Man schreibt das Jahr 1878, das Luxusschiff „Leviathan“ befindet sich auf der Jungfernfahrt nach Kalkutta. An Bord ist eine illustre Gesellschaft der unterschiedlichsten Typen und Nationalitäten. Unter ihnen der französische Kommissar Coche, der unter den Passagieren einen gefährlichen Raubmörder
vermutet. Er ermittelt in einem Kapitalverbrechen, das in Paris geschehen ist: der alte Lord Littleby,…mehrMan schreibt das Jahr 1878, das Luxusschiff „Leviathan“ befindet sich auf der Jungfernfahrt nach Kalkutta. An Bord ist eine illustre Gesellschaft der unterschiedlichsten Typen und Nationalitäten. Unter ihnen der französische Kommissar Coche, der unter den Passagieren einen gefährlichen Raubmörder vermutet. Er ermittelt in einem Kapitalverbrechen, das in Paris geschehen ist: der alte Lord Littleby, ein Sammler orientalischer Kostbarkeiten, ist bestialisch ermordet worden. Auch seine zwei Kinder und alle sieben Bediensteten fielen dem Mörder zum Opfer. „Ein entsetzliches Verbrechen in einem vor-nehmen Wohnviertel“, obwohl im Wesentlichen nur eine Schiwa-Figur gestohlen wurde, die zwar aus massivem Gold war, aber später wieder auftauchte.
Auf der „Leviathan“ hat Kommissar Coche alle Tatverdächtigen im Salon „Hannover“ an seinen Tisch geladen, um sie genau beobachten zu können. Im ägyptischen Port Said gesellt sich unter die Passagiere der junge russische Diplomat Erast Fandorin, der Coche ebenfalls verdächtig vorkommt. Obwohl Fandorin keinen Auftrag und keine Handhabe hat, führt er eigene Ermittlungen mit ungewöhnlichen Methoden durch.
Coche überführt fast jeden aus der Schar der Verdächtigen, doch Fandorin kann immer wieder deren Unschuld beweisen. Langsam durchschaut er die Machenschaften und Ziele von Coche und schließlich kann er nicht nur den Mörder von Lord Littleby überführen, sondern auch klären, wieso das gesamte Hauspersonal ohne Widerstand ermordet wurde.
Der russisch-georgische Krimi-Autor Boris Akunin (Jg. 1956) steigert die Spannung und vertieft die Psychologie, indem er in jedem Kapitel die Handlung aus der Perspektive eines anderen Verdächtigen weiter erzählen lässt. Dabei beleuchtet der Autor die Vergangenheit, die Gefühle und Motive der Mitreisenden, womit er den Leser natürlich auch immer wieder auf eine falsche Fährte führt.
Im Audiobuch Verlag ist nun eine vollständige Lesung des Krimis (übrigens der dritte Fall für Erast Fandorin) auf zwei MP3-CDs (Gesamtlaufzeit 525 Min.) erschienen. Dem Sprecher Johannes Steck gelingt es wunderbar, sowohl die fesselnde Handlung als auch die unterschiedlichen Charaktere hörbar zu machen. Die musikalischen Zwischentitel von Mi-chael Ernst erhöhen dabei noch die Spannungsmomente. Eine absolute Hörbuch-Empfehlung.