Über 40 Jahre dauerte die innige Freundschaft zwischen Jurek Becker und Manfred Krug. Einige der schönsten Zeugnisse sind die Postkarten, die Jurek Becker seinem Freund und dessen Frau Ottilie schickte: mit privatem oder politischem Inhalt, unangestrengt, ungeniert, oft urkomisch und stets auf den Punkt formuliert.
Über 40 Jahre dauerte die innige Freundschaft zwischen Jurek Becker und Manfred Krug. Einige der schönsten Zeugnisse sind die Postkarten, die Jurek Becker seinem Freund und dessen Frau Ottilie schickte: mit privatem oder politischem Inhalt, unangestrengt, ungeniert, oft urkomisch und stets auf den Punkt formuliert.
Jurek Becker, geboren am 30. September 1937, schrieb neben Vorlagen für populäre Fernserien (Liebling Kreuzberg) und politischen Glossen vor allem Erzählungen und Romane, u. a. "Jakob der Lügner" (1969), "Der Boxer" (1976), "Schlaflose Tage" (1978), "Bronsteins Kinder" (1986). Er starb am 14. März 1997.
Manfred Krug, 1937 in Duisburg geboren, ist einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands. Als Zwölfjähriger nach Leipzig umgesiedelt, spielt er ab 1956 Fernsehrollen und bekommt zahlreiche Nationalpreise der DDR verliehen. 1977 Übersiedlung nach West-Berlin. Ab 1978 feiert Krug große Fernseherfolge mit "Auf Achse", "Sesamstraße", "Tatort" und "Liebling Kreuzberg".
Rezensionen
Eine "Ehrung für die Freundschaft" und das Dokument einer "wunderbaren Beziehung" sieht Rezensent Martin Z. Schröder in diesem Hörbuch, auf dem der Schauspieler Manfred Krug 172 Postkarten seines Freundes Jurek Becker vorträgt. Schröder hebt hervor, dass Beckers Postkartentexte hier wieder etwas von ihrem persönlichen Charakter zurückbekommen, den ihnen die Veröffentlichung als Buch genommen hatte. Krugs Stimme nämlich verleihe ihnen einen individuellen Körper. "Man ist irrtümlich geneigt zu meinen, das sei keine Kunst, schon gar keine große", schreibt Schröder, "aber wie kurzweilig wird die Lesung doch!" Ein Verdienst von Krugs Vortrag, der Schröder sichtlich beeindruckt hat. Krug lese die Texte nicht einfach ab, freut sich der entzückte Rezensent, "er führt sie auf, als habe er die Stimme seines Freundes im Ohr."