Ein Mord im beschaulichen Altusried reißt Kommissar Kluftinger jäh aus seinem gemütlichen Kässpatzen-Essen. Ein Lebensmittelchemiker der örtlichen Milchfarbik wurde mit einer Vorhangschnur stranguliert und zunächst fehlen jegliche Verdächtige und ein Motiv
Wer einen spannenden Krimifall mit
kniffligem und wendungsreichem Plot erwartet, oder rasante Action sucht, der wird mit Sicherheit hier…mehrEin Mord im beschaulichen Altusried reißt Kommissar Kluftinger jäh aus seinem gemütlichen Kässpatzen-Essen. Ein Lebensmittelchemiker der örtlichen Milchfarbik wurde mit einer Vorhangschnur stranguliert und zunächst fehlen jegliche Verdächtige und ein Motiv
Wer einen spannenden Krimifall mit kniffligem und wendungsreichem Plot erwartet, oder rasante Action sucht, der wird mit Sicherheit hier nicht fündig. Vielmehr lebt „Milchgeld“ von seinen schrulligen Figuren, einer beschaulichen Atmosphäre und einer guten Portion Slapstick! Kommissar Kluftinger ist schon eine recht schräge Figur und ebenso wie seine Kollegen ist er reichlich klischeebeladen, aber die Geschichte wird auf so launige, humorvolle Art erzählt, das man ihn einfach mögen muß. Der Fokus liegt hier zwar nicht hauptsächlich auf dem Krimifall, doch der Mord und die Manipulationen in der Milchwirtschaft (eine recht aktuelle Thematik) werden das ganze Buch hindurch nicht aus den Augen verloren und sind recht glaubwürdig geschildert, so das man hier durchaus Parallelen zum realen Leben ziehen kann.
Die Geschichte entwickelt sich zunächst nur gemächlich, die Ermittlungen schreiten nur zögerlich voran, hauptsächlich in Ermangelung eines Motives oder Verdächtigen. Dafür gibt es reichlich launige Szenen von Kluftingers Privatleben. Gattin Edith ist nicht grade erbaut, das der gemeinsame Mallorca Urlaub wegen des Mordes abgesagt werden soll und fährt kurzerhand mit einer Freundin allein. Der Stohwitwer muß nun zusätzlich zu dem Mordfall auch noch sein häusliches Leben auf die Reihe bekommen und so kommt der Leser in den Genuß einiger ziemlich schräg-komischer Szenen, z.B. als Kluftiger während der Beerdigung des Mordopfers eine spektakuläre Verfolgungsjagd liefert, gemeinsam mit dem verhaßten Gatten von Ediths Freundin kocht oder bei einer nächtlichen Observierung ein wneig die Kontrolle verliert. Hier kann man sich wirklich köstlich amüsieren. In Verbindung mit netten Landschaftsbeschreibungen und einigen Dialogen im örtlichen Dialekt bekommt man so viel Lokalkolorit geboten.
Die Auflösung des Krimifalles am Ende ist nachvollziehbar und in sich schlüssig, so das keine Fragen offen bleiben.
FaziT: launig-humorvoller Regionalkrimi, der hauptsächlich durch seine kauzige Hauptfigur lebt, ich hab mich hier gut amüsiert und bestens unterhalten gefühlt, so das es mit Sicherheit nicht der letzte Kommissar Kluftiger Krimi ist, den ich gelesen habe.