Bettina Flitner
MP3-CD
Meine Schwester
Ungekürzte Lesung mit Julia Nachtmann (1 mp3-CD), Lesung. 429 Min.
Gesprochen: Nachtmann, Julia
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Gemeinsam erleben Bettina und ihre Schwester die Höhen und Tiefen des Aufwachsens in den 70er-Jahren: Sie machen erste Liebeserfahrungen und lernen mit den unerfüllbaren Erwartungen ihrer Eltern umzugehen. Zusammen verbringen sie glückliche Stunden mit ihren Großeltern, um den Depressionen der Mutter zu entkommen. Doch das Duo zerbricht, als Bettinas Schwester sich das Leben nimmt. Für Bettina beginnt eine Zeit der Lähmung und Verzweiflung. Dann findet sie Trost im Schreiben und wagt den mutigen Schritt, sich den Gespenstern der Vergangenheit zu stellen und von diesen zu befreien.Ungekü...
Gemeinsam erleben Bettina und ihre Schwester die Höhen und Tiefen des Aufwachsens in den 70er-Jahren: Sie machen erste Liebeserfahrungen und lernen mit den unerfüllbaren Erwartungen ihrer Eltern umzugehen. Zusammen verbringen sie glückliche Stunden mit ihren Großeltern, um den Depressionen der Mutter zu entkommen. Doch das Duo zerbricht, als Bettinas Schwester sich das Leben nimmt. Für Bettina beginnt eine Zeit der Lähmung und Verzweiflung. Dann findet sie Trost im Schreiben und wagt den mutigen Schritt, sich den Gespenstern der Vergangenheit zu stellen und von diesen zu befreien.Ungekürzte Lesung mit Julia Nachtmann1 mp3-CD ca. 7 h 9 min
Bettina Flitner ist Fotografin und Filmemacherin, ihre Filmerfahrungen haben ihre Fotoarbeiten geprägt. Nach einer Ausbildung beim WDR studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, ihre ersten Filme wurden vielfach ausgezeichnet. Bettina Flitner fokussiert sich seit 1990 auf Fotografie. Sie veröffentlichte diverse Bücher, darunter gemeinsam mit Alice Schwarzer »Meine algerische Familie, Frauen mit Visionen: 48 Europäerinnen« und »Reisen in Burma«.
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 429 Min.
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742422972
- Artikelnr.: 62771719
Herstellerkennzeichnung
Der Audio Verlag GmbH
Hardenbergstr. 9a
10623 Berlin
info@der-audio-verlag.de
www.der-audio-verlag.de
+49 (030) 3199828-0
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wolfgang Schneider gefällt Julia Nachtmanns Lesung des Buches von Bettina Flitner. Die Schauspielerin verleiht dem Text um die Depression und den Selbstmord der Schwester und der Mutter der Autorin ein ganz eigenes Timbre, eine literarische Emphase, findet Schneider. Die autobiografische, laut Schneider auch nach dem Auserzählen weiterhin rätselhaft bleibende Geschichte um die dunklen Seiten einer bürgerlichen Kindheit und Jugend vermittelt dem Rezensenten die Vorzeichen eines depressiven Leidens, wie sie Angehörige wahrnehmen können, sowie die bittere Tatsache, dass niemand ohne fremde Hilfe aus einer schweren Depression herausfindet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es hört sich übertrieben an, aber: Bettina Flitners Manuskript traf mich wie ein Blitzschlag.« Helge Malchow »Meine Schwester hat Wucht und Zartheit, Emotion und Intelligenz, das Schöne, das Schreckliche, das ganze Leben fächert sich auf, und das in einer Sprache, die immer durchscheinend bleibt, schwebend, wenig Adjektive, es geht schnörkellos geradeaus, und der Leser kann nicht aufhören, einer so unsentimental und doch tief berührend erzählten Geschichte zu folgen, von Satz zu Satz...« Elke Heidenreich, Süddeutsche Zeitung
»Es ist daher weit mehr als nur ein anrührendes Denkmal, das Bettina Flitner ihrer Schwester mit ihrem Buch gesetzt hat. Die Partnerin von Alice Schwarzer entlarvt auch die Lebenslügen einer ganzen Generation und ihre Folgen gerade für heranwachsende Frauen.« Oliver Pfohlmann SWR Lesenswert 20220510
Gebundenes Buch
Bettina Flitner ist bislang vor allem als Fotografin in Erscheinung getreten, manchen ist sie vielleicht auch als Frau an der Seite von Alice Schwarzer bekannt. Nun hat Flitner ihr erstes literarisches Buch veröffentlicht, ein Memoir, in dem ihre ältere Schwester eine zentrale Rolle …
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Bettina Flitner ist bislang vor allem als Fotografin in Erscheinung getreten, manchen ist sie vielleicht auch als Frau an der Seite von Alice Schwarzer bekannt. Nun hat Flitner ihr erstes literarisches Buch veröffentlicht, ein Memoir, in dem ihre ältere Schwester eine zentrale Rolle spielt. Die Schwester, die jahrelang unter Depressionen litt und ihr Leben durch Selbstmord beendete, ebenso wie die Mutter 33 Jahre zuvor.
Die beiden Schwestern müssen nicht nur mit dem Suizid der Mutter klar kommen, sondern auch damit, den Erwartungen des Vaters an ihre beruflichen Laufbahnen nie zu genügen. Überhaupt ist das familiäre Umfeld schwierig. Die Eltern sind linksliberale Bildungsbürger und haben wechselnde Liebschaften. Es war zwar die Zeit der Hippies, der sexuellen Revolution und der freien Liebe, doch so wirklich frei schienen sie nicht - Eifersucht prägte den Alltag. Zwar suchte man dies vor den Töchtern zu verbergen, in dem die Eltern Krisengespräche auf Französisch führten, aber die Kinder bekamen die Spannungen natürlich dennoch zu spüren. Auch das Verhältnis zu den Großeltern war alles andere als herzlich, waren diese doch voller althergebrachter Standesdünkel und sehr autoritär.
Bettina Flitner macht all dies - und noch vieles mehr - mit ihrem literarischen Debüt öffentlich. Vorwürfe findet man dabei erstaunlich wenige, oft nur in Andeutungen. Nein, dies ist keine Anklageschrift, sondern der Versuch der Autorin, durch möglichst nüchternes Erzählen die eigene Geschichte besser zu verstehen. Und doch ist der Text sehr bewegend, auch wenn es manch langatmige Passage gibt. Überdies beschlich mich mehr als einmal das unangenehme Gefühl, unerlaubterweise in einem fremden Tagebuch zu lesen. Vermutlich deshalb, weil Flitner nichts verfremdet oder anonymisiert, sondern alle Familienangehörigen bei vollem Namen nennt. Einzig Susanne wird von ihr fast durchgängig als "meine Schwester" benannt, ganz als ob die Autorin bei aller Offenheit doch einen Rest an Distanz wahren möchte.
Sprachlich ist der Text recht solide, die Sätze sind oft knapp, ruhig, unprätentiös. Insgesamt überzeugt mich die Form nicht ganz so wie der Inhalt. Die Erzählung wirkt auf mich, als ob Tagebücher etwas überarbeitet und für die Öffentlichkeit aufpoliert wurden. Die wenigen Metaphern sind nicht sonderlich originell, etwa die Darstellung der Depression als schwarze Raben, die die Kranke umflattern.
Aber "Meine Schwester" ist ein Buch, das mich berührt hat. Nicht zuletzt dadurch, dass sich Flitner auf die Suche nach Antworten begibt und es zugleich aushält, dass einige Fragen offen bleiben. Und darin liegt, bei aller Tragik, auch ein gewisser Trost.
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Gebundenes Buch
ein eindringliches und berührendes Familienporträt, das mich so schnell nicht los ließ
Dieses Porträt beschränkt sich allerdings nicht nur auf Flitners Kernfamilie (Mutter, Vater, Schwester).
Vielmehr weitet sie den Kreis auf beide Großelternpaare sowie die Ehe …
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ein eindringliches und berührendes Familienporträt, das mich so schnell nicht los ließ
Dieses Porträt beschränkt sich allerdings nicht nur auf Flitners Kernfamilie (Mutter, Vater, Schwester).
Vielmehr weitet sie den Kreis auf beide Großelternpaare sowie die Ehe ihrer Schwester aus.
In Rückblenden erzählt die Autorin von der gemeinsamen Kindheit und Jugend mit ihrer Schwester in einer Familie, die geprägt ist von elterlicher Egozentrik und Unzuverlässigkeit. Selten wirkt diese Familie wie ein geschützter Rückzugsraum, ein Nest.
Parallel dazu verläuft der Erzählfaden der letzten Monate vor dem Selbstmord der Schwester - was hätte ich wissen müssen? war ich ihr noch wirklich nah?
Beim Lesen liefen mir an manchen Stellen eiskalte Schauer über den Rücken - so bedrückend und erkennbar beschädigend empfand ich die familiären Strukturen und Rollen, sowohl bei den Großeltern als auch bei den Eltern selbst. Gleichzeitig findet sich bereits in der Familie mütterlicherseits die Krankheit Depression. Für diese gibt es, wie heute bekannt, eine familiäre Prädisposition. Damals hat man sie wohl als Launen und Verstimmungen eher hingenommen. Und fataler Weise lässt sich anhand der Familienschilderungen erkennen, wie sich daraus ergebende Verhaltensmuster in der nächsten Generation fortsetzen können. So unfassbar tragisch.
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Gebundenes Buch
MEINE SCHWESTER
Bettina Flitner
TW: Depression, Suizid
„Wir waren zu zweit durch diese Wüste gegangen, meine Schwester und ich. Zu zweit gewandert durch diese erschöpfende Weite. Zu Beginn war der Winkel zwischen unseren Wegen kaum sichtbar, kaum messbar gewesen. Aber er wurde …
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MEINE SCHWESTER
Bettina Flitner
TW: Depression, Suizid
„Wir waren zu zweit durch diese Wüste gegangen, meine Schwester und ich. Zu zweit gewandert durch diese erschöpfende Weite. Zu Beginn war der Winkel zwischen unseren Wegen kaum sichtbar, kaum messbar gewesen. Aber er wurde doch größer mit jedem Schritt. Mit jedem Schritt entfernten wir uns mehr voneinander. Meine Schwester wählte die Liebe, ich die Achtung“. (S. 176/177)
Abends um 20 Uhr kam der Anruf: Susanne, ihre große Schwester ist tot, sie hat sich im Badezimmer erhängt.
Wie kann das sein? Sie hatten sich doch damals, nach dem Freitod der Mutter geschworen, dem anderen Bescheid zu geben, sollte sich irgendwann auch mal einer von ihnen umbringen wollen.
Vielleicht hatte Susanne auch Bescheid gegeben? Tinas Telefon hatte ja zuvor geklingelt und sie hatte auch den Namen ihrer Schwester auf dem Display gesehen - nur angenommen hatte sie den Anruf nicht. Sie hatte keine Zeit für ihre Schwester - für ein Gespräch das wieder mindestens eine Stunde über ihre Ängste und Depressionen dauern würde.
Und jetzt war es zu spät.
In Rückblicken erfahren wir die Familiengeschichte der Autorin.
Lernen ihre Eltern kennen, die es mit der Aufsichtspflicht nicht immer so ganz genau nehmen und deren Affären wichtiger sind, als den Mädchen ein Abendessen zu kochen.
Treffen die Großeltern, die aus ihren zugewiesenen Rollen der 70er-Jahre nicht ausbrechen können und bei denen man sich entscheiden muss, ob man Liebe oder Achtung bekommen möchte. Doch die Mädchen halten zusammen und sind ein Team, bis sich irgendwas ändert.
Die autobiografische Geschichte von Bettina Flitner hat mich sehr berührt. Ich habe das Buch in 1½ Tagen gelesen und konnte es kaum zur Seite legen.
Wunderschöne Sätze haben mich durch diese traurige Geschichte getragen, den Vergleich mit den Raben während der Depressionsschübe der Mutter fand ich wunderschön.
Diverse Male hatte ich Flashbacks - zu schön sind diese kleinen Beschreibungen von Süßigkeiten, Zeitschriften und den typischen Lebenssituationen in den 70er-Jahren.
Fazit:
Ein faszinierendes Buch, das man gelesen haben muss. Traurig und wunderschön.
5/ 5
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