Produktdetails
- Verlag: Edel Germany GmbH / RANDOM HOU
- Anzahl: 2 Audio CDs
- Erscheinungstermin: 7. Februar 2005
- ISBN-13: 4029758620021
- Artikelnr.: 20147011
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
CD 1 | |||
1 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:10:01 | |
2 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:08:08 | |
3 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:05:46 | |
4 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:08:27 | |
5 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:07:59 | |
6 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:10:05 | |
7 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:09:47 | |
CD 2 | |||
1 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:05:14 | |
2 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:08:40 | |
3 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:05:49 | |
4 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:07:41 | |
5 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:07:11 | |
6 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:05:48 | |
7 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:07:12 | |
8 | (Ohne Satzbezeichnung) | 00:04:39 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.1999Musik ist einfach da
Als Klassiker unerreicht: Bernsteins "Konzert für junge Leute"
Große Frage, kurze Antwort: Was bedeutet Musik? Nichts. "Bei Tönen geht es nicht um verbrannte Finger oder um Sputniks, Lampenschirme oder ähnliches." Worte haben eine Bedeutung, Töne und Klänge aber keine weitere außer dieser einen: Musik. Und die erzählt keine Geschichten.
Gewiss macht es Spaß, schöne Musik zu hören. Nur warum? "Ich weiß es nicht. Die Musik ist einfach da." Mit diesem Bekenntnis zum l'art pour l'art nahm Leonard Bernstein mitten in den roaring sixties den Stier direkt beim Horn. Er wischte gleich im ersten Anlauf in seinen New Yorker Fernseh-Konzerten für junge Leute alle im Schwange befindlichen politischen, ästhetischen und hermeneutischen Debatten vom Tisch und warf zugleich die bis heute beliebteste Musikpädagogen-Prothese mit in den Müll: Wo andere immer noch bilderreich und schonungsvoll mit der "Moldau" anfangen, lehrte Bernstein damals gleich an Exempeln wie Beethoven und Chopin. Freilich auch an Gershwin, Rossini, McCartney, Wagner. Und legte dabei in charmantester und brillantester Manier Themen auf, die sonst für trocken und gelehrt, Kindern und Jugendlichen nicht zuträglich gehalten werden. "Lennys" Lektionen haben bewiesen, dass Musik keine Geheimwissenschaft ist, indem sie einfach beides ernst nahmen: sowohl das Objekt der Begierde wie das Begehren selbst. Wer seinen Erläuterungen zum Kontrapunkt folgt, wird künftig vielleicht auch auf verborgene Gegenstimmen achten, wer mit ihm munter-dialektisch eine Liedform aufbaut, verliert den Bammel vor großen, symphonischen Brocken.
Ob als Film oder Buch, Bernsteins Welt der Musik in fünfzehn Kapiteln hat seit ihrem ersten Erscheinen anno 1962 viele Neuauflagen, aber nur wenige Nachahmer erlebt. Sie wurde aber auch zum Prototyp so genannter Gesprächskonzerte, wie sie heute hie und da und immer noch viel zu selten der welken Klassikbranche neues Leben zuführen wollen: oft kopiert, nie erreicht.
ELEONORE BÜNING
Leonard Bernstein: "Konzert für junge Leute". Aus dem Amerikanischen von Else Winter und Albrecht Roesler. Nachdruck. C. Bertelsmann Verlag, München 1999. 315 S., geb., 39,90 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Klassiker unerreicht: Bernsteins "Konzert für junge Leute"
Große Frage, kurze Antwort: Was bedeutet Musik? Nichts. "Bei Tönen geht es nicht um verbrannte Finger oder um Sputniks, Lampenschirme oder ähnliches." Worte haben eine Bedeutung, Töne und Klänge aber keine weitere außer dieser einen: Musik. Und die erzählt keine Geschichten.
Gewiss macht es Spaß, schöne Musik zu hören. Nur warum? "Ich weiß es nicht. Die Musik ist einfach da." Mit diesem Bekenntnis zum l'art pour l'art nahm Leonard Bernstein mitten in den roaring sixties den Stier direkt beim Horn. Er wischte gleich im ersten Anlauf in seinen New Yorker Fernseh-Konzerten für junge Leute alle im Schwange befindlichen politischen, ästhetischen und hermeneutischen Debatten vom Tisch und warf zugleich die bis heute beliebteste Musikpädagogen-Prothese mit in den Müll: Wo andere immer noch bilderreich und schonungsvoll mit der "Moldau" anfangen, lehrte Bernstein damals gleich an Exempeln wie Beethoven und Chopin. Freilich auch an Gershwin, Rossini, McCartney, Wagner. Und legte dabei in charmantester und brillantester Manier Themen auf, die sonst für trocken und gelehrt, Kindern und Jugendlichen nicht zuträglich gehalten werden. "Lennys" Lektionen haben bewiesen, dass Musik keine Geheimwissenschaft ist, indem sie einfach beides ernst nahmen: sowohl das Objekt der Begierde wie das Begehren selbst. Wer seinen Erläuterungen zum Kontrapunkt folgt, wird künftig vielleicht auch auf verborgene Gegenstimmen achten, wer mit ihm munter-dialektisch eine Liedform aufbaut, verliert den Bammel vor großen, symphonischen Brocken.
Ob als Film oder Buch, Bernsteins Welt der Musik in fünfzehn Kapiteln hat seit ihrem ersten Erscheinen anno 1962 viele Neuauflagen, aber nur wenige Nachahmer erlebt. Sie wurde aber auch zum Prototyp so genannter Gesprächskonzerte, wie sie heute hie und da und immer noch viel zu selten der welken Klassikbranche neues Leben zuführen wollen: oft kopiert, nie erreicht.
ELEONORE BÜNING
Leonard Bernstein: "Konzert für junge Leute". Aus dem Amerikanischen von Else Winter und Albrecht Roesler. Nachdruck. C. Bertelsmann Verlag, München 1999. 315 S., geb., 39,90 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die Sendereihe wurde zu einem hoch gepriesenen Hörbuch zusammengefasst, (...) es gibt viel zu lernen. Und das macht nicht nur Kindern Spaß." Westdeutsche Allgemeine Zeitung