Investigative Recherche, die enthüllt, Geschichtsjournalismus, der den Schrecken der Vergangenheit in die Gegenwart holt: Der Journalist Peter F. Müller hat sich auf die Spuren des brutalen Nazi-Schergen und umtriebigen Nachkriegskarrieristen Klaus Barbie begeben, der als "Schlächter von Lyon" in die Geschichtsbücher einging. In bisher unveröffentlichten O-Ton-Aufnahmen plaudert der Massenmörder unbeschwert über seine Gräueltaten und seine erstaunliche Karriere nach der NS-Zeit. Auf faszinierende und beklemmende Weise gibt das Doku-Drama Auskunft über eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte.
Doku-Drama mit Felix von Manteuffel u.v.a.
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buecher-magazin.deKlaus Barbie, SS-Obersturmbannführer, Leiter der Abteilung IV der Gestapo, "der Schlächter von Lyon", ist für seine besondere Grausamkeit bekannt, für Ausdauer und Erfindungsreichtum als Folterer. Interessant ist er jedoch, weil er zu den hochrangigen Nazis gehört, die sich nach 1945 eine Zweitkarriere in Südamerika aufbauen konnten - mit der Unterstützung westlicher Geheimdienste. Über zwei Jahre lang hat Peter F. Müller recherchiert. Er verwendet Materialien, die bisher kaum Beachtung gefunden haben, etwa die Memoiren, die Barbie 1983 im Gefängnis in Lyon verfasste. Auch konnten erstmals Barbies gute Beziehungen zum Bundesnachrichtendienst, insbesondere zum Waffenhandelsreferat des BND nachgewiesen werden. In den Tagebuch-Ausschnitten, die Felix von Manteuffel eingelesen hat, und den Originaltönen Barbies begegnet uns ein Mann, der weder Reue zeigt noch Verantwortung übernimmt, sondern munter und selbstgefällig SS-Anekdoten erzählt. Ungern spricht er über seine Verwicklungen in den internationalen Waffen- und Drogenhandel. Von Manteuffel deutet Barbies Tonfall nur an, liest dokumentarisch-neutral.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
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