Klaus Modick
Audio-CD
Keyserlings Geheimnis
Ungekürzte Ausgabe, Lesung. 450 Min.
Gesprochen: Bierstedt, Detlef
Nicht lieferbar
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Klaus Modick erzählt von Liebe und Verrat und von einem Schriftsteller, den die Vergangenheit einholt. Im Jahr 1901 lädt der Dramatiker Max Halbe seine Freunde zur Sommerfrische am Starnberger See ein. Eduard von Keyserling, Dandy und Dichter, beliebt beim Publikum wie unter den Kollegen, sitzt dort in jenen Tagen dem Maler Lovis Corinth Modell. Corinth fragt voller Neugier nach der Vergangenheit des skandalumwitterten Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, bekommt aber nur ausweichende Antworten. Doch eben diese Vergangenheit holt Keyserling bei einem Konzertbesuch wieder ein. Dort l...
Klaus Modick erzählt von Liebe und Verrat und von einem Schriftsteller, den die Vergangenheit einholt. Im Jahr 1901 lädt der Dramatiker Max Halbe seine Freunde zur Sommerfrische am Starnberger See ein. Eduard von Keyserling, Dandy und Dichter, beliebt beim Publikum wie unter den Kollegen, sitzt dort in jenen Tagen dem Maler Lovis Corinth Modell. Corinth fragt voller Neugier nach der Vergangenheit des skandalumwitterten Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, bekommt aber nur ausweichende Antworten. Doch eben diese Vergangenheit holt Keyserling bei einem Konzertbesuch wieder ein. Dort lauscht er gemeinsam mit Frank Wedekind einer Sängerin, die ihm merkwürdig vertraut erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn einst in das Ärgernis hineinzog, das ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur unerwünschten Person abstempelte? Voller Witz und Verve schildert Klaus Modick, wie ein Außenseiter zu jenem brillanten Schriftsteller wurde, der den Zerfall der eigenen Klasse mit Melancholie und scharfsinniger Ironie beschrieb. Detlef Bierstedt, die deutsche Stimme von George Clooney, Bill Pullman und anderen Hollywood-Größen, verleiht diesem ungekürzten Hörbuch durch sein markantes Timbre außerdem ein zusätzliches gewisses Etwas.
Modick, Klaus
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach u.a. als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer. Er erhielt für sein Werk viele Auszeichnungen, u.a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Rheingau Literatur Preis.
Bierstedt, Detlef
Detlef Bierstedt ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher. Er ist die deutsche Synchronstimme von George Clooney. Für AUDIOBUCH hat er den Roman "Keyserlings Geheimnis" von Klaus Modick wunderbar eingefangen.
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach u.a. als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer. Er erhielt für sein Werk viele Auszeichnungen, u.a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Rheingau Literatur Preis.
Bierstedt, Detlef
Detlef Bierstedt ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher. Er ist die deutsche Synchronstimme von George Clooney. Für AUDIOBUCH hat er den Roman "Keyserlings Geheimnis" von Klaus Modick wunderbar eingefangen.
©Peter Kreier
Produktdetails
- Verlag: Audiobuch Verlag
- Gesamtlaufzeit: 450 Min.
- Erscheinungstermin: 9. März 2018
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783958620537
- Artikelnr.: 50158258
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Jeanette Stickler
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In seinem neuen Roman ist Klaus Modick in Höchstform, schwärmt Rezensentin Franziska Augstein und attestiert ihm die gleiche Sprachsensibilität wie seinem Sujet, dem impressionistischen Jahrhundertwende-Autor Eduard von Keyserling. Begleitet von "bummelnden" Hummeln taucht die Kritikerin hier in eine untergegangene Welt, streift mit Keyerling durch Wien und München, amüsiert sich prächtig über die von Modick ersonnenen Kneipendiskussionen zwischen Keyserling, Wedekind oder Corinth und versteht nach der Lektüre, weshalb sich der von Elend und Syphilis gezeichnete Autor, der sein Schicksal doch mit Humor und "philosophischer Abgeklärtheit" annahm, von Corinth porträtieren ließ.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Klaus Modick legt mit Keyserlings Geheimnis einen Künstlerroman vor. NDRkultur 20180423
Klaus Modick’s Roman „Keyserlings Geheimnis“ entführt in die Münchner Bohème des Fin de Siècle des Jahres 1901. Mittelpunkt der illustren Runde ist der Schriftsteller Eduard Graf von Keyserling - ein Dandy aus einer alteingesessenen baltischen Adelsfamilie, …
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Klaus Modick’s Roman „Keyserlings Geheimnis“ entführt in die Münchner Bohème des Fin de Siècle des Jahres 1901. Mittelpunkt der illustren Runde ist der Schriftsteller Eduard Graf von Keyserling - ein Dandy aus einer alteingesessenen baltischen Adelsfamilie, der zu den großen Talenten des impressionistischen Erzählens zählte.
Hier im Schwabinger Haus am Starnberger See des Dramatikers Max Halbe wird Keyserling von Lovis Corinth porträtiert. Während der Sitzungen kommen Maler und Modell ins Gespräch. Corinth erkundigt sich nach der baltischen Vergangenheit seines Gegenübers, der aber nur widerwillig von seiner Jugend und Studienzeit berichtet. Warum hat er damals seine Heimat verlassen? War es eine Affäre? Klaus Modick ist bemüht, in seinem Roman die dunklen Seiten in der Biografie Keyserlings aufzuhellen. Dabei versucht er, in die Gedankenwelt des Schriftstellers einzudringen. Übrigens kann man das Keyserling-Porträt von Corinth in der Neuen Pinakothek München bewundern.
Im AUDIOBUCH Verlag ist eine ungekürzte Lesung (mit 400 Min. Spieldauer) erschienen. Dafür konnte der bekannte Schauspieler und Sprecher Detlef Bierstedt gewonnen werden, der mit seiner dunklen und warmen Stimme die Künstleratmosphäre um die Jahrhundertwende hörbar vermittelt. Dabei gelingt es ihm auch, die unterschiedlichen Charaktere (u.a. Frank Wedekind) vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen. Sehr empfehlenswert.
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Eduard Graf von Keyserling, der sich ob einer ominösen Krankheit immer sträubte porträtieren zu lassen, wird nun doch die Ehre zuteil von Lovis Corinth gemalt zu werden. Plötzlich allerdings stellt eine Sängerin auf der Durchreise Keyserlings Welt auf den Kopf. Denn die Dame …
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Eduard Graf von Keyserling, der sich ob einer ominösen Krankheit immer sträubte porträtieren zu lassen, wird nun doch die Ehre zuteil von Lovis Corinth gemalt zu werden. Plötzlich allerdings stellt eine Sängerin auf der Durchreise Keyserlings Welt auf den Kopf. Denn die Dame ist Teil seiner Vergangenheit, deren Ereignisse ihn zeitweise noch immer nicht loslassen.
Klaus Modick hat schon mit dem Künstlerroman „Konzert ohne Dichter“ bewiesen, dass er ein großartiger Schriftsteller ist. Nun widmet er sich dem Leben und Wirken des Eduard Graf von Keyserling. Wer jetzt allerdings nur das literarische Werk im Blick hat, sollte sich auf einige Überraschungen gefasst machen.
Ausgelöst durch das Auftauchen eines wahrhaften Schattens der Vergangenheit kommt es zu Erinnerungen, die mal mehr mal weniger tief unter der Oberfläche geschlummert haben. Dabei dringt man ein in die Intimsphäre eines Mannes, der gleichzeitig Unsicherheit wie auch Stärke ausstrahlt. Dieser Widerspruch wird allerdings nicht der einzige sein, mit dem der Hörer sich konfrontiert sieht, und doch ergibt sich ein stimmiges Bild, das man zwar nicht in allen Details, handlungs- wie gedankenmäßig, teilt, aber dennoch mit Neugierde verfolgt.
Detlef Bierstedt gelingt es, die Atmosphäre in sämtlichen Nuancen einzufangen und dem Hörer zu übermitteln. Somit fühlt man sich in eine längst vergangene Zeit versetzt, ohne jedoch ein antiquiertes Gefühl zu bekommen. Gleichzeitig schafft er es, das Geschehen lebendig zu halten, auch wenn der Autor sich ab und an in ausschweifenden Erläuterungen verliert, die für den Fortgang der Handlung nicht immer notwendig sind.
Mit einer Mischung aus humorvollen und ernsthaften Passagen ist Klaus Modick erneut ein Werk gelungen, das verschiedenste Emotionen vereint und so auch bei einem breiten Publikum auf Interesse stößt.
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Broschiertes Buch
Mit "Keyserlings Geheimnis" hat mich Klaus Modick wieder einmal in eine andere Epoche eintauchen lassen. Er versteht es als zeitgenössischer Autor, in einem Stil zu schreiben, der zu der Zeit passt, in die man beim Lesen versinkt. Er trifft den Ton der damaligen Epoche. Sein Stil und …
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Mit "Keyserlings Geheimnis" hat mich Klaus Modick wieder einmal in eine andere Epoche eintauchen lassen. Er versteht es als zeitgenössischer Autor, in einem Stil zu schreiben, der zu der Zeit passt, in die man beim Lesen versinkt. Er trifft den Ton der damaligen Epoche. Sein Stil und der Ausdruck lassen die Bilder der Vergangenheit vor dem inneren Auge wiederaufleben.
In seiner ruhigen Art erzählt er von der Zeit um 1901 und von Eduard von Keyserling.
Keyserling lebte von 1855-1918 und war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus (Quelle: wikipedia).
Modicks Roman ist keine reine Biografie, sondern er erzählt von einem bestimmten Jahr, aber immer wieder gibt es Rückblenden, die dem Leser die Kindheit und Jugendzeit Keyserlings näher bringen.
Ein Geheimnis umschwebt Keyserling. Was führte dazu, dass es den Bruch in seinem Leben gab? Ein Vorfall, der Keyserlings Leben in andere Bahnen gelenkt hatte. Lange wird der Leser im Ungewissen gelassen, die Spannung, die Modick damit eingeflochten hat, ist gut gelungen.
Modick hat viel recherchiert um diesen fiktiven Roman mit vielen Fakten zu füllen.
Es geht um die Liebe, das Leben, den Adel, Tendeleien und LIebschaften, um tiefschürfende, aber auch banale Gedanken, dem Alltag eines Schriftstellers und seiner Freunde. Es geht um Müßigang und Zerstreuung, um die Liebe zum Leben, um existenzielle Gedanken, um LIteratur, um Familienbande, aber auch um Verräter.
Klaus Modick hat mich mit diesem Roman auch neugierig auf Keyserlings Werke gemacht.
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Broschiertes Buch
Besser das Original lesen
Mit seinem Roman «Keyserlings Geheimnis» hat der in vielen literarischen Genres tätige Schriftsteller Klaus Modick die Reihe seiner Künstlerromane fortgesetzt, schon der Buchumschlag ist dem Vorgänger «Konzert ohne Dichter», der …
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Besser das Original lesen
Mit seinem Roman «Keyserlings Geheimnis» hat der in vielen literarischen Genres tätige Schriftsteller Klaus Modick die Reihe seiner Künstlerromane fortgesetzt, schon der Buchumschlag ist dem Vorgänger «Konzert ohne Dichter», der schnell zum Bestseller avancierte, auffallend ähnlich. Auch hier bilden wieder Dichtung und Malerei die Kulisse für eine Geschichte um den «baltischen Fontane», wie Eduard von Keyserling oft bezeichnet wird. Ähnlich den anderen Romanen aus gleicher Feder weist auch der jüngste, pünktlich zum hundertsten Todestag 2018 erschienene Band eine sonst eher bei amerikanischen Autoren anzutreffende, erzählerische Leichtigkeit auf. Zu deren Kennzeichen zählen eine einfache Diktion und ein unkomplizierter, leicht nachvollziehbarer Plot, aber auch Realitätsnähe und sorgfältig arrangierte Motiv-Vielfalt. Eigenschaften mithin, die eine angenehm unangestrengte Lektüre und gute Unterhaltung verheißen.
Der Schriftsteller Max Halbe und seine Frau laden im Sommer 1901 ein paar Freunde aus der Schwabinger Boheme in ihr Landhaus am Starnberger See ein. Dazu gehören der Maler Lovis Corinth und der Dichter Eduard von Keyserling, ein adeliger Dandy, der, schon von Natur aus hässlich, nun zusätzlich auch noch durch die Spuren der Syphilis entstellt ist. Gleichwohl lässt er sich von seinem Malerfreund überreden, ihm für ein Porträt Modell zu sitzen. In den Gesprächen während dieser Sitzungen in Bernried versucht der Maler, von Keyserling mehr über seine von wilden Gerüchten umrankte Studentenzeit an der estnischen Universität Dorpat zu erfahren, aber er bekommt nichts aus ihm heraus. Der Skandal vor mehr als zwanzig Jahren hat den Dichter in den heimatlichen Adelskreisen zur ‹persona› non grata› werden lassen. Von der Universität exmatrikuliert musste er Hals über Kopf nach Wien fliehen. Er hat dort ein neues Leben als Dichter begonnen, das ihn später dann nach München führte. Bei einem gemeinsamen Konzertbesuch mit Frank Wedekind, ebenfalls Mitglied der Schwabinger Clique, der zu Besuch an den See gekommen ist, begegnet er einer Sängerin, die damals in den Skandal verwickelt war.
In Rückblicken erzählt Klaus Modick von der Jugend seines Protagonisten auf dem estnischen Schloss Tels-Paddern, von dessen Studentenzeit und der durch den Skandal ausgelösten Zäsur, die ihn dann endgültig auf den immer schon angestrebten Weg zur Schriftstellerei geführt hat, seiner wahren Berufung. Dabei taucht der Autor tief ein in die Zeit des Fin de Siecle und das Leben des ostelbischen Junkertums, beschreibt die Streifzüge seines Helden durch Wiener und Schwabinger Kneipen und Bordelle und die hitzigen Diskussionen beim Künstlerstammtisch. Geschickt hat der Autor das wenige Verbürgte aus dem Leben seines Helden fiktional aufgepusht und damit einen Spannungsbogen geschaffen, der die Frage nach dem «Geheimnis» in seiner Erzählung sehr lange offen lässt. Letztendlich erweist sich das allerdings als Lappalie, die gleichwohl von einem Widersacher benutzt wird, um ein Duell zu provozieren.
Sprachlich unprätentiös findet der Autor immer wieder gelungene Metaphern, so wenn Lovis Corinth zum Beispiel dem neugierigen Keyserling einen Blick auf das gerade erst angefangene Gemälde verweigert: «Das ist noch kein Bild, sondern bestenfalls eine optische Absichtserklärung». Gelungen sind auch diverse intertextuelle Verweise wie dieser: «… dann erzählte Katharina Geschichten aus den alten Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hatte und manche Fische sogar sprechen konnten, zum Beispiel der Butt». Verhoben aber hat sich der Autor mit seinem leichtfüßigen Capriccio, wo er literarisch den Vergleich mit Keyserling sucht, der als Erzähler von Rang inzwischen zum Kanon deutscher Literatur zählt. Klaus Modicks eher langweiliger Roman erreicht dessen Niveau weder sprachlich noch von der gedanklichen Tiefe her. Das Original mal selbst zu lesen, zum Beispiel Keyserlings Roman «Wellen», wäre die bessere Alternative!
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Gebundenes Buch
Ein Roman zu einem Bild
Ähnlich wie beim letzten Buch des Autors „Konzert ohne Dichter“ steht ein Bild im Mittelpunkt. Damals fehlte Rilke in der Künstlerkolonie Worpswede. Jetzt hängt ein Bild des Schriftsteller Keyserling in der Münchener Pinakothek.
Wie mag …
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Ein Roman zu einem Bild
Ähnlich wie beim letzten Buch des Autors „Konzert ohne Dichter“ steht ein Bild im Mittelpunkt. Damals fehlte Rilke in der Künstlerkolonie Worpswede. Jetzt hängt ein Bild des Schriftsteller Keyserling in der Münchener Pinakothek.
Wie mag Modick auf die Idee gekommen sein, dieses Buch zu schreiben? Er selbst sagt, er wäre vor etwa zehn Jahren auf das Werk Keyserlings, den besseren Fontane, gestoßen und hätte dann in der Recherche das Bild entdeckt. Umgekehrt wäre es auch denkbar gewesen. Wieso wird so ein hässlicher Mensch porträtiert?
Genau das ist eine Frage dieses Romans. Die Antwort: Weil eine Frau ihre Finger im Spiel hatte.
Die zweite Frage des Romans: Wer war Keyserling? Diese Antwort lässt sich nicht in einem Satz geben. Er stammt vom deutschsprachigen baltischen Adel ab, der im russischen Zarenreich lebte (und mit der russischen Revolution unterging). Doch während seiner Studentenzeit ereignete sich an der Universität Dorpat ein Vorfall, weswegen er seine baltische Heimat verlassen musste und in Wien zum Schriftsteller wurde. Offiziell soll er Geld aus der Verbindungskasse entwendet und dann wieder hinzugefügt haben. Modick reicht das als Grund für eine Flucht nicht. Er gibt die Antwort: Weil eine Frau ihre Finger im Spiel hatte.
Dieses Buch ist der beste Roman, den ich in diesem Sommer von einem deutschen Autor gelesen habe. 5 Sterne. Und Keyserling wird so sympatisch, dass ich auch sein Werk zumindest teilweise lesen will.
Lieblingszitat: Frauen sind große Künstler. Leider sind ihre Werke vergänglich. (S.180)
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