Heinz Ludwig Arnold, geboren 1940 in Essen, ist freiberuflicher Publizist und Honorarprofessor der Universität Göttingen. Er ist Herausgeber der Zeitschrift TEXT+KRITIK sowie des Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 2009 erschien das von ihm neu bearbeitete Kindler Literatur Lexikon. Arnold hat es wie kein anderer verstanden, Literaturkritik und Wissenschaft miteinander zu verbinden. Seit den sechziger Jahren begleitet er den Literaturbetrieb mit Kritiken, Essays, Porträts und vor allem Interviews. Ein inquisitorischer Duktus ist ihm fremd, die vom ihm befragten Autoren empfanden ihn als Freund und Partner. Die vorliegende Edition präsentiert alle Gespräche auf drei MP3-CDs.Das gesamte Konvolut umfasst ca. 64 Stunden! Die Gespräche werden unbearbeitet publiziert, man hört Türen gehen, Wein wird entkorkt, Pfeifen entzündet, man erlebt Versprecher und überraschende Unterbrechungen. Das Atmosphärische ist mehr als ein Hintergrundgeräusch: Die Gesprächssituation wird plastisch und der jeweilige Autor in ihr authentisch.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Nachdruck empfiehlt Rezensentin Beate Tröger die nun auf CD erschienenen, von Heinz Ludwig Arnold geführten "Gespräche mit Schriftstellern" aus den Jahren 1970 - 1999. Die Interviews, die der kürzlich verstorbene Literaturwissenschaftler Arnold mit den namhaftesten Autoren der Nachkriegszeit führte, erscheinen ihr nicht nur als wertvolle Literatur- und Mentalitätsgeschichte, Tröger lernt dank Arnolds einfühlsamer, kenntnisreicher und manchmal vorsichtig provozierender Fragetechnik auch die Autoren hinter ihrem Werk kennen. Ob in dem nur elfminütigen Interview mit Christa Wolf oder in stundenlangen, weinseligen Gesprächen etwa mit Friedrich Dürrenmatt, die nicht selten auf eine Freundschaft hinausliefen, bewundert die Kritikerin immer wieder Arnolds Offenheit und Begeisterung, die seinen Gesprächspartnern persönliche sowie politische Bekenntnisse entlocken. Und dank "charmanter" familiärer Hintergrundgeräusche - etwa im Hause Grass oder Kempowski - fühlt sich die Rezensentin, als sei sie selbst dabei gewesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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