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Sie war 598 Tage die bisher jüngste First Lady der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Beginn der Amtszeit ihres Mannes begann für sie als Frau von Christian Wulff ein völlig neues Leben. An der Seite ihres Mannes repräsentierte sie Deutschland im In- und Ausland und engagierte sich ehrenamtlich vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Dem Rücktritt des Bundespräsidenten im Februar 2012 gingen Vorwürfe in den Medien zum Einfamilienhaus, zu Urlauben und zur Kleidung voraus. Darüber hinaus gab es Gerüchte zu einem angeblich bewegten Vorleben.
Bettina Wulff erzählt, wie sie mit
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Produktbeschreibung
Sie war 598 Tage die bisher jüngste First Lady der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Beginn der Amtszeit ihres Mannes begann für sie als Frau von Christian Wulff ein völlig neues Leben. An der Seite ihres Mannes repräsentierte sie Deutschland im In- und Ausland und engagierte sich ehrenamtlich vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Dem Rücktritt des Bundespräsidenten im Februar 2012 gingen Vorwürfe in den Medien zum Einfamilienhaus, zu Urlauben und zur Kleidung voraus. Darüber hinaus gab es Gerüchte zu einem angeblich bewegten Vorleben.

Bettina Wulff erzählt, wie sie mit allen Anschuldigungen umgegangen ist und wie sie die schwierige Zeit erlebt hat. Sie schildert die durchwachten Nächte, die Zweifel, die Wut, die Hilflosigkeit, wenn man plötzlich von allen Seiten unter Beschuss steht, und das Ausmaß der Belastung, der eine Ehe und eine Familie in solch einer Zeit ausgesetzt ist.
Mit persönlichem Vorwort und exklusivem Interview
Autorenporträt
Bettina Wulff, geb. Körner, wurde 1973 in Hannover geboren. Nach dem Studium arbeitete sie als PR-Fachfrau. 2006 lernte sie den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff kennen, den sie 2008 heiratete.
Trackliste
CD 1
1Vorwort00:04:40
2Die Männer (1)00:10:21
3Die Männer (2)00:06:59
4Mein Mann (1)00:08:55
5Mein Mann (2)00:05:54
6Mein Mann (3)00:09:44
7Das Haus (1)00:06:00
8Das Haus (2)00:07:38
CD 2
1Die Wahl (1)00:09:34
2Die Wahl (2)00:06:24
3Die Wahl (3)00:09:46
4Die Hauptstadt (1)00:09:02
5Die Hauptstadt (2)00:07:38
6Die Hauptstadt (3)00:07:11
7Die Freunde (1)00:08:39
8Die Freunde (2)00:11:18
CD 3
1Die Promis (1)00:06:45
2Die Promis (2)00:10:45
3Das Tattoo (1)00:07:43
4Das Tattoo (2)00:05:47
5Die Beziehung (1)00:05:44
6Die Beziehung (2)00:07:38
7Das Charity-Engagement (1)00:08:49
8Das Charity-Engagement (2)00:07:42
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.09.2012

Gut platziert
„Jenseits des Protokolls“ heißt das Buch der früheren Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff.
Es ist weder klug noch liebenswürdig oder grazil – aber dafür ziemlich deutlich
VON HANS LEYENDECKER
München – Bettina Wulffs Vater ist 73 Jahre alt, die Mutter 69 Jahre. Die Eltern lieben ihre Tochter, und die Tochter liebt ihre Eltern, wie sie öffentlich bekennt. Was haben die Eltern gedacht, als erstmals im Internet stand, ihre Tochter „Betty“ sei früher angeblich eine Prostituierte gewesen?
  Die Eltern hätten der Tochter gegenüber kein Wort „über die Anschuldigungen verloren“, schreibt die 38-jährige frühere First Lady. Das Schweigen der Eltern habe sie „verunsichert“. Ihre Eltern könnten vermutlich „diese Begriffe in Beziehung zu ihrer Tochter gar nicht in den Mund nehmen. Von ihrer Seite aus ist es tabu. Ich glaube auch, sie wollen es mir gegenüber nicht erwähnen, weil sie befürchten, ich könnte glauben, dass sie auch nur einen minimalen Hauch“ in „Erwägung ziehen“ würden. „So schweigen sie.“
  Ihr achtjähriger Sohn Leander hingegen habe ein iPad und gehe „selbstverständlich auch ins Internet. Wenn er dann meinen Namen eingibt und als Erstes solche Begriffe liest und auf solche Seiten kommt, dann finde ich das einfach so etwas von entsetzlich und beschämend.“ Neulich sei Leander aus der Schule gekommen und habe gefragt: „Mama, habt ihr gelogen?“ Ein älterer Mitschüler habe gesagt: „Deine Eltern sind Lügner.“ Das wisse er von seinem Vater, habe der Mitschüler erklärt.
  Die Eltern der Autorin sollten wieder „zu jedem Moment mit erhobenem Haupt vor die Tür treten können“, und Sohn Leander „soll die Wahrheit kennen“. Auch deshalb, so Bettina Wulff, gehe sie jetzt juristisch und publizistisch gegen die Verleumdungen an. „Jenseits des Protokolls“ ist der Titel ihres 224-seitigen Buches, das in dieser Woche erscheint.
  Es gibt Bücher, die nach der Formel funktionieren: erst die Sprache, dann der Gedanke. Und es gibt Bücher, da ist es umgekehrt. Das Wulff-Buch ist weder das eine noch das andere, aber ein richtiger Groschenroman ist es deshalb trotzdem nicht. Zwar können die Autorin und die Co-Autorin unter allzu schwerer Gedankenlast beim Schreiben nicht ins Schwitzen gekommen sein. Aber dennoch ist es ein interessantes Buch geworden, weil solche Schlichtheit manchmal auch ihren Reiz hat. Das Geschriebene ist nicht liebenswürdig, grazil und sehr klug, trotzdem hat es Hand und Fuß. Alles ziemlich geradeaus.
  Bettina Wulff äußerst sich deutlich, vor allem über die Verleumder aus der Politik: Die Verleumdungen über ihr angebliches Leben im Rotlichtmilieu seien das erste Mal aufgekommen, als ihr Mann noch Ministerpräsident in Niederdachsen gewesen sei, schreibt Bettina Wulff, und die Denunziationen hätten sich, nach einer Ruhepause, mit dem weiteren Aufstieg ihres Mannes, verstärkt: „Noch in der Nacht seiner Wahl zum Bundespräsidenten“ hätten „einflussreiche Personen“, darunter Politiker, Journalisten gefragt, „ob die Internetveröffentlichungen über mich eigentlich bekannt seien“. Da waren die ersten Einträge im Netz gerade zehn Tage alt. Herausgeber und Politiker hätten sich „hinter vorgehaltener Hand über mein vermeintliches Vorleben“ ausgetauscht.
  Dann geht es um ihren Mann, darum, dass er im Umgang mit seiner Kredit- und Reise-Affäre offenbar Fehler gemacht hat: „Statt peu à peu auf die Vorwürfe zu reagieren, wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, sich einmal umfassend zu erklären. (. . .) Ich denke schon, dass wir beziehungsweise mein Mann mit Informationen hätten durchaus anders umgehen sollen. Statt erst nach jeder einzelnen Anfrage ein Statement abzugeben, wäre es klüger und souveräner gewesen, sich einmal offensiv zu erklären.“
  Bettina Wulff äußert sich auch über ihre eigene Rolle, und das ziemlich deutlich: „Ich habe mich in bestimmte Situationen regelrecht hineinpressen und mir diktieren lassen, wie man sich verhält.“ Beispielsweise beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten im vergangenen Januar, da sei ihre „Gefühlswelt quasi Amok“ gelaufen und sie habe sich gefragt: „Warum machst du das hier? Warum bist du nicht bei deinen Söhnen, wo du eigentlich gerne sein würdest?“
  Als Christian Wulff ihr am 17. Februar „ein zweites Mal“ seine Abschiedsrede vorgelesen habe, die er gleich halten werde, habe sie „eine innere Leere“ gespürt. „Ich wollte das alles nur möglichst schnell über die Bühne bringen und dies mit größtmöglicher Fassung, stark und aufrecht.“ Sie habe der Gedanke genervt, dass sie sich „vor die Masse der Journalisten stellen musste, die zu wenig unterschied zwischen mir und meinem Mann“. Natürlich seien sie ein Team gewesen. „Aber deswegen wollte ich mich nicht selbstverständlich als untrennbares Doppelpack über einen Kamm scheren lassen. (. . .) Ich sollte alles mittragen, mit ertragen, alles mit erleiden, aber letztlich, wo es nun zu Ende war, blieb mir nur die Besetzung als stumme Statistin.“ Das ist nicht der Tonfall einer Dulderin.
  Die Medien? Meute, Verfolger, Belagerer, oft Leute, die nicht durchblicken und sich nicht „nur einmal ansatzweise Gedanken gemacht haben, welche Auswirkungen die gesamten Anschuldigungen auf ein Familienleben haben“.
  Schließlich bietet Bettina Wulff auch einen – unverlangten – Blick ins Innenleben ihrer Ehe und der Familie. „Nach dem Rücktritt hatte ich irgendwann endlich auch die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, was zwischen uns beiden, zwischen Christian und mir, alles unausgesprochen wie selbstverständlich mitgelaufen ist.“ Sie habe ihm gesagt: „Jahrelang hat die Uhr nach deinem Takt geschlagen.“ Jetzt sei es „doch eine Selbstverständlichkeit“, dass er in der Ehe mehr Präsenz zeige „und auch wir anderen in den Vordergrund rücken“. Es sei eine Chance, die sich ihm biete, und er nehme sie „großartig“ an. Er kümmere sich mehr um die Kinder und sei ein „besserer und vor allem bewussterer Vater“ geworden.
  Der letzte Satz des Buches ist kompliziert formuliert, lässt sich aber knapp zusammenfassen: Ihr Leben ist ihr Leben.
Bettina Wulff kritisiert viel –
auch den eigenen Ehemann
und sein Krisenmanagement
Die Medien?
Meute, Verfolger, Belagerer.
Leute, die nicht durchblicken
Wieder im Gespräch: Bettina Wulffs Buch „Jenseits des Protokolls“ sollte angeblich erst im November erscheinen – nun startet der Verkauf in dieser Woche.
FOTO: DPA
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