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»Die Psyche ist so viel komplizierter als eine schöne glatte Fraktur des Schädels.« Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da. Als auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr helfen, tritt sie verzweifelt und mit wütendem Humor ihrer Depression entgegen. Dem Wahnwitz unserer Gegenwart gibt Sarah Kuttner eine Stimme. Lustig und…mehr

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Produktbeschreibung
»Die Psyche ist so viel komplizierter als eine schöne glatte Fraktur des Schädels.«
Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da. Als auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr helfen, tritt sie verzweifelt und mit wütendem Humor ihrer Depression entgegen.
Dem Wahnwitz unserer Gegenwart gibt Sarah Kuttner eine Stimme. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von dem der Verlorenheit, die manches Leben heute aushalten muss.
Autorenporträt
Kuttner, SarahSarah Kuttners erster Roman "Mängelexemplar" erschien 2009 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Damals wie heute schreibt Kuttner über ernste, existentielle Themen so direkt und ehrlich, als wäre sie die beste Freundin der Leser. Mit dieser Mischung aus Einfühlsamkeit und Schnoddrigkeit wurde sie auch in ihren Sendungen "Sarah Kuttner - Die Show" (VIVA) und "Kuttner." (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Seit 2016 produziert und moderiert sie "Kuttners schöne Nerdnacht".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Manisch wie Madonna

Menschen über Dreißig muss man erklären, was "Emos" sind. Also: "Emo" ist eigentlich die Abkürzung von "emotional hardcore", einer Musikrichtung, hat sich aber längst vom Soundphänomen zum Lebensstil gewandelt. Seine Anhänger sehen aus wie Vampirnachwuchs, haben aber ansonsten ähnliche Probleme wie weiland die Jung-Existentialisten und überhaupt alle jugendlichen Sinnsucher: Sie laufen vor Gefühlen über, finden ihre diesbezügliche Inkontinenz aber selbst lästig. "Gefühle sind Stress", erklärt auch Karo, Ende Zwanzig, Stadtmädchen, Quasselstrippe und "die am schnellsten beschleunigende Emo-Maschine der Welt". Vor drei Monaten hat sie ihren Job verloren, mit ihrem Freund Philipp ist Schluss, und überhaupt ist Karo nicht so toll drauf, weshalb sie beschließt, eine Psychotherapeutin aufzusuchen. Was folgt, ist die bittere Erkenntnis, das Karo kein Stimmungstief hat, sondern an einer Depression leidet. Panikattacken, Weinkrämpfe, Erschöpfungszustände - nichts an der Krankheit wird kleingeredet oder beschönigt. Karos manisch-aufgekratztem Tonfall aber kann das alles nichts anhaben; am Ende ihres schlimmen Jahres hat sie zwar wieder Freund und Arbeit, aber keinerlei erkennbare innere Entwicklung durchgemacht. Sarah Kuttner, bekannt als schnellsprechende Fernsehmoderatorin und schrägdenkende Kolumnistin, hat sich in ihrem Debütroman "Mängelexemplar" ein ernstes Thema vorgeknöpft, sich seiner indes nicht angenommen. Eine Depression, so das Fazit von Karo, des "Emo-Monsters", "ist wie ein Madonna-Konzert: ein ,fucking event'." Der Privattragödie indes hätte weniger Sprachereignis, weniger Emo gutgetan - und mehr Reife, mindestens der Heldin. Nur weil eine junge Fernsehmoderatorin einen Roman schreibt, muss sie keine Nachfolgerin von Charlotte Roche sein. Eine Schriftstellerin aber auch nicht. (Sarah Kuttner: "Mängelexemplar". Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 263 S., kart., 14,95 [Euro].) fvl

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