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Riga, Ostern 1998. Rebecca Maywald, Lehrerin am Deutschen Gymnasium, verschwindet spurlos. Sie hinterlässt eine achtjährige Tochter, die fest daran glaubt, ihre Mutter eines Tages zu finden. Viele Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen. Berlin, 2023. Mathilda, Ex-Soldatin der Gebirgsjäger, provoziert einen Autounfall, um Falk von Prokhoff, dem Sohn einer angesehenen Diplomatenfamilie, näher zu kommen und Teil seiner Familie zu werden. Was mit berechnender Taktik beginnt, verwandelt sich jedoch in echte Gefühle. Ein…mehr

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Produktbeschreibung
Riga, Ostern 1998. Rebecca Maywald, Lehrerin am Deutschen Gymnasium, verschwindet spurlos. Sie hinterlässt eine achtjährige Tochter, die fest daran glaubt, ihre Mutter eines Tages zu finden. Viele Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen. Berlin, 2023. Mathilda, Ex-Soldatin der Gebirgsjäger, provoziert einen Autounfall, um Falk von Prokhoff, dem Sohn einer angesehenen Diplomatenfamilie, näher zu kommen und Teil seiner Familie zu werden. Was mit berechnender Taktik beginnt, verwandelt sich jedoch in echte Gefühle. Ein gefährliches Spiel um falsche Identitäten, unentdeckte Verbrechen und dubiose Machenschaften der Familienstiftung »Drei Linden« beginnt.Lesung mit Inka Löwendorf, Jördis Triebel, Lili Zahavi, Tanja Geke2 mp3-CDs
Autorenporträt
Anja Jonuleit wurde in Bonn geboren, wuchs am Bodensee auf und lebte einige Jahre im Ausland. Sie studierte Italienisch und Englisch und arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie anfing, zu schreiben. Mit ihren Romanen 'Herbstvergessene' (2010), 'Der Apfelsammler' (2014), 'Rabenfrauen' (2016) und 'Das Nachtfräuleinspiel' (2018) feierte sie große Erfolge. Sie hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Friedrichshafen.
Autoreninterview
INTERVIEW

„Kaiserwald“ ist kein Thriller im klassischen Sinne, sondern eher eine besonders spannende Familiengeschichte. Was macht „Kaiserwald“ für Sie zum Kriminalroman?


„Kaiserwald“ und der zweite Band der Dilogie, „Sonnenwende“ enthalten typische Krimielemente: einen aufklärerischen Spannungsbogen mit einer ermittelnden Person, Geheimnisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart, das spurlose Verschwinden eines Menschen und – tatsächlich – gleich mehrere Verbrechen …

Gibt es Vorbilder für diese Art, über ein Verbrechen und seine Folgen zu erzählen, Inspirationen?

Seit meinem Roman „Herbstvergessene“ erzähle ich mehrperspektivisch und auf verschiedenen Zeitebenen. So geht es in fast all meinen Büchern um ein Geheimnis in der Vergangenheit, um Dinge, die verborgen bleiben sollen, oft in Familien. Da bietet diese Erzählweise die Möglichkeit, tief in das Leben der Protagonisten einzutauchen, den Leser ganz nah an sie heranzuführen, um so aufzuzeigen, wie sie in gewisse Zwangslagen geraten sind.

Es gibt zwei Zeitlinien in „Kaiserwald“: Die eine spielt 1997 in Riga, die andere 2023 in Berlin. In Riga verschwand
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INTERVIEW

„Kaiserwald“ ist kein Thriller im klassischen Sinne, sondern eher eine besonders spannende Familiengeschichte. Was macht „Kaiserwald“ für Sie zum Kriminalroman?


„Kaiserwald“ und der zweite Band der Dilogie, „Sonnenwende“ enthalten typische Krimielemente: einen aufklärerischen Spannungsbogen mit einer ermittelnden Person, Geheimnisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart, das spurlose Verschwinden eines Menschen und – tatsächlich – gleich mehrere Verbrechen …

Gibt es Vorbilder für diese Art, über ein Verbrechen und seine Folgen zu erzählen, Inspirationen?

Seit meinem Roman „Herbstvergessene“ erzähle ich mehrperspektivisch und auf verschiedenen Zeitebenen. So geht es in fast all meinen Büchern um ein Geheimnis in der Vergangenheit, um Dinge, die verborgen bleiben sollen, oft in Familien. Da bietet diese Erzählweise die Möglichkeit, tief in das Leben der Protagonisten einzutauchen, den Leser ganz nah an sie heranzuführen, um so aufzuzeigen, wie sie in gewisse Zwangslagen geraten sind.

Es gibt zwei Zeitlinien in „Kaiserwald“: Die eine spielt 1997 in Riga, die andere 2023 in Berlin. In Riga verschwand eine Frau, Rebecca. Sowohl sie als auch ihre Tochter Penelope erzählen ihre Geschichte. Aber es gibt noch mehr Erzählende, etwa Mathilda. Wer ist Mathilda, und was hat sie vor?

Mathilda ist eine ehemalige Offizierin der Gebirgsjäger, die eine andere Identität annimmt, um sich Zugang zu einer mächtigen Familie zu verschaffen. Warum sie das tut, ist Teil der Spannungshandlung und wird erst am Ende der Geschichte aufgedeckt.

Penelope wächst nach dem Verschwinden der Mutter bei den Großeltern auf. Und sie hat HSAM, das heißt, sie erinnert sich an jeden Tag und an das, was an diesem Tag geschah, gesagt wurde etc. Welche Rolle spielt das für die Geschichte?

Wenn eine Person sich an jeden einzelnen Tag ihres Lebens erinnert, bedeutet das für sie, Zugriff zu haben auf eine unerschöpfliche Flut an Einzelinformationen. Für einen Menschen mit einem durchschnittlichen Gedächtnis ist es unvorstellbar, sich daran zu erinnern, was er beispielsweise am 5. Dezember 2003 zum Frühstück gegessen hat oder ob er an diesem Tag eine blaue oder eine braune Hose trug oder was in den Nachrichten lief. Wenn sich jemand jedoch an all das erinnert, ist er im Gespräch mit anderen viel schneller in der Lage, die Richtigkeit bestimmter Aussagen zu beurteilen beziehungsweise Querverbindungen zu anderen Informationen herzustellen. Letztlich wird Penelope das Rätsel um das Verschwinden ihrer Mutter mit Hilfe ihres außergewöhnlichen Gedächtnisses lösen können …

Mathilda hat eine Rechnung offen mit einer sehr reichen Familie. Sie versucht, über den Sohn Falk an die von Prokhoffs heranzukommen. Aber dann verliebt sie sich in Falk. War diese Liebe von Anfang an Ihr Plan als Autorin?

Ein Roman lebt ja in erster Linie von Konflikten, äußeren und inneren. Geschichten, in denen alles glatt läuft, will keiner lesen, ich auch nicht. In diesem Fall drängte sich mir diese Against-all-odds-Liebesgeschichte zwischen Mathilda und Falk förmlich auf. Durch die Gefühle, die Mathilda für Falk entwickelt, gerät sie zusehends in ein moralisches Dilemma, das sich nur lösen ließe, indem sie ihre wahre Identität preisgibt, was sie aber nicht tun kann, da sie ja ein bestimmtes Ziel verfolgt.

Das Verschwinden von Menschen, der Umgang mit diesem Verlust, mit der Ungewissheit, ist ein großes Thema im Buch. Aber es geht auch um ein sehr spezielles Dorf, Trīs Liepas. Was für ein Ort ist das?

Bei Trīs Liepas handelt es sich um ein fiktives, stiftungsfinanziertes Ökodorf, das Aussteigern die Möglichkeit bietet, ein nachhaltiges, entschleunigtes Leben zu führen im Einklang mit der Natur.

„Sonnenwende“, so heißt der zweite Teil der Familiengeschichte. Das Buch erscheint im Oktober 2024. Verraten Sie uns ein wenig, wie es hier weitergeht?

In „Sonnenwende“ verschärft sich Mathildas emotionale Zwickmühle, die Against-all-odds-Lovestory nimmt noch ein bisschen an Fahrt auf, und wir begleiten Mathilda nach Riga und in eben jenes Ökodorf Trīs Liepas, wo sie tiefer in die Machenschaften der von Prokhoffs gerät. Den Rest sollten Sie lieber selbst lesen ...

Interview: Literaturtest, 2024
Krimi des Monats March 2024
Krimitipp März: Anja Jonuleit, Kaiserwald

Ja, dieser Roman ist unglaublich spannend. Und nein, dieses Buch ist kein klassischer Thriller oder Krimi. Autorin Anja Jonuleit erzählt uns die Geschichte zweier Familien. Familien mit vielen dunklen Geheimnissen. Menschen verschwinden, vermeintlich Tote werden nachts irgendwohin geschleppt. Und eine der beiden Familien, die von Prokhoffs, wohlhabende Diplomaten, scheinen auf den ersten Blick liberale Kunstförderer zu sein. Aber hinter verschlossenen Türen fallen Ausdrücke wie „entartet“ und „Geschmiere“. Das behauptet jedenfalls die Tochter Xenia. Stimmt das? Und was hat es mit der Familienstiftung „Drei Linden“ und dem ominösen Dorf in Lettland auf sich? Ein Dorf, pure Idylle, Familien, alte Handwerkstraditionen, viele Kinder. Doch dann sind da die strengen Aufnahmeregularien ... Vieles scheint hier bei näherem Hinsehen gar nicht mehr so idyllisch.

Die zweite Familie heißt Maywald. Rebecca Maywald, Mutter von Penelope, verschwindet. Seit Kurzem lebt die Familie in Riga, Rebecca ist dort Lehrerin am Deutschen Gymnasium, genauso wie ihr Mann Robert. Robert, der ständig fremdgeht und an der letzten Schule ein Verhältnis mit einer Schülerin hatte. Penelope ist acht Jahre alt, als ihre Mutter nicht mehr auftaucht, und gerade in den Ferien im Allgäu bei den Großeltern. Es ist der Ostersonntag 1998, und Penelopes Welt ist ab diesem Tag eine andere. Von nun an wächst sie bei Oma und Opa auf.

Wir tauchen ein in die Geschichten. Hören sie aus verschiedenen Perspektiven. Mal erzählt Rebecca, mal Penelope. Und wir reisen mit ihnen ins Jahr 1997 nach Riga. Dort, wo alles seinen Anfang nahm.

Das zweite Zeitfenster erzählt eine Geschichte, die 2023 in Berlin spielt. Mathilda heißt die Erzählerin hier, und sie ist auf geheimer Mission unterwegs. Sie setzt alles daran, einen der Söhne der von Prokhoffs kennenzulernen: Falk. Aber warum will sich Mathilda in die Familie von Prokhoff mit falscher Identität einschleichen? Sie, die Ex-Gebirgsjägerin, denkt, sie habe alles im Griff. Bestens trainiert, voller Kraft und mit einem Plan. Alles hat sie sich zurechtgelegt und sich akribisch vorbereitet, eine falsche Biografie inklusive. Doch mit einem hatte sie nicht gerechnet: dass Falk von Prokhoff „anscheinend nicht der Arsch war, den sie erwartet hatte“. Dass Falk um sie wirbt, mit besten Manieren, und dass sie, verdammt, Gefühle für ihn entwickelt.

Ein Trip mit ungewissem Ausgang. Und ein sehr gefährlicher. Nach und nach entschlüsseln wir, worum es hier geht. In Berlin und in Riga. Und das Unheimliche, die Abgründe offenbaren sich immer deutlicher. Und nicht alle Rätsel werden gelöst – schließlich gibt es einen zweiten Teil dieses packend erzählten Familienromans. Er erscheint im Herbst 2024, und Autorin Anja Jonuleit verrät in unserem Interview ein wenig davon, wie es im zweiten Teil „Sonnenwende“ weitergeht. Und was es mit der Diagnose „HSAM“ bei Penelope auf sich hat ...

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Rezensionen
»Ein Garant für gute Recherche, exzellente Erzählkunst und große Unterhaltung.« Kieler Magazin über »Das letzte Bild«