Marc Maronnier ist 24 und trinkt sich mit seiner reichen Clique der "spöttischen Heuchler" durch Pariser Schickeria-Partys, Clubs und Empfänge. Durch alle Ablenkungen seines mondänen Lebens hinduch verfolgt er ganz klar sein Ziel: das Herz der schönen Anne zu erobern. Eine moderne Liebesgeschichte, erzählt vom ZDF-"heute nacht"-Moderator Thomas Kausch.
Das rowohlt paperback als Hörproduktion.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2001Lustlos keck
Frédéric Beigbeders Blindtext
Begabte Menschen, die staatliche Hochschulen für Gestaltung besucht haben, um später diverse elektronische oder Print-Datenträger gut aussehen zu lassen, haben die meiste Freude an ihrem Beruf immer dann, wenn sie ein Format einmal ohne jede Sorge darum, wie es der "Content Provider" am Ende füllt, ausprobieren, dehnen, rütteln und zuschanden reiten dürfen. Andrucke, Magazin-Probeseiten voller Blindtext, aus Farbfeldern und Blanko-Links bestehende Test-Websites, auf allen Seiten mit Buchstabenmohn bestreute Buch-Dummies und CD-Hüllen für leere Silberscheiben sind ihre liebsten Spielzeuge. Frédéric Beigbeder, ehemaliger Werber und als Autor des Romans "39,90" nestbeschmutzender Chronist der in der PR-Branche herrschenden desolaten psychoökonomischen Verhältnisse, hat jetzt das Format des flachen Mantel-Innentaschen-Paperbacks ganz im Sinne der genannten Designersehnsüchte mit einem Frühwerk namens "Memoiren eines Sohnes aus schlechtem Hause" bespielt, in dem Satzfolgen wie "Auf einmal war's mir egal, nicht zu wichsen. Auf einmal war's mir egal, nicht auf dem Trip zu sein. Auf einmal wars mir egal, nicht Mick Jagger zu sein" sich auf dem Auge schmeichelnde Weise mit Schaubildern, kursiven fremdsprachigen Ausdrücken und witzig gemeinten Tabellen zum Thema Liebe abwechseln. Nach 95 Seiten ist alles ausgestanden. Die Buchgestalter, um deren wertvolle Arbeit sich Schriftsteller sonst nicht viel scheren, mögen Beigbeder danken. Erhellend zu Lesendes gibt es bei diesem mit lustloser Keckheit vor sich hin plätschernden Entwicklungsromänchen eher nichts.
DIETMAR DATH
Frédéric Beigbeder: "Memoiren eines Sohnes aus schlechtem Hause". Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2001. 95 S., br., 19,56 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Frédéric Beigbeders Blindtext
Begabte Menschen, die staatliche Hochschulen für Gestaltung besucht haben, um später diverse elektronische oder Print-Datenträger gut aussehen zu lassen, haben die meiste Freude an ihrem Beruf immer dann, wenn sie ein Format einmal ohne jede Sorge darum, wie es der "Content Provider" am Ende füllt, ausprobieren, dehnen, rütteln und zuschanden reiten dürfen. Andrucke, Magazin-Probeseiten voller Blindtext, aus Farbfeldern und Blanko-Links bestehende Test-Websites, auf allen Seiten mit Buchstabenmohn bestreute Buch-Dummies und CD-Hüllen für leere Silberscheiben sind ihre liebsten Spielzeuge. Frédéric Beigbeder, ehemaliger Werber und als Autor des Romans "39,90" nestbeschmutzender Chronist der in der PR-Branche herrschenden desolaten psychoökonomischen Verhältnisse, hat jetzt das Format des flachen Mantel-Innentaschen-Paperbacks ganz im Sinne der genannten Designersehnsüchte mit einem Frühwerk namens "Memoiren eines Sohnes aus schlechtem Hause" bespielt, in dem Satzfolgen wie "Auf einmal war's mir egal, nicht zu wichsen. Auf einmal war's mir egal, nicht auf dem Trip zu sein. Auf einmal wars mir egal, nicht Mick Jagger zu sein" sich auf dem Auge schmeichelnde Weise mit Schaubildern, kursiven fremdsprachigen Ausdrücken und witzig gemeinten Tabellen zum Thema Liebe abwechseln. Nach 95 Seiten ist alles ausgestanden. Die Buchgestalter, um deren wertvolle Arbeit sich Schriftsteller sonst nicht viel scheren, mögen Beigbeder danken. Erhellend zu Lesendes gibt es bei diesem mit lustloser Keckheit vor sich hin plätschernden Entwicklungsromänchen eher nichts.
DIETMAR DATH
Frédéric Beigbeder: "Memoiren eines Sohnes aus schlechtem Hause". Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2001. 95 S., br., 19,56 DM.
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