64 Gedichte, 58 Dichter, 15 Interpreten. Spielarten deutscher Lyrik. Ein Ausschnitt aus den rund 1.100 Gedichten, die Karl Otto Conrady für den Hör-Conrady ausgewählt hat.
64 Gedichte, 58 Dichter, 15 Interpreten. Spielarten deutscher Lyrik. Ein Ausschnitt aus den rund 1.100 Gedichten, die Karl Otto Conrady für den Hör-Conrady ausgewählt hat.
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Autorenporträt
Karl Otto Conrady: geboren am 21. Februar 1926. Karl Otto Conrady studierte nach Kriegsdienst und Gefangenschaft Germanistik und Latinistik. Nach Stationen in Münster, Göttingen, Saarbrücken und Kiel lehrte Conrady schließlich von 1969 an bis zu seiner Emeritierung 1991 an der Universität zu Köln. 2003 erhielt er den Verdienstorden des Landes NRW, 2004 den "Rheinischen Literaturpreis Siegburg" (für Essayistik).
Neben seiner Tätigkeit an der Hochschule gehörte er -eingedenk seiner eigenen Vergangenheit - seit den 1960er Jahren zu jenen Hochschullehrern, die sich um eine Aufklärung der Vergangenheit der deutschen Germanistik bemühten, was zum bedeutsamen Münchner Germanistentag von 1966 führte. Zwischen 1967 und 1969 war Conrady auch Abgeordneter im Kieler Landtag, Vorsitzender des Volksbildungsausschusses und stellv. Landesvorsitzender der SPD. Seit 1977 ist er keiner Partei mehr angehörig, engagiert sich aber weiterhin in kulturpolitischen Gremien, etwa als Vorsitzender der Schulbuchkommission Deutsch des Landes NRW, als Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbands, als Mitglied des Kuratoriums der "Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW". Als Präsident des P.E.N.-Zentrums Bundesrepublik Deutschland von 1996 bis 1998 konnte er mithelfen, die beiden noch getrennten deutschen P.E.N.-Zentren zu vereinigen, was 1998 gelang.
Eckhard Fuhr in "Die Welt" vom 21.2.2006: "Er wird heute zwar erst 80 Jahre alt, aber er ist schon längst unsterblich. Seine Unsterblichkeit geht auf das Jahr 1977 zurück. Da erschien zum ersten Mal "der Conrady", das "große deutsche Gedichtbuch", eine auch nach Format und Gewicht repräsentative Sammlung deutscher Lyrik von den althochdeutschen Anfängen bis zur Gegenwart. Sie gibt jedem, der Augen zu lesen und einen Sinn für die Sprache hat, eine Ahnung von dem unermeßlichen Reichtum deutscher Dichtung. Es soll Leute geben, die nicht durch den Tag kommen, ohne nicht wenigstens einmal im "Conrady" geblättert zu haben."
Ulrich Matthes spielte im Ensemble der Berliner Schaubühne, der Münchner Kammerspiele und tritt als Gast auf allen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen auf. Auch in Kinofilmen etwa in Nina Grosses "Hölderlin" und Tom Tykwers "Winterschläfer" ist er zu sehen. Joachim Kaiser nannte ihn einen "Künstler, wie ihn viele Bühnen suchen und nur wenige haben."
Matthes wurde mit zahlreichen Preisen für seine Theater- und Filmarbeit ausgezeichnet, u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis als bester Schauspieler, dem O.E.Hasse Preis und dem Förderpreis der Stadt Düsseldorf.
"Ulrich Matthes ist kein Komödiant, keiner, der brillieren will. Dieser zurückhaltende Mann sucht im Theater nicht die Selbstdarstellung, sondern das Leben - und Gegenentwürfe, sucht die Lüge und die Wahrheit. (...) Wir werden gewiß über viele Menschen der Literatur noch bisher kaum Erahntes erfahren." C. Bernd Sucher
Christian Brückner ist der wohl berühmteste deutsche Synchronsprecher. Seine Stimme ist ein Phänomen. Alain Delon, Marlon Brando, Harvey Keitel hat er gesprochen - und Robert de Niro. In seinem Ton liegt eine faszinierende Melancholie, die große Erzählungen auf sehr sinnliche Weise vermittelt.
Samuel Weiss Jg. 1967, erhielt seine Schauspielaus-bildung am Max-Reinhardt-Seminar und am Burgtheater in Wien. Seit 2001 spielt er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Einem breiteren Fernsehpublikum wurde er als Paul Ross in der Serie "Die Albertis" bekannt.
Hanns Zischler: Jahrgang 1947, studierte zunächst Ethnologie, Philosophie, Musik und vergleichende Literaturwissenschaft in München und Berlin. Er arbeitete als Übersetzer und Lektor wissenschaftlicher Bücher, schrieb und schreibt Bücher u.a. über das Kino ("Kafka geht ins Kino" und "Borges im Kino"). Ende der 60er Jahre begann er eine Produktionsdramaturgie an der Schaubühne am Hallerschen Ufer Berlin, zeigte in Basel, Karlsruhe und Berlin eigene Inszenierungen. Als Schauspieler hat Hanns Zischler mit Wim Wenders, Robert van Ackeren, Istvan Szabo, Doris Dörrie, Claude Chabrol, Jean-Luc Godard, Steven Spielberg und vielen anderen gearbeitet und war in zahlreichen bedeutenden Filmen zu sehen, u.a. in: "Die flambierte Frau", "Im Inneren des Wals", "Kir Royal", "Hitlerjunge Salomon", "Dr. M", "Jahrestage", "Der Stellvertreter".
Matthias Habich Schauspiel-Studium in Hamburg, Paris, New York, ein Besessener, der immer noch besser werden will, für seine spektakulären Filmarbeiten mehrfach ausgezeichnet, lebt seit über 25 Jahren in Paris.
Sophie Rois: Jg. 1961, absolvierte ihre Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seit 1993 ist sie Ensemblemitglied der Volksbühne Berlin und war seitdem an einer ganzen Reihe Aufsehen erregender Produktionen beteiligt - so etwa an Christoph Schlingensiefs "Kühnen 1994 - Bring mir den Kopf von Adolf Hitler", an Hans Kresniks "Rosa Luxemburg. Rote Rosen für Dich" und Frank Castorfs Dostojewski-Bearbeitung "Dämonen". 1993 erhielt Sophie Rois den Publikumspreis bei der Berlinale und den Bundesfilmpreis in Silber, beide für "Wir können auch anders".1995 wurde ihr für ihre schauspielerische Leistung in Castorfs "Nibelungen" der Kritikerpreis der Berliner Zeitung verliehen. Sie hat die großen Frauen des letzten Jahrhunderts gespielt - Rosa Luxemburg, Sophie Scholl -, und ihre Stimme stimuliert das Feuilleton zu atemberaubenden Analogien: "wind- und wettergestählt; weihrauch-, nikotin-, eventuell enziangehärtetes Reibeisen." Über ihre Arbeit sagt sie: "Für mich ist Theater eine der letzten großen kultischen Veranstaltungen, eben weil es Schweiß und Tränen kostet." Für die Rolle der Erika Mann in dem Fernseh-Dreiteiler "Die Manns ein Jahrhundertroman" wurde Sophie Rois mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Einem breiteren Publikum ist sie auch als Kommissarin im "Tatort" bekannt geworden.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gute Idee, das mit der Probehör-Option, findet Martin Z. Schröder. Ob er sich den ganzen Conrady auch als Privathörer bestellt hätte? Wohl eher nicht. Die schiere Fülle der 1100 Gedichte von 460 Dichtern aus dem Mittelalter bis aus der Gegenwart hat ihn zwar beeindruckt, dass die co-produzierende ARD rollenverliebte Schauspieler mit der Rezitation beauftragt hat, gefällt ihm dagegen nicht so gut. Stimmen können eben auch zu stark und routiniert sein. Die von Conrady selbst befohlene leise Sprechweise wiederum erscheint Schröder mitunter, so bei Georg Heyms "Gott der Stadt", allzu zurückhaltend. Den Ton getroffen haben in seinen Ohren nur wenige der Interpreten, zu wenige.