Was für ein Anfang. Die ersten achtzig Seiten reißen einen so mit, daß man allein wegen ihnen den Roman rühmen möchte. Die Idee ist so simpel, daß man sich fragt, warum ist vor Marías noch nie niemand darauf gekommen. Nicht nur das. In welche Richtung kann die Handlung danach überallhin
aufsplittern. Marías Stil, seine Sprache, sein kalter Blick wird zumeist hervorgehoben, doch sollte man sich…mehrWas für ein Anfang. Die ersten achtzig Seiten reißen einen so mit, daß man allein wegen ihnen den Roman rühmen möchte. Die Idee ist so simpel, daß man sich fragt, warum ist vor Marías noch nie niemand darauf gekommen. Nicht nur das. In welche Richtung kann die Handlung danach überallhin aufsplittern. Marías Stil, seine Sprache, sein kalter Blick wird zumeist hervorgehoben, doch sollte man sich ruhig auch einmal dem Kern seiner Geschichten annehmen, dem was man genretypisch im Kriminalroman Plot nennt. Ein Mann will mit einer Frau ins Bett gehen, doch sie stirbt. Sofort läuten die Alarmglocken: Wieso, warum, wer hat sie ermordet, ist sie freiwillig aus dem Leben geschieden? Nichts von alldem. Sie stirbt einfach beim ersten Rendezvous. Und was wird aus dem Kind, nachdem der Mann die Wohnung verlassen hat? Marías hält das Niveau des Anfangs. Wie er nicht nur in diesem Roman Geheimnisse entblättert, beeindruckt. Ein sinnliches Buch des Unheimlichen. Wie eine Fahrt durch die Nacht. In den Straßen brennen Laternen. In den Wohnungen Licht. Überall Menschen mit einem Geheimnis.