Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Das Buch enthält Geschichten, kurz und knapp über den Alltag in Berlin, genauer gesagt im Prenzlauer Berg, dort wo das Leben so richtig pulsiert und immer wieder der Vergleich zu Russland, woher er eigentlich kommt. Das Leben in einer riesigen Stadt als
zugezogener Einwohner zu beobachten, sich wundern, nach welchen Gepflogenheiten wir leben, wie sehr man…mehrEs hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Das Buch enthält Geschichten, kurz und knapp über den Alltag in Berlin, genauer gesagt im Prenzlauer Berg, dort wo das Leben so richtig pulsiert und immer wieder der Vergleich zu Russland, woher er eigentlich kommt. Das Leben in einer riesigen Stadt als zugezogener Einwohner zu beobachten, sich wundern, nach welchen Gepflogenheiten wir leben, wie sehr man sich anpasst und erstaunt ist, was das Leben so mit einem macht, darüber schreibt Kaminer. Konnten wir -egal in welchem Land geboren- mit Holzbausteinen alles spielen, benötigen unsere Kinder alles und noch mehr. Am Ende eines Tages tapsen wir durch die Flure und Zimmer unserer Wohnung, um nichts zu zerstören. Was tun wir nicht alles für die lieben Kleinen, denen das eigene Zimmer nicht ausreicht, um ihre Spielwelt zu erhalten und wie zufrieden waren wir alle in Kindertagen. Und genau das macht ihn so lesenswert. Er macht einfach alles mit, wundert sich und ist erstaunt, wie die Welt sich ändert. Er vergleicht mit seiner Zeit in Russland, bemerkt die kulturellen Unterschiede. Liebevoll ist die Geschichte seiner Einschulung erzählt, die verglichen mit dem "Hier und Heute" taktvoll die Frage aufwirft, wie konnte es nur soweit kommen. Urkomisch wie er die erste Elternversammlung in einer Berliner Aula einer Grundschule beschreibt, wir haben es genauso auch zweimal erlebt. Trocken sein Fazit und Kurzbericht, wie er eingeschult wurde und trotzdem lesen und schreiben kann. Wir haben Tränen gelacht, beim Lesen der Geschichte. Er vergleicht beharrlich Großeltern, Tante und Kindern mit hier und heute, und seine Zeit in Russland. Er schreibt komisch, witzig, sehr genau. Man hat bei den Geschichten immer das Gefühl, er hätte gerade kurz den Raum verlassen und unsere Gedanken kreisen noch um das Erzählte. Sehr schön geschrieben. Wer eine Lektüre sucht, die kurz und knapp sein soll, hat mit "Ich mache mir Sorgen, Mama" seinen Spaß. Hier sind es knapp 50 Geschichten und damit viele Möglichkeiten immer wieder im Buch zu lesen. Wer Berliner Luft schnuppern möchte, schon einiges über den Prenzlauer Berg gehört hat, wird bei Kaminer vieles finden. Sein Lebensmittelpunkt ist derzeit der Szenebezirk Prenzlauer Berg. Wer wissen möchte, warum dieser Bezirk bei vielen Zugereisten so beliebt ist, erfährt vielleicht durch die Lektüre dieses Buches über die Macken seiner Bürger und auch etwas darüber wie liebevoll eigentlich die Berliner miteinander umgehen und bekommt vielleicht auch einmal Lust, sich dort umzusehen - im Prenzlauer Berg. Wir haben vieles wiederentdeckt und fanden gut, wir detailliert er beschreibt. Kaminer ist gerne Mensch, gerne Vater, gerne Wahlberliner, gerne Ehemann und gerne Sohn und darüber schreibt er sehr kurzweilig und zu unserem Vergnügen. Danke.