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Corinna Harfouch liest 'Kassandra' von Christa Wolf
Kassandra, die "Seherin", ist die schillerndste Frauenfigur der griechischen Mythologie: Sie sagte dem übermächtigen Troja den Untergang voraus, wurde nicht gehört und musste ihre Prophezeiung mit dem Leben bezahlen. Christa Wolf hat ihre eigene Kassandra erfunden, an einem unbestimmten Ort zu einer unbestimmten Zeit: eine am Ende gescheiterte Heldin, die sich gegen die Gewalt der Diktatur und gegen die Macht der Männer auflehnt, nur ihrer eigenen Überzeugung verpflichtet.
Kassandra, die "Seherin", ist die schillerndste Frauenfigur der
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Produktbeschreibung
Corinna Harfouch liest 'Kassandra' von Christa Wolf

Kassandra, die "Seherin", ist die schillerndste Frauenfigur der griechischen Mythologie: Sie sagte dem übermächtigen Troja den Untergang voraus, wurde nicht gehört und musste ihre Prophezeiung mit dem Leben bezahlen. Christa Wolf hat ihre eigene Kassandra erfunden, an einem unbestimmten Ort zu einer unbestimmten Zeit: eine am Ende gescheiterte Heldin, die sich gegen die Gewalt der Diktatur und gegen die Macht der Männer auflehnt, nur ihrer eigenen Überzeugung verpflichtet.
Kassandra, die "Seherin", ist die schillerndste Frauenfigur der griechischen Mythologie: Sie sagte dem übermächtigen Troja den Untergang voraus, wurde nicht gehört und musste ihre Prophezeiung mit dem Leben bezahlen. Christa Wolf hat ihre eigene Kassandra erfunden, an einem unbestimmten Ort zu einer unbestimmten Zeit: eine am Ende gescheiterte Heldin, die sich gegen die Gewalt der Diktatur und gegen die Macht der Männer auflehnt, nur ihrer eigenen Überzeugung verpflichtet.

Corinna Harfouch braucht für die "Kassandra" viele Stimmen: die der kühnen Heldin, die der einsamen Visionärin, der verstoßenen Tochter, der politisch Verfolgten und der tragisch Gescheiterten. Corinna Harfouch hat all diese Stimmen. Das ist virtuos.
Autorenporträt
Christa Wolf, 1929 in Landsberg an der Warthe geboren, lebt mit ihrem Mann Gerhard Wolf in Berlin. Sie zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart; ihr umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk wurde in alle Weltsprachen übersetzt und mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1963), dem Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (1977), dem Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (1980), dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur (1985), dem Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München (1987), dem Nationalpreis 1. Klasse für Kunst und Literatur (1987), der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Brüssel (1990), dem Orden Officier des Arts et des Lettres (1990), dem Elisabeth-Langgässer-Preis (1999) und dem Nelly Sachs-Preis (1999). 2009 wurde Christa Wolf zur Ehrenpräsidentin des P.E.N. ernannt. 2010 erhielt sie den Thomas-Mann-Preis für ihr Lebenswerk.
Im Dezember 2011 verstarb Christa Wolf in Berlin.
Rezensionen
"Christa Wolf hat die Figur Kassandra lebendig phantasiert und sie aus dem Mythos in ein utopisches Einst als ihren Ort eingeschrieben - ein Einst, das die Vergangenheit und zugleich die Zukunft meint. Es war einst und wird einst sein eine Frau namens Kassandra, eine exemplarische Dissidentin, eine Frau am Schnittpunkt zwischen Patriarchat und Matriarchat, eine Frau, die für sich und ihresgleichen eine lebbare Alternative zum (männlichen) Gewalt- und Herrschaftsdenken sucht, eine Frau, die auf dem rechten Weg scheitert, aber dadurch ihn beglaubigt. Eine Erzählung von klassischer Wucht und Schwere, fast einschüchternd vollkommen"
(profil, Wien)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Knapp dreißig Jahre nach der Veröffentlichung von Christa Wolfs Werk "Kassandra" ist nun auch diese ungekürzte Autorenlesung erschienen, berichtet Rezensent Martin Maurach und stellt fest: Auch heute ist diese Erzählung noch aktuell. Allerdings hört der Kritiker den Text heute weniger als Reaktion Wolfs auf die DDR, sondern versteht ihn angesichts der weltweiten Konflikte von Religionen und Kulturen vielmehr als "Echo" auf frühere totalitäre Systeme. Die Allgemeingültigkeit ihrer Innenanalyse eines autoritären Staates erreiche die Autorin dadurch, dass sie mehr auf Reflexion als auf Geschehen und mehr auf den Kampf gegen Männermacht und Heldenideologie als gegen politische Programme setze, informiert der Rezensent. Als so wahrgenommene "Literatur einer zweiten deutschen inneren Emigration" kann er Wolfs Parabel auch heute noch unbedingt empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH