Michael Köhlmeiers »Matou« ist eine Liebeserklärung an Mensch und Tier, voller Sprachwitz und Ironie
Die großen Fragen der Menschheit - betrachtet von einem einzigartigen Kater: Matou. Sein Leben ist ein Sieben-Leben-Leben, es reicht von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart. Seine Leidenschaft ist es, den Menschen verstehen zu lernen.
Ein Kater sitzt auf einem Dachboden im 9. Bezirk in Wien und schreibt seine Memoiren. E.T.A Hoffmann und Andy Warhol kannte er persönlich, auf der Katzeninsel Hydra führte er einst einen autokratischen Staat und kämpfte im Kongo gegen die Kolonialherren. Seine Leben sind voller großer Abenteuer. Matou ist nicht irgendein Kater, er ist ein wilder Geschichtenerzähler und ein noch größerer Philosoph. Er ist der Homer der Katzen.
Ungekürzte Lesung mit Michael Köhlmeier
4 MP3-CDs, 40h 33min
Die großen Fragen der Menschheit - betrachtet von einem einzigartigen Kater: Matou. Sein Leben ist ein Sieben-Leben-Leben, es reicht von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart. Seine Leidenschaft ist es, den Menschen verstehen zu lernen.
Ein Kater sitzt auf einem Dachboden im 9. Bezirk in Wien und schreibt seine Memoiren. E.T.A Hoffmann und Andy Warhol kannte er persönlich, auf der Katzeninsel Hydra führte er einst einen autokratischen Staat und kämpfte im Kongo gegen die Kolonialherren. Seine Leben sind voller großer Abenteuer. Matou ist nicht irgendein Kater, er ist ein wilder Geschichtenerzähler und ein noch größerer Philosoph. Er ist der Homer der Katzen.
Ungekürzte Lesung mit Michael Köhlmeier
4 MP3-CDs, 40h 33min
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.09.2021Würde ich mich nicht gut als Historiker machen?
Ein Lesemarathon: Michael Köhlmeier erzählt in "Matou" die sieben Leben von Kater Murrs Ahnherrn.
Den schlauen Kater Matou, den Michael Köhlmeier in seinem neuesten Buch erzählen lässt, nennt E.T.A. Hoffmann einfach Murr. Von ihm will Matou in seinem zweiten von sieben Leben das Lesen und Schreiben erlernen, sonst nichts, denn den Rest meint er sich schon selbst aneignen zu können. Da "kathederte" E.T.A. Hoffmann dem "dummen Tier" vor, dass in Lesen und Schreiben einfach alles enthalten sei, "was den Menschen ausmacht". Und das Tier, wird man nach diesem 950 Seiten langen Lesemarathon hinzufügen. Bei Köhlmeier ist "alles" nämlich ziemlich viel, er versteht durchaus zu fabulieren, nicht aber Maß zu halten, auch wenn er es schafft, das Buch in knapp 41 Stunden selbst einzulesen (Der Hörverlag). Der Grund dafür liegt in der ungeheuren Belesenheit des Autors und seiner Vernarrtheit in historische und mythologische Stoffe, die er auch in Funk und Fernsehen lebendig nachzuerzählen versteht. Erneut nennt er das Ganze jetzt "Roman". Wie schon bei der fiktionalisierten Doppelbiographie zu Chaplin und Churchill in "Zwei Herren am Strand" (2014) geht es in "Matou" vor allem um geschichtliche und literarische Stoffe, die neu erzählt und mit viel Phantasie weiterentwickelt werden.
Damit sind wir wieder bei E.T.A. Hoffmann und seinem berühmten Kater Murr, für den die eigene Hauskatze als Vorbild gedient haben soll. Köhlmeier ersetzt dieses reale Tier durch ein fiktives, das zu seiner Selberlebensgeschichte ähnlich begabt und beredt ist wie Murr. Vor allem verfügt dieser französisch bezeichnete Kater aber bereits über ein zweihundertseitiges Vorleben im revolutionären Paris, wo er unter der Guillotine nicht nur das Blut seines Herrn Camille Desmoulins aufleckt, sondern sich auch erstmals in Menschensprache vernehmen lässt. Dieses erste Leben Matous zeigt sehr gut das Verfahren dieses überwiegend historisch orientierten Romans: Die Geschichte der Revolution wird aus Sicht des schnurrenden Beobachters anhand einer ihrer ersten Führer rekonstruiert, zugleich als schöne Variante zu Georg Büchners "Dantons Tod". Man taucht ein in die Tyrannei der Schreckensmänner um Robespierre, erlebt die Verhaftung und Hinrichtung auf dem Schafott hautnah mit und wird zugleich ständig über die herangezogenen Quellen belehrt, die Matou dann in seinem siebten Wiener Leben mit Blick über die Schulter eines Geschichtsstudenten selbst studieren wird. Kistenweise lässt er sich Bücher aus der Nationalbibliothek ins Büro bringen. Diesem geistreich und witzig ausgemalten Geschichtskurs folgt man gerne, fragt sich angesichts der perfekten Abgeschlossenheit aber, ob bloße Sprichwörtlichkeit sechs weitere Leben Matous erfordern. Schon das erste trägt für sich allein.
Das verbindende Element zwischen Matous sieben Leben und Köhlmeier besteht im Erzähltalent. Schon kurz nach der ersten Geburt gelingt es dem Kater, seine Geschwister aus dem gleichen Wurf "in eine Geschichte einwickeln zu können", um sie loszuwerden und allein zu überleben. Außerdem ist er extrem bildungshungrig und gewitzt, er spricht von seiner "philosophischen Ausrichtung" als "Matouismus". Als er im zweiten Leben in Berlin zunächst auf einen Floh trifft, den Demokraten Peregrinus, macht er sich ganz im Stil der Madame de Staël oder Heinrich Heines über das romantische Land der Dichter und Denker lustig. Statt der französischen Vernunft ist Peregrinus nämlich deutschen Träumereien verfallen, "die wie alle Träumereien keinen rechten Anfang, keinen Höhepunkt und kein plausibles Ende haben". Köhlmeier kann man das nicht vorwerfen, seine Geschichte ist gut gegliedert, verständlich und unterhaltsam, nur zu ungehemmt ausschweifend. Überbordendes Fabulieren eben.
Das Kapitel über E.T.A. Hoffmanns Berlin ist mit vielen Blicken auf Olimpia und Undine, Meister Floh und später auch die Serapionsbrüder literarhistorisch besonders ergiebig. Jedes der sieben Leben wird in den anderen wieder aufgegriffen, denn Matous Erinnerungsvermögen verknüpft sie alle über den jeweiligen Tod hinaus miteinander. Das theologisch geprägte dritte spielt auf der Katzeninsel Hydra, der Kater endet im Rachen einer Leopardin und erlangt per "Organogenese" mal rasch eine Wiedergeburt in sein viertes. Das führt in den Kolonialkrieg im Kongo, der sich von 1885 bis 1908 im persönlichen Besitz des belgischen Königs Leopold II. befand. Matou fragt da ganz zu Recht: "Würde ich mich nicht gut als Historiker machen, als Wissenschaftler", so zwischen Herodot und August Winkler? Oder als Literaturkenner, der im fünften Leben in Kafkas Prag eintaucht, um sich mit dem Affen Rotpeter auseinanderzusetzen. Und natürlich als Sprach- und Religionsphilosoph, der im sechsten Leben - bei Andy Warhol in New York - angeregt mit Noam Chomsky oder Takamaro Shigaraki diskutiert und seine langen Leselisten immer gleich noch in aller Bescheidenheit beifügt.
Wir verstehen: Hier ist ein Universalgelehrter am Werk, der fast die halbe Seite 522 füllen muss, um all seine Expertisen aufzuzählen. Wenn Matou gleich darauf seine Memoiren als völlig "inkommensurables Werk, das sich von allen anderen unterscheidet", bezeichnet, dann zitiert er implizit einen, dessen Name im ganzen Buch genau zehnmal fällt, nämlich Goethe. Auf Eckermanns Frage nach der Zentralidee des "Faust" antwortete dieser, sein Werk sei "als ein Ganzes immer inkommensurabel" - wie überhaupt Literatur, die uns die größten Rätsel aufgebe, am besten sei. Köhlmeier scheint mit "Matou" einen ähnlich hohen Anspruch erheben zu wollen. Statt aber einen Weltkosmos wie in Goethes "Faust" zu schaffen, legt er nur sieben Lebenserzählungen eines Katers vor, die sich dann doch nicht zu einem inkommensurablen Ganzen fügen. ALEXANDER KOSENINA
Michael Köhlmeier: "Matou". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2021. 957 S., geb., 34,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Lesemarathon: Michael Köhlmeier erzählt in "Matou" die sieben Leben von Kater Murrs Ahnherrn.
Den schlauen Kater Matou, den Michael Köhlmeier in seinem neuesten Buch erzählen lässt, nennt E.T.A. Hoffmann einfach Murr. Von ihm will Matou in seinem zweiten von sieben Leben das Lesen und Schreiben erlernen, sonst nichts, denn den Rest meint er sich schon selbst aneignen zu können. Da "kathederte" E.T.A. Hoffmann dem "dummen Tier" vor, dass in Lesen und Schreiben einfach alles enthalten sei, "was den Menschen ausmacht". Und das Tier, wird man nach diesem 950 Seiten langen Lesemarathon hinzufügen. Bei Köhlmeier ist "alles" nämlich ziemlich viel, er versteht durchaus zu fabulieren, nicht aber Maß zu halten, auch wenn er es schafft, das Buch in knapp 41 Stunden selbst einzulesen (Der Hörverlag). Der Grund dafür liegt in der ungeheuren Belesenheit des Autors und seiner Vernarrtheit in historische und mythologische Stoffe, die er auch in Funk und Fernsehen lebendig nachzuerzählen versteht. Erneut nennt er das Ganze jetzt "Roman". Wie schon bei der fiktionalisierten Doppelbiographie zu Chaplin und Churchill in "Zwei Herren am Strand" (2014) geht es in "Matou" vor allem um geschichtliche und literarische Stoffe, die neu erzählt und mit viel Phantasie weiterentwickelt werden.
Damit sind wir wieder bei E.T.A. Hoffmann und seinem berühmten Kater Murr, für den die eigene Hauskatze als Vorbild gedient haben soll. Köhlmeier ersetzt dieses reale Tier durch ein fiktives, das zu seiner Selberlebensgeschichte ähnlich begabt und beredt ist wie Murr. Vor allem verfügt dieser französisch bezeichnete Kater aber bereits über ein zweihundertseitiges Vorleben im revolutionären Paris, wo er unter der Guillotine nicht nur das Blut seines Herrn Camille Desmoulins aufleckt, sondern sich auch erstmals in Menschensprache vernehmen lässt. Dieses erste Leben Matous zeigt sehr gut das Verfahren dieses überwiegend historisch orientierten Romans: Die Geschichte der Revolution wird aus Sicht des schnurrenden Beobachters anhand einer ihrer ersten Führer rekonstruiert, zugleich als schöne Variante zu Georg Büchners "Dantons Tod". Man taucht ein in die Tyrannei der Schreckensmänner um Robespierre, erlebt die Verhaftung und Hinrichtung auf dem Schafott hautnah mit und wird zugleich ständig über die herangezogenen Quellen belehrt, die Matou dann in seinem siebten Wiener Leben mit Blick über die Schulter eines Geschichtsstudenten selbst studieren wird. Kistenweise lässt er sich Bücher aus der Nationalbibliothek ins Büro bringen. Diesem geistreich und witzig ausgemalten Geschichtskurs folgt man gerne, fragt sich angesichts der perfekten Abgeschlossenheit aber, ob bloße Sprichwörtlichkeit sechs weitere Leben Matous erfordern. Schon das erste trägt für sich allein.
Das verbindende Element zwischen Matous sieben Leben und Köhlmeier besteht im Erzähltalent. Schon kurz nach der ersten Geburt gelingt es dem Kater, seine Geschwister aus dem gleichen Wurf "in eine Geschichte einwickeln zu können", um sie loszuwerden und allein zu überleben. Außerdem ist er extrem bildungshungrig und gewitzt, er spricht von seiner "philosophischen Ausrichtung" als "Matouismus". Als er im zweiten Leben in Berlin zunächst auf einen Floh trifft, den Demokraten Peregrinus, macht er sich ganz im Stil der Madame de Staël oder Heinrich Heines über das romantische Land der Dichter und Denker lustig. Statt der französischen Vernunft ist Peregrinus nämlich deutschen Träumereien verfallen, "die wie alle Träumereien keinen rechten Anfang, keinen Höhepunkt und kein plausibles Ende haben". Köhlmeier kann man das nicht vorwerfen, seine Geschichte ist gut gegliedert, verständlich und unterhaltsam, nur zu ungehemmt ausschweifend. Überbordendes Fabulieren eben.
Das Kapitel über E.T.A. Hoffmanns Berlin ist mit vielen Blicken auf Olimpia und Undine, Meister Floh und später auch die Serapionsbrüder literarhistorisch besonders ergiebig. Jedes der sieben Leben wird in den anderen wieder aufgegriffen, denn Matous Erinnerungsvermögen verknüpft sie alle über den jeweiligen Tod hinaus miteinander. Das theologisch geprägte dritte spielt auf der Katzeninsel Hydra, der Kater endet im Rachen einer Leopardin und erlangt per "Organogenese" mal rasch eine Wiedergeburt in sein viertes. Das führt in den Kolonialkrieg im Kongo, der sich von 1885 bis 1908 im persönlichen Besitz des belgischen Königs Leopold II. befand. Matou fragt da ganz zu Recht: "Würde ich mich nicht gut als Historiker machen, als Wissenschaftler", so zwischen Herodot und August Winkler? Oder als Literaturkenner, der im fünften Leben in Kafkas Prag eintaucht, um sich mit dem Affen Rotpeter auseinanderzusetzen. Und natürlich als Sprach- und Religionsphilosoph, der im sechsten Leben - bei Andy Warhol in New York - angeregt mit Noam Chomsky oder Takamaro Shigaraki diskutiert und seine langen Leselisten immer gleich noch in aller Bescheidenheit beifügt.
Wir verstehen: Hier ist ein Universalgelehrter am Werk, der fast die halbe Seite 522 füllen muss, um all seine Expertisen aufzuzählen. Wenn Matou gleich darauf seine Memoiren als völlig "inkommensurables Werk, das sich von allen anderen unterscheidet", bezeichnet, dann zitiert er implizit einen, dessen Name im ganzen Buch genau zehnmal fällt, nämlich Goethe. Auf Eckermanns Frage nach der Zentralidee des "Faust" antwortete dieser, sein Werk sei "als ein Ganzes immer inkommensurabel" - wie überhaupt Literatur, die uns die größten Rätsel aufgebe, am besten sei. Köhlmeier scheint mit "Matou" einen ähnlich hohen Anspruch erheben zu wollen. Statt aber einen Weltkosmos wie in Goethes "Faust" zu schaffen, legt er nur sieben Lebenserzählungen eines Katers vor, die sich dann doch nicht zu einem inkommensurablen Ganzen fügen. ALEXANDER KOSENINA
Michael Köhlmeier: "Matou". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2021. 957 S., geb., 34,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.10.2021Endloses Schnurren
In „Matou“ erzählt ein Kater seine sieben Leben. Michael Köhlmeier packt viel Material in diesen Roman. Dann vergreift er sich
Katzen haben es gut. Sie stehen nicht in komplexer Verantwortung wie die Menschen, sie sind nicht zu einer kriecherisch abhängigen Existenz verdammt wie der Hund, sie müssen nicht jeden Tag um ihr Leben kämpfen wie ein wildes Tier, genießen aber, wenn sie sich nachts herumtreiben, alle Freiheiten eines solchen. Sie werden gefüttert und erlegen Mäuse nur zum Spaß, lassen sich streicheln, wenn ihnen danach ist, und ansonsten tun sie, was sie wollen. Und sie verfügen noch über ein weiteres Privileg: Während die anderen Kreaturen, die Menschen eingeschlossen, einfach tot sind, wenn sie sterben, haben Katzen sieben Leben.
Michael Köhlmeier macht in seinem Roman „Matou“, der nach seinem schnurrhaarigen Ich-Erzähler heißt, mit diesen sieben Leben ernst. Die nahezu tausend Seiten des Buchs umfassen 230 Jahre von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart, kurz: die ganze neuere Geschichte. In seinem ersten Leben ist Matou das Schoßtier des revolutionären Rhetors Camille Desmoulins, der auf dem Höhepunkt des Terreurs plötzlich Barmherzigkeit predigt und dafür unter der Guillotine landet; auch Matou selbst hat das Pech, guillotiniert zu werden, weil man die neu geschärfte Klinge ausprobieren will. Nicht so schlimm, denn schon wartet Leben Nummer zwei. Matou darf es sich, wie alle Katzen, selbst aussuchen. Ort dafür ist das „Weggemachte“, eine Art Wartesaal, wo die Wiedergeburtskandidaten auf einem riesigen Tablet die Angebote studieren.
Matou optiert für das Berlin des frühen 19. Jahrhunderts und den Haushalt von E.T.A. Hoffmann, wo er, wenig überraschend, zur Inspirationsquelle für die „Lebensansichten des Katers Murr“ wird. (Überflüssig zu sagen, dass dieser nur zu einem schwachen Abklatsch seines Vorbilds gerät.) Im dritten Durchgang errichtet er ein Schreckensregiment unter seinesgleichen auf der Katzeninsel Hydra, beim vierten verwandelt er sich, dank einer großzügigen Interpretation des Begriffs „Katze“, in einen Leoparden zur Zeit der belgischen Kongo-Gräuel. Das fünfte Leben führt ihn in eine großbürgerliche Familie zu Prag kurz vor und während des Ersten Weltkriegs, das sechste ins New York Andy Warhols. Das siebte Leben, welches er als Haustier der Dame Ingeborg und ihres antriebsschwachen Neffen Daniel zumeist in Wien verbringt, liefert den erzählerischen Rahmen, indem Matou, kurz bevor er endgültig abtreten muss, die Kralle in Tinte taucht und seine siebenfachen Memoiren schreibt. Bei dieser stofflichen Fülle stellen sich zwei Fragen, an denen sich das Schicksal des Buchs entscheidet. Erstens: Gelingt es, für diesen Helden an der Schnittstelle des animalischen und des humanen Reichs eine überzeugende Erzählsprache zu finden? Und zweitens: Wie bewahrt man das Interesse des Lesers und der Leserin, wenn Personal und Handlungsstränge fortwährend wechseln und es aufs je Letztvergangene so offenkundig überhaupt nicht ankommt?
Da Köhlmeier auf beide Fragen keine wirkliche Antwort weiß, wird sein Buch, je länger, desto mehr, zur Strapaze. Matou hat nicht nur menschliche, sondern geradezu übermenschliche Fähigkeiten. Zwanzig Minuten braucht er, um die „Anna Karenina“ zu lesen, und weiß sie danach auswendig – eine grobe und unsinnige Prahlerei nicht des Erzählers, sondern seines Autors. Nur hin und wieder blitzt so etwas wie die elegante Bestialität eines kleinen Raubtiers auf, etwa bei den Schilderungen einer fidelen Katzen-Erotik, die unbelastet von menschlicher Scham und Tragik bleibt. Eine befreundete Katze, die sich viel auf ihre theologische Bildung zugutehält, darf ihr Verhältnis zur Metaphysik einmal so ausdrücken: „(…) dass sie sich aufs Himmelreich mindestens genauso freue wie auf eine pfundige Rammelei oder gehackte Hühnerleber“. Was für eine herrlich subtile Heuchelei steckt in dem Wörtlein „mindestens“! Aber diese paar schönen Stellen retten das dicke Buch nicht.
Generell gewinnt man den Eindruck, dass Köhlmeier sein Buch als eine Art große Umzugskiste benutzt, in der er alles Mögliche verstaut, was er schon lang mal machen wollte. Das betrifft Reflexionen wie die oben zitierte, anekdotische oder novellistische Einsprengsel, vor allem aber Gedichteinlagen. Verteilt aufs Buch ergeben sie einen ganzen, vorwiegend balladesken Zyklus.
Dabei setzt Köhlmeier auf Kontinuität zur Tradition. Er verwischt mit Bedacht die Grenzen, wo Eichendorff und Schiller, die er gern zitiert, enden und seine eigene Produktion beginnt: So will er ein Gesamtwerk wölben, dessen Schlussstein er selbst wäre – ein zunächst nicht unsympathisches Projekt.
Manche von diesen oft liedhaften Gebilden sind auf ihre Weise gar nicht schlecht, haben aber die Tendenz, dem Mitgeteilten den Ton des Bänkelsangs zu verleihen. Besonders störend wirkt dies im vierten Leben, wo die zehn Millionen Toten im Kongo-Freistaat des belgischen Königs Leopold zur Balladenfolge vom Leoparden und dem Mädchen gerinnen, dem die europäischen Gummisammler die Augen ausgerissen und die Füße abgehackt haben, sodass sie nun mit ihrem mächtigen Beschützer in einer Art selbstgebasteltem Rollstuhl unterwegs ist. Es klingt so: „Und siehe, da lebt so ein böser Mann / in Belgiens Königspalästen, / der lügt, er sei von den Besten / der Beste, dem keiner je gleichen kann. / Er eignet sich Tiere und Menschen an, / den Leopard und das Mädchen / auf seinem hölzernen Rädchen.“ So geht das nicht.
Köhlmeier nimmt wie selbstverständlich alles an Literatur mit, worauf sein Matou unterwegs trifft, von Hoffmanns Serapionsbrüdern bis zu Susan Sontag. Dabei greift er unbekümmert auch zu dem, was ihm nicht bekommt: Kafka. Keine Scham und kein Instinkt des Selbstschutzes hat ihn daran gehindert, sich den „Bericht an eine Akademie“ einzuverleiben, den sprechenden Schimpansen Rotpeter umstandslos zum Kumpel von Matou zu machen und Kafkas Text – einen ausdrücklich schriftlichen Bericht – in eine frei gehaltene Rede vor Zirkuspublikum zu verwandeln, launig unterbrochen von Rückfällen ins grunzend und kreischend Tierhafte: „Ihr Affentum, meine Herren, sofern Sie etwas Derartiges hinter sich haben, kann Ihnen nicht ferner sein als mir das meine. Harach, harch! An der Ferse kitzelt es jeden, der hier auf Erden geht, den kleinen Schimpansen wie den großen Achilles. Harach harch, hu-hu-hu …“ Köhlmeier hat kein Gefühl dafür, dass er, indem er den weit Größeren aufruft und neckisch deformiert, sich die Nemesis des tödlichen Kontrasts auflädt.
Wenn man diese peinigenden Passagen hinter sich hat, dann neigt man, so unentschieden die Lektüre bisher gewesen sein mag, nicht mehr zur relativierenden Nachsicht. Dann verdrießt ein schmunzelndes Mittelmaß, das den Vorsatz gefasst hat, sich zum großen Fabulieren aufzuschwingen, indem es einfach nicht aufhört. Dann merkt man plötzlich scharf, welch undisziplinierten Auswalzungen das Buch seine lästige Länge verdankt. Dann empfindet man die Öde der langen nominalen Reihen, die barocke Vielfalt inszenieren wollen, wenn sie etwas „aufgeblasen, eitel, hochmütig, hinterhältig, bösartig, böswillig, hämisch, schmählich, infam, selbstherrlich, anmaßend, dünkelhaft, präpotent, gespreizt, geziert, pomadig geradezu, pampig, insolent, blasiert (…)“ nennen. Was? Das ist schon egal. Dann glaubt man diesem Kater, der siebenmal und doch eigentlich niemals gelebt hat, nicht einmal mehr seinen letzten, finalen Tod, welcher sich aus 99 Synonymen von „den Löffel abgeben“ bis „sich endgültig vertschüssen“ zusammensetzt. Dann erkennt man, dass hier ein Buch mit Pauken und Trompeten ins Nichts marschiert.
BURKHARD MÜLLER
Am Ende verdrießt
das Mittelmaß, das
einfach nicht aufhört
Michael Köhlmeier:
Matou. Roman.
Hanser, München 2021. 960 Seiten, 23 Euro.
Kater Matous erstes Leben endet unter der Guillotine. Nicht so schlimm, es kommen ja noch sechs weitere.
Foto: CATHERINA HESS
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
In „Matou“ erzählt ein Kater seine sieben Leben. Michael Köhlmeier packt viel Material in diesen Roman. Dann vergreift er sich
Katzen haben es gut. Sie stehen nicht in komplexer Verantwortung wie die Menschen, sie sind nicht zu einer kriecherisch abhängigen Existenz verdammt wie der Hund, sie müssen nicht jeden Tag um ihr Leben kämpfen wie ein wildes Tier, genießen aber, wenn sie sich nachts herumtreiben, alle Freiheiten eines solchen. Sie werden gefüttert und erlegen Mäuse nur zum Spaß, lassen sich streicheln, wenn ihnen danach ist, und ansonsten tun sie, was sie wollen. Und sie verfügen noch über ein weiteres Privileg: Während die anderen Kreaturen, die Menschen eingeschlossen, einfach tot sind, wenn sie sterben, haben Katzen sieben Leben.
Michael Köhlmeier macht in seinem Roman „Matou“, der nach seinem schnurrhaarigen Ich-Erzähler heißt, mit diesen sieben Leben ernst. Die nahezu tausend Seiten des Buchs umfassen 230 Jahre von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart, kurz: die ganze neuere Geschichte. In seinem ersten Leben ist Matou das Schoßtier des revolutionären Rhetors Camille Desmoulins, der auf dem Höhepunkt des Terreurs plötzlich Barmherzigkeit predigt und dafür unter der Guillotine landet; auch Matou selbst hat das Pech, guillotiniert zu werden, weil man die neu geschärfte Klinge ausprobieren will. Nicht so schlimm, denn schon wartet Leben Nummer zwei. Matou darf es sich, wie alle Katzen, selbst aussuchen. Ort dafür ist das „Weggemachte“, eine Art Wartesaal, wo die Wiedergeburtskandidaten auf einem riesigen Tablet die Angebote studieren.
Matou optiert für das Berlin des frühen 19. Jahrhunderts und den Haushalt von E.T.A. Hoffmann, wo er, wenig überraschend, zur Inspirationsquelle für die „Lebensansichten des Katers Murr“ wird. (Überflüssig zu sagen, dass dieser nur zu einem schwachen Abklatsch seines Vorbilds gerät.) Im dritten Durchgang errichtet er ein Schreckensregiment unter seinesgleichen auf der Katzeninsel Hydra, beim vierten verwandelt er sich, dank einer großzügigen Interpretation des Begriffs „Katze“, in einen Leoparden zur Zeit der belgischen Kongo-Gräuel. Das fünfte Leben führt ihn in eine großbürgerliche Familie zu Prag kurz vor und während des Ersten Weltkriegs, das sechste ins New York Andy Warhols. Das siebte Leben, welches er als Haustier der Dame Ingeborg und ihres antriebsschwachen Neffen Daniel zumeist in Wien verbringt, liefert den erzählerischen Rahmen, indem Matou, kurz bevor er endgültig abtreten muss, die Kralle in Tinte taucht und seine siebenfachen Memoiren schreibt. Bei dieser stofflichen Fülle stellen sich zwei Fragen, an denen sich das Schicksal des Buchs entscheidet. Erstens: Gelingt es, für diesen Helden an der Schnittstelle des animalischen und des humanen Reichs eine überzeugende Erzählsprache zu finden? Und zweitens: Wie bewahrt man das Interesse des Lesers und der Leserin, wenn Personal und Handlungsstränge fortwährend wechseln und es aufs je Letztvergangene so offenkundig überhaupt nicht ankommt?
Da Köhlmeier auf beide Fragen keine wirkliche Antwort weiß, wird sein Buch, je länger, desto mehr, zur Strapaze. Matou hat nicht nur menschliche, sondern geradezu übermenschliche Fähigkeiten. Zwanzig Minuten braucht er, um die „Anna Karenina“ zu lesen, und weiß sie danach auswendig – eine grobe und unsinnige Prahlerei nicht des Erzählers, sondern seines Autors. Nur hin und wieder blitzt so etwas wie die elegante Bestialität eines kleinen Raubtiers auf, etwa bei den Schilderungen einer fidelen Katzen-Erotik, die unbelastet von menschlicher Scham und Tragik bleibt. Eine befreundete Katze, die sich viel auf ihre theologische Bildung zugutehält, darf ihr Verhältnis zur Metaphysik einmal so ausdrücken: „(…) dass sie sich aufs Himmelreich mindestens genauso freue wie auf eine pfundige Rammelei oder gehackte Hühnerleber“. Was für eine herrlich subtile Heuchelei steckt in dem Wörtlein „mindestens“! Aber diese paar schönen Stellen retten das dicke Buch nicht.
Generell gewinnt man den Eindruck, dass Köhlmeier sein Buch als eine Art große Umzugskiste benutzt, in der er alles Mögliche verstaut, was er schon lang mal machen wollte. Das betrifft Reflexionen wie die oben zitierte, anekdotische oder novellistische Einsprengsel, vor allem aber Gedichteinlagen. Verteilt aufs Buch ergeben sie einen ganzen, vorwiegend balladesken Zyklus.
Dabei setzt Köhlmeier auf Kontinuität zur Tradition. Er verwischt mit Bedacht die Grenzen, wo Eichendorff und Schiller, die er gern zitiert, enden und seine eigene Produktion beginnt: So will er ein Gesamtwerk wölben, dessen Schlussstein er selbst wäre – ein zunächst nicht unsympathisches Projekt.
Manche von diesen oft liedhaften Gebilden sind auf ihre Weise gar nicht schlecht, haben aber die Tendenz, dem Mitgeteilten den Ton des Bänkelsangs zu verleihen. Besonders störend wirkt dies im vierten Leben, wo die zehn Millionen Toten im Kongo-Freistaat des belgischen Königs Leopold zur Balladenfolge vom Leoparden und dem Mädchen gerinnen, dem die europäischen Gummisammler die Augen ausgerissen und die Füße abgehackt haben, sodass sie nun mit ihrem mächtigen Beschützer in einer Art selbstgebasteltem Rollstuhl unterwegs ist. Es klingt so: „Und siehe, da lebt so ein böser Mann / in Belgiens Königspalästen, / der lügt, er sei von den Besten / der Beste, dem keiner je gleichen kann. / Er eignet sich Tiere und Menschen an, / den Leopard und das Mädchen / auf seinem hölzernen Rädchen.“ So geht das nicht.
Köhlmeier nimmt wie selbstverständlich alles an Literatur mit, worauf sein Matou unterwegs trifft, von Hoffmanns Serapionsbrüdern bis zu Susan Sontag. Dabei greift er unbekümmert auch zu dem, was ihm nicht bekommt: Kafka. Keine Scham und kein Instinkt des Selbstschutzes hat ihn daran gehindert, sich den „Bericht an eine Akademie“ einzuverleiben, den sprechenden Schimpansen Rotpeter umstandslos zum Kumpel von Matou zu machen und Kafkas Text – einen ausdrücklich schriftlichen Bericht – in eine frei gehaltene Rede vor Zirkuspublikum zu verwandeln, launig unterbrochen von Rückfällen ins grunzend und kreischend Tierhafte: „Ihr Affentum, meine Herren, sofern Sie etwas Derartiges hinter sich haben, kann Ihnen nicht ferner sein als mir das meine. Harach, harch! An der Ferse kitzelt es jeden, der hier auf Erden geht, den kleinen Schimpansen wie den großen Achilles. Harach harch, hu-hu-hu …“ Köhlmeier hat kein Gefühl dafür, dass er, indem er den weit Größeren aufruft und neckisch deformiert, sich die Nemesis des tödlichen Kontrasts auflädt.
Wenn man diese peinigenden Passagen hinter sich hat, dann neigt man, so unentschieden die Lektüre bisher gewesen sein mag, nicht mehr zur relativierenden Nachsicht. Dann verdrießt ein schmunzelndes Mittelmaß, das den Vorsatz gefasst hat, sich zum großen Fabulieren aufzuschwingen, indem es einfach nicht aufhört. Dann merkt man plötzlich scharf, welch undisziplinierten Auswalzungen das Buch seine lästige Länge verdankt. Dann empfindet man die Öde der langen nominalen Reihen, die barocke Vielfalt inszenieren wollen, wenn sie etwas „aufgeblasen, eitel, hochmütig, hinterhältig, bösartig, böswillig, hämisch, schmählich, infam, selbstherrlich, anmaßend, dünkelhaft, präpotent, gespreizt, geziert, pomadig geradezu, pampig, insolent, blasiert (…)“ nennen. Was? Das ist schon egal. Dann glaubt man diesem Kater, der siebenmal und doch eigentlich niemals gelebt hat, nicht einmal mehr seinen letzten, finalen Tod, welcher sich aus 99 Synonymen von „den Löffel abgeben“ bis „sich endgültig vertschüssen“ zusammensetzt. Dann erkennt man, dass hier ein Buch mit Pauken und Trompeten ins Nichts marschiert.
BURKHARD MÜLLER
Am Ende verdrießt
das Mittelmaß, das
einfach nicht aufhört
Michael Köhlmeier:
Matou. Roman.
Hanser, München 2021. 960 Seiten, 23 Euro.
Kater Matous erstes Leben endet unter der Guillotine. Nicht so schlimm, es kommen ja noch sechs weitere.
Foto: CATHERINA HESS
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Ulrich Greiner ackert sich tapfer durch die sieben Leben eines Katers, die ihm Michael Köhlmeier hier auf knapp 1000 Seiten ausbreitet. Mit jenem Matou erlebt der Kritiker die Französische Revolution, liest, wie der Kater Pate für E.T.A Hoffmanns Kater Murr steht, begegnet Kafkas Affen Rotpeter, macht Erfahrungen als Katzendiktator oder nimmt an einer New Yorker Abendgesellschaft mit Andy Warhol, Susan Sontag und Noam Chomsky teil. Vor allem aber lässt sich Greiner von Köhlmeier allerhand "sprachphilosophische Glossen, kulturkritische Exkurse", gelegentlich auch "wohlfeile Weisheiten" um die Ohren hauen. Dass der Autor offenbar das Bedürfnis hatte, sein gesamtes Wissen in dieses Buch zu packen, macht die Lektüre für den Rezensenten ziemlich ermüdend. Spaß hat er dennoch immer wieder mit den Anekdoten aus den vielen Leben des eigensinnigen Katers.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"'Matou' ragt wie ein Fels aus dem Strom der Literatur ... Es wird ein Blick auf den Menschen geworfen anhand ganz großer Konzepte. Lüge und Wahrheit, Tod und Leben, Charme und Charisma - was macht den Menschen aus?" Philipp Tingler, SRF2 Kultur, 07.12.21
"Ein wunderbares Erzählabenteuer samt Kater ... Was für ein schöner Roman!" Alexander Solloch, NDR Kultur, 17.11.21
"Ein praller, von überschießender Fabulierfreude strotzender Großroman ... erfreulich anregend und über weite Strecken amüsant." Günter Kaindlstorfer, ORF Ex Libris, 24.10.21
"Mit seinem fabulierfreudigen Großroman erhebt Michael Köhlmeier den Anspruch, die Geschichte der europäischen Aufklärung aus der Sicht eines Katers neu zu schreiben. Köhlmeiers samtpfötiger Protagonist leistet da ganze Arbeit - als weltgeschichtlicher Akteur und als Ich-Erzähler." Günter Kaindlstorfer, WDR5 'Bücher', 08.10.21
"[E]in grandioses Buch über die Vielfalt des literarischen Schreibens." Carsten Otte, Tagesspiegel, 08.09.21
"Welche Freude es macht, wenn etwas gelungen ist, lässt sich auch bei diesem dicken Brocken erfahren. 'Matou' macht gute Laune." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 28.08.21
"Es ist die unverhohlene Freude von Matous Schöpfer am Schwelgen, am Überborden, am Ausufernlassen der Erzählflüsse, die sich auf den Leser überträgt und Matou seinen ansehnlichen Charme verleiht. ... Ein außergewöhnliches, opulentes Lesevergnügen." Christoph Winder, Der Standard, 23.08.21
"Köhlmeier ist ein stofflich wie stilistisch monumentales Werk gelungen, mit einem unvergesslichen Protagonisten: dem prahlerischen Schlaumeier, epischen Strippenzieher und selbsternannten 'Homer der Katzen' - Matou." Jérôme Jaminet, SWR2 Lesenswert, 22.08.21
"Ein wunderbares Erzählabenteuer samt Kater ... Was für ein schöner Roman!" Alexander Solloch, NDR Kultur, 17.11.21
"Ein praller, von überschießender Fabulierfreude strotzender Großroman ... erfreulich anregend und über weite Strecken amüsant." Günter Kaindlstorfer, ORF Ex Libris, 24.10.21
"Mit seinem fabulierfreudigen Großroman erhebt Michael Köhlmeier den Anspruch, die Geschichte der europäischen Aufklärung aus der Sicht eines Katers neu zu schreiben. Köhlmeiers samtpfötiger Protagonist leistet da ganze Arbeit - als weltgeschichtlicher Akteur und als Ich-Erzähler." Günter Kaindlstorfer, WDR5 'Bücher', 08.10.21
"[E]in grandioses Buch über die Vielfalt des literarischen Schreibens." Carsten Otte, Tagesspiegel, 08.09.21
"Welche Freude es macht, wenn etwas gelungen ist, lässt sich auch bei diesem dicken Brocken erfahren. 'Matou' macht gute Laune." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 28.08.21
"Es ist die unverhohlene Freude von Matous Schöpfer am Schwelgen, am Überborden, am Ausufernlassen der Erzählflüsse, die sich auf den Leser überträgt und Matou seinen ansehnlichen Charme verleiht. ... Ein außergewöhnliches, opulentes Lesevergnügen." Christoph Winder, Der Standard, 23.08.21
"Köhlmeier ist ein stofflich wie stilistisch monumentales Werk gelungen, mit einem unvergesslichen Protagonisten: dem prahlerischen Schlaumeier, epischen Strippenzieher und selbsternannten 'Homer der Katzen' - Matou." Jérôme Jaminet, SWR2 Lesenswert, 22.08.21