Liebenswürdig im Ton, mit einer gewissen Neigung zur Parodie, erzählt Mann die Geschichte einer kleinen Residenz vor dem Ersten Weltkrieg, vom lebensfreudigen Prinzen Klaus Heinrich, der sich in der zeremoniell wie wirtschaftlich starren Welt seines Hofes plötzlich mit der so gänzlich anderen, der pragmatischen Sicht der Dinge des amerikanischen Milliardärs Nathan N. Spoelmann und vor allem seiner Tochter Imma konfrontiert sieht.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Schon Thomas Mann habe 1954, anlässlich der Rundfunkausstrahlung einer Hörspielfassung von Hartmann Görtz, seinen zweiten Roman "Königliche Hoheit" (1909) als märchenhaft bezeichnet. Allerdings, hier schließt sich die Rezensentin Elisabeth von Thadden dem Urteil von Hermann Bahr an, mit einer Hinwendung zum Realen, zum Politischen. Thadden ist fasziniert von der Vorstellung, dass der Schriftsteller Thomas Mann 79-jährig die Rundfunksendung versöhnt mit dem jungen Thomas Mann einleitete und in seinem Roman ein "lächelnd gesprochenes demokratisches Nein" wider den ungezügelten Individualismus erkennt. Alles nur "aus Lust und Liebe", sagt Mann und die Rezensentin fügt hinzu: "Märchenhaft, wirklich".
© Perlentaucher Medien GmbH
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