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Gedichte und Texte von Velimir Chlebnikov, übertragen und gelesen von Oskar Pastior Wenn Oskar Pastior von "meinem" - also seinem - Chlebnikov spricht, verweist er damit nicht nur auf ein literarisches Erbe, sondern auch - darüber hinaus - auf eine eigenständige literarische Hervorbringung. Denn um Chlebnikov zu übersetzen, genügt es nicht, Chlebnikov nachzudichten; Chlebnikov zu übersetzen heißt nach Chlebnikov zu dichten, heißt wie Chlebnikov zu dichten, heißt Chlebnikov fortzuschreiben in der Zielsprache - hier also im Medium des Deutschen. (...) / Die von Pastior - frei nach Chlebnikov -…mehr

Produktbeschreibung
Gedichte und Texte von Velimir Chlebnikov, übertragen und gelesen von Oskar Pastior
Wenn Oskar Pastior von "meinem" - also seinem - Chlebnikov spricht, verweist er damit nicht nur auf ein literarisches Erbe, sondern auch - darüber hinaus - auf eine eigenständige literarische Hervorbringung. Denn um Chlebnikov zu übersetzen, genügt es nicht, Chlebnikov nachzudichten; Chlebnikov zu übersetzen heißt nach Chlebnikov zu dichten, heißt wie Chlebnikov zu dichten, heißt Chlebnikov fortzuschreiben in der Zielsprache - hier also im Medium des Deutschen. (...) / Die von Pastior - frei nach Chlebnikov - praktizierte Art des Übersetzens entspricht (...) nicht nur dem Chlebnikovschen Konzept einer selbstorganisierenden "hintersinnigen" Laut- oder Vogel- oder Sternen- oder Göttersprache, sondern auch Pastiors eigener Arbeit am "Wort als solchem". Mein Chlebnikov - das besitzanzeigende Fürwort der ersten Person Einzahl bezeug t also auch die enge poetische Wahlverwandtschaft zwischen Dichter und Nach-Dichter; für diesen ist jener (...) zu einem "Mögner, Ermöchtiger, Möglichmacher" geworden, "den ich mag, den ich kenn, den ich möglich mach". Indem Pastior einen neuen Chlebnikov "möglich macht", ermöglicht der alte Chlebnikov auch einen neuen Pastior: "Dieser Möglichmacher, mein Ich." (Aus: Felix Philipp Ingold: PASST INS OHR. Ein Wort zu Pastiors Chlebnikov)
Oskar Pastior schrieb über seine Chlebnikov-Übertragungen: "Bei Chlebnikov war es was anderes. Ich glaube, mich reizte das Problem, die Unmöglichkeit, diesen Wortgebilden mit einer Sinn-Klang-Rhythmus-Übertragung beizukommen; die Herausforderung, seine Methode, die er als "Sternensprache" universell theoretisiert, aber den Ableitungs-, Kombinations- und Flexions-möglichkeiten der russischen Sprache entnommen hatte, auf die im Deutschen angelegten Möglichkeiten zu übertragen."