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Aufgewachsen ist die berühmte Erzählerin auf einem kleinen, idyllischen Bauernhof im südschwedischen Sm land, der durch die Geschichten aus Bullerbü" berühmt geworden ist. Eine Kindheit, die, wie man weiß, von Gefühlen wie Freiheit und Sicherheit bestimmt wurde. Weniger bekannt ist jedoch, wie Astrid Lindgrens Leben weiterging, nachdem sie das Paradies ihrer Kindheit verlassen musste.Maren Gottschalk zeichnet den Weg der großen Autorin sorgfältig und liebevoll nach - von dem einfachen Bauernmädchen aus Bullerbü zur weltberühmten Kinderbuchautorin.

Produktbeschreibung
Aufgewachsen ist die berühmte Erzählerin auf einem kleinen, idyllischen Bauernhof im südschwedischen Sm land, der durch die Geschichten aus Bullerbü" berühmt geworden ist. Eine Kindheit, die, wie man weiß, von Gefühlen wie Freiheit und Sicherheit bestimmt wurde. Weniger bekannt ist jedoch, wie Astrid Lindgrens Leben weiterging, nachdem sie das Paradies ihrer Kindheit verlassen musste.Maren Gottschalk zeichnet den Weg der großen Autorin sorgfältig und liebevoll nach - von dem einfachen Bauernmädchen aus Bullerbü zur weltberühmten Kinderbuchautorin.
Autorenporträt
Maren Gottschalk, geb. 1962, studierte Geschichte und Politik in München, Promotion in Mittelalterlicher Geschichte. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin und lebt in Leverkusen.
Rezensionen
"Ein schlankes Buch legt Maren Gottschalk vor. Sparsam in Wort und Bild, vermeidet sie nicht nur die ewig gleiche Erzählung, sondern auch ein voyeuristisches Fleddern." - rbb Kultur

"Maren Gottschalk ist es hervorragend gelungen, die vielen Facetten des langen Lebens von Astrid Lindgren einfühlsam zu beleuchten. Das Buch selbst liest sich von der ersten bis zur letzten Seite wie ein spannender Roman, den alle Fans von der Autorin verschlingen werden." - www.hoppsala.de

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.08.2006

Literatur und Leben
Eine Biografie über Astrid Lindgren
Wenn wir an Schweden denken, woran denken wir zuerst? - Genau, an Astrid Lindgren, an ihre kleinen Helden, an weiße Wölkchen im Himmelblau und Wälder und Seen und Freiheit. Der Traum vom schwedischen Paradies der Kindheit hält sich beharrlich. „Die Gegenwelt von Bullerbü ist deprimierend und bösartig”, schreibt Maren Gottschalk nun in ihrer Astrid-Lindgren-Biografie Jenseits von Bullerbü. Und sie hat recht.
Wenn man das Werk Astrid Lindgrens nicht auf die Sonnenseiten reduziert, dann finden sich in ihm eine ganze Menge dunkler Flecken, selbst in der schönsten Naturidylle, zum Beispiel bei den Brüdern Löwenherz, bei Mio, mein Mio und bei Ronja Räubertochter. Die Biografin begründet anschaulich, warum Astrid Lindgren das kleine Universum ihrer Kindheit rund um das Gehöft Näs in Småland trotzdem so beispiellos umfassend mit heilem oder zumindest mit heilsamem Leben füllte. Es war das unkontrollierte Spiel, es waren die Weite der Natur und die unverplante Zeit, die Astrid Lindgren immer wieder inspirierten - gerade in Zeiten großer familiärer Sorgen.
Maren Gottschalk schärft mit der einfühlsamen Darstellung des schwierigen Lebens der Schriftstellerin den Blick für die komplexen Zusammenhänge von Dichtung und Wahrheit. Sie befragte Freunde und Bekannte Astrid Lindgrens, sie interviewte Tochter Karin Nyman - eine der bekanntesten schwedischen Übersetzerinnen aus dem Deutschen - , sie griff auf Selbstzeugnisse der Schriftstellerin zurück. Und sie beschreibt sensibel die Familienkatastrophen: Astrid Lindgrens Ehemann Sture starb 1952 an den Folgen seiner Alkoholsucht. Eine ähnlich tragische Krankengeschichte führt 1986 zum Tod ihres Sohnes Lars, der, Spross aus einer kurzen Liaison der 18jährigen Astrid, Zeit seines Lebens darunter zu leiden schien, sich nicht genug geliebt zu fühlen.
Die Literatur bleibt in dieser Biografie keine Randerscheinung. Maren Gottschalk verknüpft Buch für Buch mit dem realen Leben der Autorin. Der enorme weltweite Erfolg der Geschichten ist dabei nur die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite: Astrid Lindgrens vehemente Bemühungen, die innersten Angelegenheiten ihres Privatlebens vor den begehrlichen Blicken der Medienöffentlichkeit zu schützen. Es ist ihr nur zum Teil gelungen. Maren Gottschalk: „Es scheint fast, als habe sie für die Öffentlichkeit eine Kopie von sich selbst angefertigt, eine Puppe, die geduldig, freundlich, doch stereotyp auf die immer selben Fragen antwortet, während die wirkliche Astrid Lindgren sich längst irgendwohin aus dem Staub gemacht hat. Wahrscheinlich ins Arbeitszimmer zum Schreiben.”
Nach der Lektüre dieser Biografie wird man Astrid Lindgrens Refugium mit größerem Respekt betrachten. Sich dort immer wieder an ihren Büchern schreibend ihre Kindheit zurückzuholen, war für sie überlebenswichtig. An diesen Ort sollten wir sie uns auch über ihren Tod hinaus denken. Unberührt von jedem öffentlichen Spektakel. Dorthin, von wo aus sie ihre überschaubaren, heilen, heilbaren und manchmal auch unheilbaren Welten erdachte und inszenierte. Dorthin, wo ihre Reise in die erinnerte Kindheit begann, in ein Land, das es schon lange vor dem ersten, mit der alten Schreibmaschine getippten Satz nicht mehr gab und das trotzdem von jedem Leser - ob jung oder alt - aufs Neue zum Leben erweckt wird.
SIGGI SEUSS
MAREN GOTTSCHALK: Jenseits von Bullerbü. Die Lebensgeschichte der Astrid Lindgren. Beltz & Gelberg 2006, 212 Seiten, 16,90 Euro .
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