Das Buch "Hurengespräche" von Heinrich Zille erschien 1913 als Privatdruck des Verlags Fritz Gurlitt unter dem Pseudonym W. Pfeifer und wurde von der preußisch-kaiserlichen Zensur auf der Stelle verboten.
Acht Frauen, an einem imaginären Stammtisch in einer Suppenküche versammelt, tauschen ihre Erlebnisse im Berliner "Milljöh" Anfang des letzten Jahrhunderts aus.
Die Frauen bezeichnen sich selbst als"Huren", gehen allesamt aber noch anderen Beschäftigungen wie Blumenfrau oder Fabrikarbeiterin nach. Sie schildern ihre Erlebnisse von frühem sexuellen Missbrauch bis zu geduldetem Inzest, in sehr unsentimentaler Sprache. Allen ist gemein, dass sie im Grunde nach einem anderen Leben streben, aber in diesem durch die sozialen Umstände und auch wegen der mangelnden Aufstiegs- bzw. Bildungsmöglichkeiten als Frauen in ihrem Dasein, als Hure, Ehefrau und (vielfacher) Mutter mehr oder weniger "festgekettet" sind: "Hätt n wir nich so dreckig jewohnt un wär n nicht so arm gewesen, dann wär woll manches anders jeworden.".
Acht Frauen, an einem imaginären Stammtisch in einer Suppenküche versammelt, tauschen ihre Erlebnisse im Berliner "Milljöh" Anfang des letzten Jahrhunderts aus.
Die Frauen bezeichnen sich selbst als"Huren", gehen allesamt aber noch anderen Beschäftigungen wie Blumenfrau oder Fabrikarbeiterin nach. Sie schildern ihre Erlebnisse von frühem sexuellen Missbrauch bis zu geduldetem Inzest, in sehr unsentimentaler Sprache. Allen ist gemein, dass sie im Grunde nach einem anderen Leben streben, aber in diesem durch die sozialen Umstände und auch wegen der mangelnden Aufstiegs- bzw. Bildungsmöglichkeiten als Frauen in ihrem Dasein, als Hure, Ehefrau und (vielfacher) Mutter mehr oder weniger "festgekettet" sind: "Hätt n wir nich so dreckig jewohnt un wär n nicht so arm gewesen, dann wär woll manches anders jeworden.".
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Sehr beeindruckt ist Wilhelm Trapp erst einmal von der Vorlage zu diesem Hörbuch - den von Heinrich Zille den Huren in Berliner Hinterhöfen abgelauschten Gesprächen. Da geht es in aller Deutlichkeit zur Sache, darum wurde der Band nach Erscheinen auch gleich verboten. Sehr gelungen scheint Trapp die Umsetzung, die nun vorliegt. Zu hören sind Kathrin Angerer und Dagmar Manzel und sie berlinern und haben dabei, auch wenn man schlimme Dinge hört, das Herz auf dem rechten Fleck. Ja, der "Hure-mit-Herz-Kitsch" ist nicht weit, findet der Rezensent - aber das war bei Zille schon so und stört ihn hier wie da nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH