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Basiswissen zum Mitreden - verständlich dargestellt für Jugendliche und Erwachsene, die ihr Wissen auffrischen möchten. Jeder, der sich schon einmal Gedanken darüber gemacht hat, warum er eigentlich auf der Welt ist, war mittendrin - im Philosophieren! In der Philosophie dreht sich alles um Werden und Sein, um Leben und Tod. Jeder Mensch, aber auch jede Zeit hat eigene Antworten auf diese Themen. Die wichtigsten Gedanken und Vorstellungen sind hier versammelt, und verständlich dargestellt, damit auch schon junge Menschen über Platon, Kant und andere große Philosophen mitreden können.

Produktbeschreibung
Basiswissen zum Mitreden - verständlich dargestellt für Jugendliche und Erwachsene, die ihr Wissen auffrischen möchten. Jeder, der sich schon einmal Gedanken darüber gemacht hat, warum er eigentlich auf der Welt ist, war mittendrin - im Philosophieren! In der Philosophie dreht sich alles um Werden und Sein, um Leben und Tod. Jeder Mensch, aber auch jede Zeit hat eigene Antworten auf diese Themen. Die wichtigsten Gedanken und Vorstellungen sind hier versammelt, und verständlich dargestellt, damit auch schon junge Menschen über Platon, Kant und andere große Philosophen mitreden können.
Autorenporträt
Christine Schulz-Reiss, geboren 1956, studierte Germanistik, Geschichte, Politik und Kommunikationswissenschaften. Nach einem Volontariat bei den Stuttgarter Nachrichten wurde sie zunächst Polit-Redakteurin, dann stellvertretende Leiterin des Reportageressorts der Münchner Abendzeitung. Heute arbeitet sie freiberuflich als Journalistin und schreibt Sachbücher für Kinder. Christine Schulz-Reiss lebt in der Nähe von München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2007

Der literarische Marktplatz
Das besondere Buch
Kann man zu früh mit Philosophie anfangen? Allerdings! Sind Kinder geborene Philosophen? Die Antwort hängt sehr davon ab, welche Facette dieses schillernden Begriffs man ihr zugrundelegt. Ja, insofern sie (damit beginnt das Buch Nachgefragt: Philosophie von Christine Schulz-Reiss) immer wissen wollen, warum die Banane krumm ist. Daraus folgt aber nicht, dass ein Vierzehnjähriger darauf brennt, Hegel zu studieren.
An etwa vierzehnjährige Leser, das geht aus mancherlei eingeschobenen Anreden hervor, dürfte die Autorin gedacht haben bei ihrem Parforceritt durch die europäische Philosophiegeschichte. Das heißt, wie sehr sie wirklich daran gedacht hat, das fragt man sich schon, wenn man Passagen liest wie die folgende: „Selbst Gott erklärte der schwäbische Philosoph dialektisch, und zwar so: Auch Gottes Geist hat sich selbst ent-fremdet, indem er sich als Natur und menschlicher Geist gegenübersteht. Wenn der Mensch mit seiner Vernunft die Natur anschaut, sieht er also ein Bild Gottes, betrachtet sich dabei aber gleichzeitig selbst. So kann sich Gott letztlich in seiner Vollkommenheit erkennen.” Das ist so einfach wie irgend möglich gesagt, man spürt die Mühe, die in diese Vereinfachung eingegangen ist – aber gerade deswegen denkt man sich, dass junge Leute wahrscheinlich mindestens bis zum Abitur mit Hegel verschont bleiben sollten. Es ist zu viel, es ist zu schwer, es erfordert die Fähigkeit und Bereitschaft zu einer Art abstrakt-spekulativen Denkens, das vor einem bestimmten Alter nicht reifen kann. Ein wenig erinnert die Autorin mit ihrem Projekt an die bildungsbeflissenen Eltern, die ihren quengelnden Nachwuchs durch die Kunstmuseen Europas schleifen, sich, den Kindern und allen sonstigen Besuchern zum Verdruss.
Sie legt mit den griechischen Naturphilosophen los und macht vor Sartre und Russell nicht halt, wobei jeder im Schnitt mit einer Seite abgespeist wird. Das kann nicht funktionieren. Weder kann sich ein Schüler, der bislang mit der Sache nichts zu tun hatte, in dieser gedrängten Form den Unterschied von Anaximenes und Anaximander merken, noch geschieht den Philosophen selbst Gerechtigkeit. Da Schulz-Reiss erkennt, wie viel sie verlangt und wie trocken ihr Stoff ist, erliegt sie dann doch der naheliegenden Versuchung des Ranschmeißerischen. Dann tritt Fichte auf als „der erste Grüne”, und der Pessimismus Schopenhauers reduziert sich zum Miesepetertum. (Die zugehörige Illustration, nicht ohne Witz, zeigt ihn als einen kohlschwarzen Schneemann.)
Ein derartiges Buch schwebt in Gefahr, noch Schlimmeres zu werden als nutzlos. Indem es so sehr darum ringt, fasslich und knapp für ganz Junge zu sein, klammert es sich nahezu verzweifelt ans erinnerbar Anekdotische. Dann bleibt von den Existenzialisten, dass man sie an ihrer schwarzen Kleidung erkennt, von Freud der „Freudsche Versprecher” und von Nietzsche „Du gehst zu Frauen? Dann vergiss die Peitsche nicht!” Das ist keine Frühaufklärung für wache Kinder, sondern schmunzelnder Wegweiser in eine selbstzufriedene Halbbildung, die sich bis ins hohe Alter hält. „Basiswissen zum Mitreden” nennt sich die Reihe, zu der das Buch gehört. Mitreden ist, anders als bei den übrigen Gegenständen der Reihe – Wirtschaft, Politik, deutsche Geschichte, selbst deutsche Literatur – ein zweifelhaftes Ziel im Fall der Philosophie.
Hier gilt eher (und das weiß auch Schulz-Reiss, denn es liefert einen memorablen Einzeiler): Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben. BURKHARD MÜLLER
CHRISTINE SCHULZ-REISS: Nachgefragt: Philosophie. Basiswissen zum Mitreden. Illustrationen von Verena Ballhaus. Loewe 2005. 143 Seiten, 6,95 Euro.
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