Eine Reise ins Herz der Seele
Jim versucht, seiner Vergangenheit zu entkommen. Als Erster Offizier auf einem Pilgerschiff beging er einen schrecklichen Fehler, der ihn Ruf und Laufbahn kostete. Nach langen Reisen erreicht er die entlegene Insel Patusan im Indischen Ozean, wo er sich das Vertrauen der Einheimischen erwirbt. Als Friedensstifter wird er hoch verehrt, aus Jim wird Lord Jim. Doch dann tauchen Piraten auf, und sie scheinen zu wissen, wer er wirklich ist.
Lord Jim ist Joseph Conrads tiefgründigster und facettenreichster Roman: die virtuose Charakterstudie eines Menschen, der von Heldentum träumt und doch moralisch versagt, eine mitreißende Abenteuererzählung und nicht zuletzt eine erschütternde Parabel auf die Zerstörungswut des Kolonialismus.
Jim versucht, seiner Vergangenheit zu entkommen. Als Erster Offizier auf einem Pilgerschiff beging er einen schrecklichen Fehler, der ihn Ruf und Laufbahn kostete. Nach langen Reisen erreicht er die entlegene Insel Patusan im Indischen Ozean, wo er sich das Vertrauen der Einheimischen erwirbt. Als Friedensstifter wird er hoch verehrt, aus Jim wird Lord Jim. Doch dann tauchen Piraten auf, und sie scheinen zu wissen, wer er wirklich ist.
Lord Jim ist Joseph Conrads tiefgründigster und facettenreichster Roman: die virtuose Charakterstudie eines Menschen, der von Heldentum träumt und doch moralisch versagt, eine mitreißende Abenteuererzählung und nicht zuletzt eine erschütternde Parabel auf die Zerstörungswut des Kolonialismus.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Wolfgang Schneider bespricht zwei Produktionen, die Joseph Conrads Romanklassiker um den Seefahrer Jim, der sich der Feigheit schuldig macht, als er als Erster Offizier eines Pilgerdampfer das sinkende Schiff verlässt. Schneider lobt den Aufwand, den der HR für die Produktion des vierteiligen Hörspiels aufwendete: Vorzüglich seien die meisten der dreißig Sprecher, schreibt der Rezensent - um dann doch Wasser in den Wein zu gießen: Die Titelfigur ist seiner Ansicht nach nämlich nicht Conrads Beschreibung entsprechend besetzt: Statt seine "verbissene Selbstbehauptung" hörbar werden zu lassen, klinge Jim stets jungenhaft. Außerdem gebe Regisseur Martin Heindel Conrads meisterhafte Indirektheit auf, indem er die komplexe Prosa in direkte Rede verwandele. Diese Problematik, schreibt Schneider, umschifft dagegen die ungekürzte Lesung des Romans mit Christian Brückner völlig: "Das Schimärische und Obsessive" wisse der Grandseigneur unter den Sprechern mit einzigartiger "Coolness" zu vermitteln, die darauf fußt, den Roman psychologisch durchdrungen zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Christian Brückner trägt [den Inhalt] fesselnd vor. Der herausragende Vorleser begibt sich genussvoll in die Rolle des erzählenden Kapitäns, lässt in Jims Wesen die erstickende Beklemmung hörbar werden, verleiht den Schurken im Roman durch seine Stimme ihr Gesicht. In nur scheinbar gemächlichem Erzählfluss führt er die Geschichte mit atemberaubender Sogwirkung bis zum Ende.« Beatrix Lampe Kölner Stadt-Anzeiger 20221202