Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.
»Ian McEwan gilt als einer der besten britischen Autoren der Gegenwart.«
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Tief beeindruckt berichtet Stephan Wackwitz, selbst Romancier, über diese Lektüre. Es ist ein "Jedermann"-Roman schreibt er, anknüpfend an eine lange literarische, ursprünglich fromme Tradition. Ein "Jedermann" ist ein Held, der keiner ist und darum ideal als Projektionsfigur taugt. Meist ist er zwischen Extremen hin- und hergerissen, die Gefahr ist stets, dass er Versuchungen erliegt oder in der Konvention landet. Aber für Wackwitz ist "Lektionen" noch mehr: ein großer realistischer Roman, ein Roman über scheiternde und triumphierende Künstler, ein Roman mit "tolstoihaft zahlreichen Nebenfiguren", in dem man sich lustvoll verlieren kann, als Referenzen fallen ihm große Namen wie Thomas Mann oder Nabokov ein. Als besonders interessant würdigt Wackwitz auch den Blick McEwans auf Deutschland kurz vor dem Mauerfall und bis in die Gegenwart. Wackwitz' Rezension macht wirklich Lust auf die Lektüre dieser "im traditionellen Sinn großen Literatur".
© Perlentaucher Medien GmbH
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