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Produktdetails
  • Verlag: Verlag Antje Kunstmann
  • Anzahl: 2 Audio CDs
  • Gesamtlaufzeit: 140 Min.
  • Erscheinungstermin: 18. April 2005
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783888973918
  • Artikelnr.: 13422237
Autorenporträt
Franca Magnani, 1925 - 1996, war ab 1964 Italienkorrespondentin für die ARD in Rom. Freie Autorin für alle wichtigen TV- und Printmedien in Deutschland und der Schweiz. 1990 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, "Eine italienische Familie". Weitere Veröffentlichungen.
Trackliste
CD 1
1Heimat00:09:18
2Erste Erinnerungen00:07:06
3Über italienische Männer00:06:36
440 Jahre Vespa00:12:04
5Warum ich Eboli nicht vergessen kann00:07:20
6Kinderverkauf00:04:52
7Der schwarze Samstag der römischen Juden00:08:38
8Marcello Mastroianni00:16:18
CD 2
1Paolo Conte00:16:36
2Die Sarcis,eine Puppenspielerfamilie00:08:26
3Die Schule der Freiheit00:15:47
4Unsere Mamma war Italienerin und Europäerin00:26:19
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.1998

Europa

"Mein Italien" von Franca Magnani. Zusammengestellt von Sabina Magnani-von Petersdorff und Marco Magnani. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln 1997. 465 Seiten. Gebunden, 44 Mark. ISBN 3-462-02615-1.

Es gibt Menschen, deren Bedeutung uns erst bewußt wird, wenn sie nicht mehr da sind. Zu ihnen gehört Franca Magnani, die von 1964 bis kurz vor ihrem Tod 1996 für die ARD aus Italien berichtete und in Hunderten von Reportagen unser Italien-Bild maßgeblich prägte. Sie wurde über die Jahre so etwas wie die Stimme Italiens, glaubwürdig, kritisch, sympathisch und streitbar zugleich. Die Reportagen, die ihre Kinder Sabina Magnani-von Petersdorff und Marco Magnani in diesem Buch versammelt haben, sind nur ein kleiner Ausschnitt aus ihrem kaum überschaubaren journalistischen Werk, ein Ausschnitt freilich, der sämtliche Facetten ihres Blicks auf die italienische Wirklichkeit der vergangenen dreißig Jahre repräsentiert. "Mein Italien" ist das Buch treffend überschrieben, doch entsteht aus den durchaus subjektiven Mosaiksteinen ein allgemeingültiges Bild, das eine Fülle von Informationen und Anekdoten bietet. Wie ein roter Faden zieht sich die Betrachtung des Geschlechterverhältnisses durch das Buch. Als Frau hatte Franca Magnani gewiß ein besonderes Gespür für die immensen Umbrüche, die die Emanzipation der Frau in einem traditionell patriarchalischen, katholisch geprägten Land für die Gesellschaft bedeuten mußte. So schreibt sie über die gegen zähen Widerstand durchgesetzten Reformen des italienischen Scheidungsrechts, über die "Italienerin zwischen Zwang und Freiheit", über Ehebruch und die Bedeutung der "Mamma" und den "Wandel der Familie in Italien". Man kommt aus dem Staunen nicht heraus: Bis 1980 gab es im italienischen Recht einen Paragraphen, der den Mord einer Ehefrau durch den Ehemann wenn nicht gerade billigte, so doch milde beurteilte, sofern er aus verletztem Ehrgefühl begangen wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Faschismus und seinen neofaschistischen Blüten bildet einen weiteren Schwerpunkt, außerdem das hierzulande als "typisch italienisch" empfundene Ränkespiel der Politik mit den immer neuen Regierungswechseln. Und es gibt mehr: Porträts italienischer Künstler wie Marcello Mastroianni, Federico Fellini, Adriano Celentano, Primo Levi, Sophia Loren oder Milva, von Politikern wie Sandro Pertini oder Enrico Berlinguer, auch einfach einen Rundgang durch den Alltag - die meisten Texte nur zwei, drei Seiten lang, allesamt scharfsichtig und pointiert. "Mein Italien" ist das Vermächtnis einer großen Journalistin, ein Lesebuch für Italien-Begeisterte, in dem mehr über das Land zu erfahren ist als in den meisten Reiseführern. (mab)

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