Aus allen Gemeinden, aus Fürth und Prag, aus Worms, Hamburg und Frankfurt, machen sich die Männer auf, das Kind zu bestatten des Finanzmannes Josef Süß Oppenheimer, das schöne und kluge Mädchen Naemi, das gestorben ist, weil ihm vor der Lüsternheit des Herzogs Karl Alexander grauste. Die Hand seines Landesherrn, zur Versöhnung gereicht, ergreift Süß nur zum Schein. Er wird seine Rache raffiniert arrangieren. Er wird die ehrgeizigen Pläne des Karl Alexanders von Württemberg fördern, er wird ihm Cäsar-Träume einpflanzen, ins Blut brennen. Dann aber wird er das große Projekt des Herzogs, seinen Staatsstreich, im Moment der größten Siegeszuversicht verraten. Doch des Herzogs Ende besiegelt auch den Untergang des Josef Süß Oppenheimer. Im Gefängnis vollzieht sich die große Wandlung des genialen, des glanzvollen, erfolgreichen Finanzpolitikers: die Fragwürdigkeit allen Machtstrebens erkennend, wendet er sein Denken ab "vom Tun zum Nichttun, von der Aktion zur Betrachtung", zu den geistig-ethischen Werten jüdischen Glaubens. Die gebotene Chance zu seiner Rettung schlägt er aus. Im Verzicht liegt für ihn der Gewinn menschlich-moralischer Integrität
CD 1 | |||
1 | Ein Netz Von... | 00:04:56 | |
2 | Es Zog Der König Von Preußen... | 00:04:26 | |
3 | Der Herzoglich Württembergische Hoffaktor Isaac Simon Landauer... | 00:08:07 | |
4 | Süß Hatte Wirklich Die Absicht... | 00:07:23 | |
5 | Willkommen, Gott Zum Gruß Der Herrschaften... | 00:08:47 | |
6 | Der Ewige Jude Soll Im Lande Sein!... | 00:05:28 | |
7 | Da War Es!... | 00:05:16 | |
8 | Josef Süß Schickte Seinen Sekretär... | 00:07:21 | |
9 | Doch Es Stoben Gerüchte Auf... | 00:05:24 | |
10 | Die Dämme, Bisher Der Volkswut Entgegengestellt, Wurden Niedergerissen... | 00:05:47 | |
11 | In Würzburg... | 00:02:09 | |
12 | Auf Dem Fest War Die Neugier Und Die Bewunderung Aller Um Den Prinzen... | 00:05:17 | |
13 | Er Imponiert Mir... | 00:06:39 | |
CD 2 | |||
1 | Bei Dem Prälaten Von Hirsau War Ein Gast Eingekehrt... | 00:05:46 | |
2 | Als Das Gesuch Des Prinzen Zur Sprache Kam... | 00:03:54 | |
3 | Der Rabbi Hatte Einen Entschluß Gefaßt... | 00:04:11 | |
4 | Lch Sehe Ein Erstes Und Ein Zweites... | 00:06:58 | |
5 | Am Gleichen Tag Traf Der Würzburgische Geheimrat Fichtel Ein... | 00:07:24 | |
6 | Die Schädel Stierten, Schwer, Unbehaglich... | 00:05:27 | |
7 | Er Hat Es Wichtig, Dein Jud... | 00:00:53 | |
8 | Auf Mächtigem Katzafalk Lag Er Nun... | 00:04:43 | |
9 | Schon Eine Halbe Stunde, Bevor Die Sitzung Beginnen Sollte... | 00:05:00 | |
10 | Die Herolde Verkündeten Indessen Im Ganzen Land... | 00:08:20 | |
11 | Anderentags Erschienen Bei Dem Herzog Drei Kaiserliche Räte... | 00:06:30 | |
12 | General Remchingen, Hochrot Unter Der Weißen Perücke... | 00:06:18 | |
13 | Wer Den Glänzenden Empfang Des Neuen Fürsten Miterlebte... | 00:06:56 | |
CD 3 | |||
1 | Karl Alexander Hatte Den Gehäbigen Georg Bilfinger... | 00:05:08 | |
2 | So Manche Befugnis Der Landschaft Ist Durchaus Umstritten... | 00:05:04 | |
3 | Jeder Augenblick Erscheint Bei Mir Eine Deputation... | 00:04:10 | |
4 | Anderentags Schon Gab Er Seinem General Und Freund... | 00:05:30 | |
5 | Mit Geblähten Nüstern, Wohlig Schnupperte Süß Die Luft Der Macht... | 00:04:38 | |
6 | Dem Hertog Klagte Süß Fromm... | 00:02:54 | |
7 | Natürlich Kamen Die Intimitäten Auch Vor Den Herzog... | 00:05:55 | |
8 | Der Junge, Etwas Fette Pausbackige Mensch... | 00:05:37 | |
9 | Mit Dem Zunehmenden Frühling Verließ Rabbi Gabriel... | 00:07:35 | |
10 | Wie Er Durch Den Wald Ging... | 00:04:37 | |
11 | Der Krieg War Aus... | 00:05:53 | |
12 | Es Ist Wohl Nicht Zu übersehen | 00:05:40 | |
13 | Laßt Und Die Schande Ersäufen | 00:06:29 | |
14 | Sechseinhalb Tonnen Goldes... | 00:01:57 | |
CD 4 | |||
1 | Er Ist Uns Aber Von Gott Gesandt... | 00:04:38 | |
2 | Er Stand, Jude, Der Er War, Einsam... | 00:05:15 | |
3 | In Dem Verödeten Haus Saß Blaß Die Französin.... | 00:03:51 | |
4 | Durch Die Prunkenen Säle Des Süß Schleifte... | 00:07:12 | |
5 | Als Der Mann Im Kaften... | 00:03:18 | |
6 | Vor Dem Haus Des Süß In Der Seegasse.... | 00:06:15 | |
7 | Er War Auf Das Fest Gegangen... | 00:05:25 | |
8 | Süß Nutzte Geschickt Dei Gelegenheit... | 00:05:19 | |
9 | Er Entzog Sich Einem Weitern Gespräch... | 00:06:44 | |
10 | Während Man Tanzte... | 00:04:36 | |
11 | Hört Doch Nur, Ihr Masken.... | 00:02:45 | |
CD 5 | |||
1 | Es War Zu Der Zeit, Als Die Saat Höherwuchs... | 00:05:53 | |
2 | Den Pausbäckigen Magister Hob Es Wie Mit Himmelsflügeln... | 00:04:01 | |
3 | Rabbi Gabriel Hatte Voll Ungeduld Auf Die Rückkehr Des Kindes Gewartet... | 00:04:11 | |
4 | Es Ist Ein Offener Bruch Der Gesetze... | 00:05:17 | |
5 | Der Kirchenratsdirektor Philipp Heinrich Weißensee | 00:04:30 | |
6 | Der Leibarzt Dr. Wendelin Breyer... | 00:03:13 | |
7 | In Der Schertlinschen Manufaktur... | 00:09:00 | |
8 | Dies Erzälte Kasper Dieterle.... | 00:03:50 | |
9 | Da Erschien Bei Ihm Isaac Landauer | 00:06:52 | |
10 | Es Sind Gerüchte Zu Dem Kind Geflogen.... | 00:06:24 | |
11 | Tatsächlich übergaben Die Eßlinger Nach Hartem Feilschen.... | 00:05:12 | |
12 | Rabbi Gabriel Nahm Seine Hand... | 00:03:20 | |
13 | Er Fuhr Nach Hirsau... | 00:05:22 | |
CD 6 | |||
1 | Da Saß Er Nun In Der Alten Macht... | 00:04:56 | |
2 | Ich Will Noch Ein Wenig Allein Im Wald Spazieren.... | 00:06:38 | |
3 | Da Schwieg Süß... | 00:05:39 | |
4 | Die Feinde Des Süß Waren Indes Nicht Säumig... | 00:06:13 | |
5 | In Stuttgart Aber War Nichts Von Erhoffter Seligkeit... | 00:05:12 | |
6 | Süß Befahl Den Magister Schober Zu Sich... | 00:03:27 | |
7 | Müd Und Nervös Lehnte Karl Alexander Im Wagen... | 00:04:22 | |
8 | Der Mameluk Riß Die Tür Zum Arbeitszimmer Auf... | 00:04:47 | |
9 | Der Arzt Dr. Wendelin Breyer Wurde Gerufen.... | 00:05:44 | |
10 | Eine Festlich Grölende Menge Erwartete Die Kutsche.... | 00:04:45 | |
11 | Der Jude Josef Süß Oppenheimer Wird Folgender Verbrechen Für Schuldig Erkannt.... | 00:06:19 | |
12 | Der Kommt Nicht Davon.... | 00:07:06 |
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Ohne Beispiel" ist, so Christian Deutschmann, das "Kunststück", das Lion Feuchtwanger mit seinem Roman "Jud Süß" gelang. Er entwirft darin im historischen Kontext des 18. Jahrhunderts mit seinem Helden Joseph Oppenheimer eine hoch ambivalente Figur des erfolgreichen Juden. Auf den ersten Blick entspricht Oppenheimer vielen antisemitischen Klischees, es werden diese aber im Verlauf der tragischen Entwicklung nicht einfach widerlegt, sondern durch Komplexität ausgehebelt. Das Erfreuliche: In der in den achtziger Jahren entstandenen, nun auf CD veröffentlichten Hörpspielversion bleibt trotz aller Kürzungen und Veränderungen diese Komplexität, bleiben auch, freut sich Deutschmann, der "Ernst" und die "Sprachgewalt" des Buches gewahrt. Die geschickte Regie und die einprägsamen Stimmen beugen jeder Verwechslungsgefahr im figurenreichen Personal vor. Das ganze ist, versichert der Rezensent, keine Minute langweilig. Eine Schwäche benennt er aber doch: Allzu "abrupt" erfolgt in dieser Fassung die "Wandlung" der Titelfigur.
© Perlentaucher Medien GmbH
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