Nicolas Guerlains Fähigkeiten und Können haben sich so weit herumgesprochen, dass er explizit angefordert wird, um den Grafen von Tancarville zu schützen. Dieser fürchtet um sein Leben, nachdem er regelmäßig eindeutige Drohungen erhält. Der Auftrag beginnt direkt mysteriös, denn noch auf der Fahrt
zum Anwesen wird Guerlain Zeuge eines seltsamen Mordes. Überhaupt gestaltet sich die Arbeit anders…mehrNicolas Guerlains Fähigkeiten und Können haben sich so weit herumgesprochen, dass er explizit angefordert wird, um den Grafen von Tancarville zu schützen. Dieser fürchtet um sein Leben, nachdem er regelmäßig eindeutige Drohungen erhält. Der Auftrag beginnt direkt mysteriös, denn noch auf der Fahrt zum Anwesen wird Guerlain Zeuge eines seltsamen Mordes. Überhaupt gestaltet sich die Arbeit anders als gedacht, es zeigen sich mitunter Verbindungen zur Vergangenheit, die einen schrecklichen Verdacht aufkeimen lassen...
Nichts ist wie es scheint und scheinbar jeder versucht die anderen Charaktere gegeneinander auszuspielen. Das erkennt auch Nicolas Guerlain ziemlich schnell und versucht entsprechend bereits die nächsten Schritte vorauszuahnen, um den Auftrag so gut wie möglich zu erfüllen. Häufig gelingt ihm das Unglaubliche, sei es durch reine Intuition oder Menschenkenntnis, doch auch Guerlain ist nicht vor jeglicher Situation gefeit, auch ihm unterlaufen Fehler. Nicht, dass er nicht alles dafür tun würde, schlimmeres zu verhindern, allerdings hat er, ebenso wie der Hörer, keine Ahnung davon wer sein Gegenspieler ist und welches perfide Geheimnis dieser hütet. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Hinweis, die wahre Komplexität des Falles wird allerdings erst im Verlauf des Geschehens deutlich.
Schön zu sehen ist auch, dass Guerlains private Fehde, die er mehr oder weniger mit sich selbst ausficht, im zweiten Fall ebenfalls weitergesponnen wird. Auch hier ist einiges zu holen, schon allein durch Andeutungen nimmt das Gedankenkarussell Fahrt auf. Verbindungen werden deutlich, die im ersten Band noch nicht einmal erahnt worden wären und gleichzeitig ist man sicher, dass das noch nicht das Ende sein kann.
Wie schon den ersten Fall für Nicolas Guerlain, liest erneut Sascha Rotermund die atmosphärisch dichte Erzählung. Er schafft es gekonnt die vorherrschende Stimmung einzufangen und auf den Hörer zu übertragen. Könnte man ihn sehen, würde man förmlich an seinen Lippen kleben. Jedes Wort nimmt man ihm ab, unabhängig davon, ob man gerade in die Irre geführt wird oder nicht.
„Küstenstrich“ hat einiges an Spannung zu bieten, die Minuten vergehen wie im Flug, man muss einfach immer weiter hören, eine Unterbrechung kommt einem fast wie eine Strafe vor. Der Hörer wird richtiggehend in den Bann gezogen, von der ersten bis zu letzten Sekunde, was sowohl inhaltlich als auch sprechertechnisch begründet ist. Bleibt zu hoffen, dass Guerlain seiner Arbeit weiterhin nachgehen wird.