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Wo der Hobbit seinen Anfang nahm
Pip und Flora laufen aus dem Sunny Bay Home für elternlose Kinder davon und geraten mitten in eine andere Welt. Sie entdecken das Land der Schnerge, einen magischen Ort tief im Wald. Hier gibt es Zimtbären, ausschweifende Feste und kuriose Rituale - aber auch Hexen und boshafte Wesen. Zum Glück haben die beiden Kinder den chaotischen, liebenswerten Schnerg Gorbo zum Freund. Größter Fan der Schnerge war wohl J.R.R. Tolkien, dem die Originalversion des Textes als Vorbild für den »kleinen Hobbit« diente.
Kinderfantasy wie aus dem Auenland: Fantastik-Großmeister Gert Heidenreich liest.
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Produktbeschreibung
Wo der Hobbit seinen Anfang nahm

Pip und Flora laufen aus dem Sunny Bay Home für elternlose Kinder davon und geraten mitten in eine andere Welt. Sie entdecken das Land der Schnerge, einen magischen Ort tief im Wald. Hier gibt es Zimtbären, ausschweifende Feste und kuriose Rituale - aber auch Hexen und boshafte Wesen. Zum Glück haben die beiden Kinder den chaotischen, liebenswerten Schnerg Gorbo zum Freund. Größter Fan der Schnerge war wohl J.R.R. Tolkien, dem die Originalversion des Textes als Vorbild für den »kleinen Hobbit« diente.

Kinderfantasy wie aus dem Auenland: Fantastik-Großmeister Gert Heidenreich liest.
Autorenporträt
Edward Augustine Wyke-Smith (1871¿1935) war Bergbauingenieur, führte jedoch überwiegend das Leben eines Weltenbummlers und Abenteurers. Er diente bei den Horse Guards in Whitehall, heuerte auf einem Windjammer an, mit dem er nach Australien und Amerika segelte, und arbeitete in den USA lange Zeit als Cowboy. Als Bergbauingenieur verwaltete er Minen in Mexiko, Spanien, Portugal, Norwegen und Südamerika. Seine Kinder waren so begeistert von den Geschichten, die er ihnen erzählte, dass sie ihn baten, sie aufzuschreiben. The Marvellous Land of Snergs (1927) war sein letztes Buch, dem heute besondere Bedeutung zukommt, weil es J. R. R. Tolkien zu seinem berühmten Klassiker The Hobbit inspirierte. Aufmerksame Leser dürften tatsächlich erstaunliche Parallelen zwischen beiden Büchern entdecken.
Kinderbuch des Monats October 2021
„Im kleinen wilden Schnergenland“ – neu erzählt von Veronica Cossanteli

Eine Stadt in den Bäumen, wo es Festmahle unterm Sternenzelt gibt, beim Einkaufen mit Muschelschalen oder Geschichten bezahlt wird und Zimtbären als Reittiere dienen. – Klingt traumhaft? Willkommen im Schnergenland! Hier landen die Kinder Pip und Flora, nachdem sie mit ihrem Hund aus dem Waisenhaus geflüchtet sind. Mit von der Partie ist außerdem ein ebenso schusseliger wie liebenswürdiger Schnerg namens Gorbo. Doch nicht alles ist sagenhaft schön im Land der Schnerge – vor gemeinen Hexen und seltsamen Wesen müssen sich die Freunde in Acht nehmen. Und so folgt ein Abenteuer auf das nächste …

Was?

Im Sunny Bay Home haben Pip und Flora nicht viel zu lachen. Miss Watkins führt ein strenges Regiment. Wenn Regeln gebrochen werden, wird sie ungehalten. Als mal wieder alles schiefläuft, verschwinden die beiden Kinder kurzerhand durchs Tor – und landen in einer Welt, in der alles anders ist und in der auch sie sich verändern werden. Als sie schließlich doch ins Sunny Bay Home zurückkehren, haben sie gelernt, was ein gutes Zuhause ausmacht und dass es in jedem Herzen zwei Seiten gibt.

Wie?

Klein, herzlich und voller Spaß am Leben: Die etwa tischhohen Schnerge erfand vor rund 100 Jahren der Schriftsteller E. A. Wyke-Smith – und inspirierte damit J. R. R. Tolkien zu seinen Hobbits. Veronica Cossanteli lädt dazu ein, das Schnergenland wiederzuentdecken. Dabei hat sie auf die Kriege und Gewalttaten aus der Vorlage verzichtet, dafür die spannenden Abenteuer um ihre charmanten Ideen und viel Sprachwitz ergänzt. Mit ganzseitigen Bildern und vielen kleinen Illustrationen von Paddy Donnelly ist ein wunderschönes Buch über Freundschaft, Fantasie und Mut entstanden.

Für wen?

Das Vorlesebuch eignet sich für Kinder ab sechs Jahren – und es lädt auch ältere Fantasy-Fans dazu ein, einen einflussreichen Klassiker neu zu entdecken.

Von wem?

Nach einer Jugend in Hampshire und Hongkong zog es Veronica Cossanteli nach Southampton, wo sie heute in einer Grundschule unterrichtet. Als Kind fantasierte sie von einem Dinosaurier als Haustier. Heute besitzt sie neben Katzen und Schlangen auch diverse Eidechsen. Zu den Büchern, die sie schon früh begeisterten, zählten die Geschichten der Mumins, von Winnie Puuh, Peter Pan, Alice im Wunderland und natürlich vom Hobbit und dem Herrn der Ringe. So stieß sie schließlich auf „The Marvellous Land of Snergs“ von Edward Augustine Wyke-Smith – und beschloss, dem Schnergenland neues Leben einzuhauchen.

Und weiter?

Bevor sie sich diesen Klassiker vornahm, schrieb Veronica Cossanteli schon zwei eigene Geschichten mit den fabelhaften Titeln „Wilder Wurm entlaufen“ und „Die Ein-Finger-Verschwörung“. Was sie sich wohl als Nächstes einfallen lässt?

Alles zum Kinderbuch des Monats
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.10.2021

Bis wir trunken ratzen
„Im kleinen wilden Schnergenland“ – ein Fantasy-Klassiker aus den
Zwanzigerjahren, neu erzählt von Veronica Cossanteli
Der Verlag wirbt mit der Information, der Kinderbuchklassiker „The Marvellous Land of Snergs“ von E.A. Wyke-Smith von 1927 sei, nach Tolkiens eigenem Bekunden, das Vorbild für den „Kleinen Hobbit“. Doch der Vergleich führt leicht in die Irre. Tolkiens Roman ist die Geburtsstunde eines einzigartig komplexen Paralleluniversums. Die Schnergengeschichte dagegen ist unterhaltsame Fantasy für Kinder mit einer gehörigen Portion Witz, Schauder und tugendhafter Belehrung. Die Abenteuer zweier Menschenkinder und ihres Schnergenfreundes hat nun die britische Autorin Veronica Cossanteli neu erzählt.
Im ihrem Schnergenland – freundlich, farbig und kindlich illustriert von Paddy Donnelly – gibt es einen Riesen, der am liebsten Kleinkinder fressen wollte, wenn er denn nicht zum Vegetarier umerzogen worden wäre. Es gibt eine Hexe, es gibt Schnodderwürmer, Säbelzahn-Tausendfüßer, Vampirfalter und Heulschnecken. Zwischen dem Land der kleinen Schnerge und dem der verfeindeten Kelpse wuchern äußerst hinterlistige Wälder. Und irgendwo am Rande gibt es den letzten Zipfel einer Ansiedlung von Nudelingen – so heißen die Menschen. Vor allem bevölkern Halbnudeln, also Kinder, ein Waisenhaus an der Sunny Bay. Geführt wird das Heim für „überflüssige und aus Zufall elternlose Kinder“ von einer strengen Dame namens Miss Watkyns, hinter deren rauer Schale sich eine herzensgute Seele verbirgt (Mary Poppins lässt grüßen!). Oberstes Prinzip ihres Regiments scheint die Einhaltung von Regeln zu sein. Offensichtlich umgibt sie eine derart magische Aura, dass sogar ihr Goldfisch artig im Glas unablässig die gleichen Kreise im Uhrzeigersinn zieht. Erwähnenswert sind noch ein uralter Kapitän und seine zahnlose Mannschaft, die auf einem Segelschiff in der Nachbarbucht residieren. Letztlich aber führt der Umstand, dass Schnerge für Haushaltsdienste im Heim herangezogen werden, zu dem Dilemma, das die Geschichte in Bewegung bringt. Eben steht einer von ihnen, Gorbo, mit gesenktem Haupt vor Miss Watkyns. Neben ihm, gleichermaßen zerknirscht, Flora und Pip, die neuesten Zöglinge im Heim, die sich, zusammen mit ihrem Schnergenfreund, einfach nicht an das strenge Reglement gewöhnen wollen und von der Leiterin ermahnt werden. Der Junge stammt aus einer Zirkusakrobatenfamilie und wurde vom Vater misshandelt. Und Flora wurde von ihrer wohlhabenden Mutter abgeschoben und entschloss sich, nicht mehr zu sprechen. Die Hexe Malicia, die etwas Geheimnisvolles mit Miss Watkyns verbindet, versucht, Flora zu entführen. Damit beginnt für die beiden Kinder, für Gorbo und ein zugelaufenes Hündchen eine Abenteuerreise durch fantastische Welten, bei der man sich als teilnehmender Beobachter – ganz anders als bei Tolkien – trotz Dramatik stets auf der sicheren Seite fühlt.
Cossanteli hat sich auf muntere, zeitgemäße und hintergründige Weise vom Original inspirieren lassen. Und Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn ist bei jedem der vielen wunderbar schrägen Sprachspiele anzumerken, welchen Spaß es ihm bereitet, sich mit den magnoelefantasmagorischen Geschöpfen zu verständigen: „Wir singen, bis wir trunken ratzen, // wir tanzen, bis die Blasen platzen. // Ein wahrer Schnerg geht brav und nett // nach einem Kopfstand erst ins Bett.“
SIGGI SEUSS
Veronica Cossanteli: Im kleinen wilden Schnergenland. Neu erzählt nach einem Roman von E.A. Wyke-Smith. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Mit Bildern von Paddy Donnelly. Thienemann 2021. 238 Seiten, 15 Euro.
Uwe-Michael Gutzschhahn
machen die Sprachspiele viel Spaß
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Siggi Seuß hält Veronica Cossantelis Neuerzählung des Kinderbuchklassikers von E. A. Wyke-Smith für gelungen. Mit Witz, teilnehmender Beobachtung und gebändigter Moral und Dramatik erzählt die Autorin laut Seuß von den Abenteuern zweier Kinder im Schnergenland, wo Säbelzahntausendfüßler, Schnodderwürmer, Squiesel, Hexen undWobser ihr Unwesen treiben. Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn trifft den Ton, so Seuß, und bewahrt den Hintersinn.

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"Ein kleines Glanzstück dieses Kinderbuch-Herbstes." Katrin Hörnlein DIE ZEIT Newsletter "Was wir lesen" 20211007