Jane Eyre wächst als Waisenkind bei reichen Verwandten auf. Es ist eine freudlose Kindheit, denn Jane ist altklug und damit kann ihre Tante, die eher fröhliche jedoch geistig unterbelichtetere Kinder gewohnt ist, nicht viel anfangen. Sie verachtet und hasst Jane, was auf Gegenseitigkeit beruht. So
sind beide Seiten froh, als Jane nach einer größeren Eskalation Gateshead verlässt und nach Lowood…mehrJane Eyre wächst als Waisenkind bei reichen Verwandten auf. Es ist eine freudlose Kindheit, denn Jane ist altklug und damit kann ihre Tante, die eher fröhliche jedoch geistig unterbelichtetere Kinder gewohnt ist, nicht viel anfangen. Sie verachtet und hasst Jane, was auf Gegenseitigkeit beruht. So sind beide Seiten froh, als Jane nach einer größeren Eskalation Gateshead verlässt und nach Lowood ins Internat kommt und nach acht Jahren Schulzeit selber Lehrerin wird. Aber schon bald wird ihr dieses einseitige Leben öde, sie will mehr, sie braucht einen Tapetenwechsel und annonciert, dass sie eine Stellung als Gouvernante sucht. Schon bald tritt sie eine Stellung bei einem unehelichen französisches Mädchen auf Thornfield Hall an, was ihr jedoch auch bald sehr eintönig wird, bis sie Mr. Rochester, den Herren des Hauses kennenlernt, der ein düsteres Geheimnis hütet.
Dieses Hörspiel ist eine Gemeinschaftsproduktion des SR/DLR/NDR/RB aus dem Jahr 2005 und ein typisches Radiohörspiel. Wie die meisten Radiohörspiele ist es sparsam instrumentiert, es gibt kaum Hintergrundgeräusche und so gut wir keine Hintergrundmusik. Das muss nicht schlecht sein, viele Radiohörspiele sind ausgesprochen gut. Hier jedoch hört man an einigen Stellen einen stumpfen Studioraumklang und die Hintergrundmusik ist komplett unpassend und störend. Die Hintergrundinstrumentierung besteht aus einem Posaunenstück, dass immer wieder und wieder im Hintergrund eingespielt wird und an sich schon nicht zeitgemäß ist, ganz zu schweigen von der Steel Pan, die monoton den Rhythmus angibt.
Die Sprecher sind allesamt eher unbekannt und machen ihre Sache sehr gut und klingen weder leblos nach abgelesen. Probleme bereitete mir nur die hektische und teils zu hysterische Sprechweise von Sasche Icks, die die Jane Eyre gibt. Christian Redl als Edward Rochester klingt dagegen schon recht betagt, deutlich älter als ein 40 Jahre alter Mann.
Positiv jedoch ist die sehr genaue Umsetzung der Romanvorlage. Natürlich musste und werde querdurch konsequent gekürzt und es fielen viele meiner Lieblingsszenen diesen Kürzungen zum Opfer, man hat jedoch nie das Gefühl, dass einem Informationen fehlen würden. Einige Stellen jedoch, die im Roman eher dezent zwischen den Zeilen angedeutet wurden, wurde für das Hörspiel plakativer, aufdringlicher umgeschrieben, so dass auch noch der letzte Hörer, der vielleicht in Halbschlaf versunken sein könnte, versteht, was damit gesagt werden sollte.