Produktdetails
- Verlag: Hoffmann Und Campe
- Anzahl: 3 Audio CDs
- Erscheinungstermin: 1. Quartal 2012
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783455303698
- Artikelnr.: 12751686
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.03.2004Wie der schlaue Hlakanyana das Ungeheuer überlistete
Nelson Mandela, der große alte Mann Südafrikas, stellt seine Lieblingsmärchen vor
Eine schöne Ideen, Nelson Mandela, den „großen alten Mann Südafrikas” darum zu bitten, ein Buch mit seinen afrikanischen Lieblingsmärchen herauszugeben. Er geht mit dem Auftrag recht fachmännisch und unbefangen zugleich um. In seinem Vorwort erzählt er, dass diese Geschichten allen gehören, dass es keine wirklichen „Originalfassungen” gibt, weil „Geschichten immer neue Wandlungen erfahren”. Dreißig sehr unterschiedliche Texte bietet er an, rund die Hälfte davon aus seiner Heimat Südafrika, aus der Tradition verschiedener Ethnien. Der Herausgeber ist völlig unbekümmert um die Herkunft der Texte: einer kommt nachweislich, so lesen wir, aus dem Flämischen (und erinnert an unser Märchen von den armen Kirchenmäusen und dem Schmalztopf), ein anderer ist malaiischen Ursprungs, wieder andere sind erst in den letzten Jahren von Schriftstellerinnen wie Gcina Mhlophe oder Diana Pitcher niedergeschrieben worden. Wichtig ist ihm, dass sie heute Teil jener Texte sind, „in dem die Kinder Afrikas das Wunder der Bücher” und Geschichten erleben. Der Band ist eine schöne Ergänzung der schon vorhandenen afrikanischen Märchensammlungen, z. B. von Birago Diop aus Westafrika, der in den vierziger Jahren bewusst bei professionellen Geschichtenerzählern an den Quellen gearbeitet hat. Alle Texte sind geeignet sie Kindern vorzulesen . Es geht oft turbulenter und auch rätselhafter zu als in unseren Märchen, und manche Geschichten sollte man einfach mit ihren geheimnisvollen Melodien auf sich wirken lassen! Nicht alle erschließen sich sofort.
Die originellen Illustrationen sehr unterschiedlicher Künstler machen das Buch noch kostbarer. Einige sind eindeutig aus afrikanischer Bildästhetik geboren, andere von Afrikanern europäischer oder indischer Herkunft erstellt worden und einige tragen die Handschrift moderner Kinderbuchillustration. Hier wird auf unaufdringliche Weise ein weltoffenes Südafrika demonstriert, das gerne aufnimmt und lernt und gerne gibt und verschenkt.
HERMANN SCHULZ
NELSON MANDELA: Meine afrikanischen Lieblingsmärchen. Aus dem Englischen von Matthias Wolf. Mit vielen farbigen Illustrationen. C. H. Beck Verlag 2004. 192 Seiten, 19,90 Euro. Illustration aus Nelson Mandela: Meine afrikanischen Lieblingsmärchen
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Nelson Mandela, der große alte Mann Südafrikas, stellt seine Lieblingsmärchen vor
Eine schöne Ideen, Nelson Mandela, den „großen alten Mann Südafrikas” darum zu bitten, ein Buch mit seinen afrikanischen Lieblingsmärchen herauszugeben. Er geht mit dem Auftrag recht fachmännisch und unbefangen zugleich um. In seinem Vorwort erzählt er, dass diese Geschichten allen gehören, dass es keine wirklichen „Originalfassungen” gibt, weil „Geschichten immer neue Wandlungen erfahren”. Dreißig sehr unterschiedliche Texte bietet er an, rund die Hälfte davon aus seiner Heimat Südafrika, aus der Tradition verschiedener Ethnien. Der Herausgeber ist völlig unbekümmert um die Herkunft der Texte: einer kommt nachweislich, so lesen wir, aus dem Flämischen (und erinnert an unser Märchen von den armen Kirchenmäusen und dem Schmalztopf), ein anderer ist malaiischen Ursprungs, wieder andere sind erst in den letzten Jahren von Schriftstellerinnen wie Gcina Mhlophe oder Diana Pitcher niedergeschrieben worden. Wichtig ist ihm, dass sie heute Teil jener Texte sind, „in dem die Kinder Afrikas das Wunder der Bücher” und Geschichten erleben. Der Band ist eine schöne Ergänzung der schon vorhandenen afrikanischen Märchensammlungen, z. B. von Birago Diop aus Westafrika, der in den vierziger Jahren bewusst bei professionellen Geschichtenerzählern an den Quellen gearbeitet hat. Alle Texte sind geeignet sie Kindern vorzulesen . Es geht oft turbulenter und auch rätselhafter zu als in unseren Märchen, und manche Geschichten sollte man einfach mit ihren geheimnisvollen Melodien auf sich wirken lassen! Nicht alle erschließen sich sofort.
Die originellen Illustrationen sehr unterschiedlicher Künstler machen das Buch noch kostbarer. Einige sind eindeutig aus afrikanischer Bildästhetik geboren, andere von Afrikanern europäischer oder indischer Herkunft erstellt worden und einige tragen die Handschrift moderner Kinderbuchillustration. Hier wird auf unaufdringliche Weise ein weltoffenes Südafrika demonstriert, das gerne aufnimmt und lernt und gerne gibt und verschenkt.
HERMANN SCHULZ
NELSON MANDELA: Meine afrikanischen Lieblingsmärchen. Aus dem Englischen von Matthias Wolf. Mit vielen farbigen Illustrationen. C. H. Beck Verlag 2004. 192 Seiten, 19,90 Euro. Illustration aus Nelson Mandela: Meine afrikanischen Lieblingsmärchen
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