Mann, der brennt' wurde er 2017 in der Kategorie 'Bester Interpret' mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.
Rezensionen
»Überhaupt ist die neue Übersetzung zurückhaltender und respektiert damit die Klarheit des Erzählers García Márquez, der auch ein brillanter Journalist war. [...] In dieser Gestalt wünscht man dem Roman 47 weitere Jahre.« Paul Ingendaay FAZ 20170821

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009

Die Nebel von Macondo

Ich habe es ja versucht. Als ich im Buch irgendwann nicht mehr weiterkam, habe ich es mir sogar vorlesen lassen, im Norddeutschen Rundfunk, immer um halb neun Uhr morgens. Aber auch das dauerte und quälte und zog sich hin. Weil der Schauspieler, der "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez damals vortrug, es war vermutlich Gert Westphal, die knappe halbe Stunde, die er dazu hatte, meist damit vergeuden musste, immer wieder diesen unendlichen Namen durchzubuchstabieren: José Arcadio Buendía. Noch ein José Arcadio Buendía. Und dazu ein José Arcadio Segundo Buendía. Und danach schon wieder ein José Arcadio Buendía. Dessen Schwester heißt Renata Remedios Buendía. Und deren Mutter Aureliana Segundo Buendía. Nicht zu vergessen Santa Sofia von der Frömmigkeit. Aureliano Triste. Mauricio Babilonia. Oda-Gebbine Holze-Stäblein. Thorsten Schäfer-Gümbel. Dann waren die dreißig Minuten am Radio vorbei und Vorleser und Zuhörer gleichermaßen erschöpft.

Ich vermute, in Wirklichkeit hat dieser Amazonas von Vornamen und Nachnamen und Rängen den entrückten Zustand hervorgebracht, den man magischen Realismus nannte. Lateinamerika, das war für mich kein Geisterhaus, sondern ein Standesamt. Wenn einen aber Meisterwerke nobelpreisprämierter Großschriftsteller nerven, die andere in Wallung bringen, traut man zuerst einmal der eigenen Urteilskraft nicht mehr. Und beginnt, die Schuld bei sich selbst zu suchen: zu einsilbig. Zu kaltblütig. Zu diesseitig. Zu wenig Vornamen. Zu viel Norddeutscher Rundfunk, zu wenig Fitzcarraldo. Aber dann las ich, wie Julian Barnes in "Flauberts Papagei" eine Art Kontinentalsperre für südamerikanische Romane forderte, und war wieder beruhigt. Barnes hatte offenbar auch die Nase voll vom dampfenden Geruch des Regenwalds, von fadenscheinigen Damen mit zweitem Gesicht, Zaubervögeln (Flauberts Papagei hat damit nichts zu tun, der war ausgestopft!), flüsternden Nebeln, hellsehenden Bäumen, Dschungeldörfern, wundertätigen Wurzeln und ewigen Alten - und verlangte nach Subventionen für Romane, die am Nord- oder Südpol spielen.

Für diese Bücher wiederum könnte man mittlerweile zwar auch und mit gleichem Recht eine Kontinentalsperre fordern. Damals aber, als die Leute nicht genug vom schwülen Klima verrätselter Familiengeschichten bekommen konnten, verstand ich den Bedarf an kaltem, klarem Wasser genau. Das Fabulierpathos von "Hundert Jahre Einsamkeit", der Überdruss an Phantasie, der Aberglaube als Erzählmodus: Alles schön und gut. Aber wenn heute infantile Regression beklagt wird, weil sich Leser jenseits der mittleren Reife tief in die Welt von Harry Potter hineinfräsen, kann ich nur sagen: Da waren wir schon mal. (Barnes hat in "Flauberts Papagei" übrigens auch einen Auslieferungsstopp für englische Schuluniformromane gefordert.) Und hat man Südamerika, das in der mittleren Phase der alten Bundesrepublik als Sorgenkind und Sehnsuchtsort zugleich entdeckt wurde, eigentlich gut damit getan, es vor allem als Land exotischer Riten und Familienbünde zu genießen? Dort drüben allerdings wurde "Hundert Jahre Einsamkeit" unvorstellbar oft gelesen. Vielleicht bin ich doch das Problem.

TOBIAS RÜTHER

Gabriel García Márquez: "Hundert Jahre Einsamkeit". Fischer-Taschenbuch-Verlag, 10 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
Trotz der eigentlich tragischen Umstände [...] bringt Gabriel García Márquez eine gewisse Leichtigkeit und Humor in seine Familiensaga hinein. Ruhr Nachrichten 20210122