Ihre Jugend verbrachten Alice Schwarzer und Barbara Maia in inniger Freundschaft zusammen. Plötzlich trennten sich die Lebenswege, und erst 40 Jahre später treffen sich die beiden Frauen wieder. Nun stellen sie sich offen gebliebene Fragen, lassen ihre Erinnerungen an die 50er und 60er Jahre aufleben. Nicht nur das sehr persönliche Porträt einer Freundschaft, sondern auch ein spannendes Zeitdokument und eine mitreißend-witzige Geschichte der Emanzipation.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rundherum Lob erntet dieser Briefwechsel bei Rezensent Martin Z. Schröder, der anscheinend einiges erwartet hat. Denn zunächst "spaßig", dann lehrreich und überhaupt nicht ideologisch aufreibend kämen diese Erinnerungen an eine 40 Jahre zuvor im Zwist auseinander gegangene Jugendfreundschaft daher. Und auch der mündliche Vortrag, so der Rezensent, zeichne sich durch gekonntes Nuscheln auf Seiten Schwarzers aus, "nuancenreich wie eine Schauspielerin", auf der Seite ihrer Briefpartnerin durch laute Ironie, die dem Hörer nach kurzer Eingewöhnung Vergnügen bereite. Für den Rezensenten sind insbesondere die gegenseitigen Kränkungen der Jugendfreundinnen aufschlussreich, weil sie über die Verwicklungen in Männergeschichten hinaus die geschlechterideologischen Verhältnisse der sechziger Jahre en passant miterzählten. Ein wenig Bedenken kommen dem Rezensenten nur bei den sehr "interpretationsfreudigen Leserinnen ihrer eigenen Worte", die ihr auseinandergehen mit dem Verstreichen der Zeit offensichtlich immer versöhnlicher betrachteten. Zur Ehrenrettung fügt der Rezensent allerdings an: "Diese beiden Frauen wissen", dass ihre Worte weniger erzählen als ihre "Art, wie sie übereinander sprechen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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