Die Kurzbeschreibung dieses Buches klang sehr vielversprechend. Ich erwartete eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, a lá „Schlaflos in Seattle“, bei der die beiden Protagonisten ein Band aus der Vergangenheit verknüpft, von dem sie nichts ahnen. So etwas wie eine Seelenverwandtschaft. Was ich
nicht erwartet habe, ist ein Krimi, noch dazu einer, der so an den Haaren herbei gezogen ist, dass mir…mehrDie Kurzbeschreibung dieses Buches klang sehr vielversprechend. Ich erwartete eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, a lá „Schlaflos in Seattle“, bei der die beiden Protagonisten ein Band aus der Vergangenheit verknüpft, von dem sie nichts ahnen. So etwas wie eine Seelenverwandtschaft. Was ich nicht erwartet habe, ist ein Krimi, noch dazu einer, der so an den Haaren herbei gezogen ist, dass mir zeitweise MEINE Haare zu Berge standen. Und offen gestanden, hatte ich auch keine Lust, einen Krimi zu lesen, noch dazu ohne „Vorwarnung“.
Was mir gut gefallen hat, ist das Cover: Die beiden Hauptpersonen durch die fortlaufend verbundenen Silhouetten von San Francisco und Paris miteinander verbunden und doch getrennt durch die Darstellung auf den beiden Deckblättern. Eine schöne Idee!
Auch wunderschön: Die Einleitung der einzelnen Kapitel mit Zitaten verschiedenster Persönlichkeiten, und immer irgendwie zum folgenden Kapitel passend. Für mich als großen Zitatefan... Schööööön!
Mussos Schreibstil riss mich nun nicht gerade vom Hocker, aber daran auszusetzen habe ich auch nichts. Er liest sich flüssig und leicht, aber besonders aufgefallen ist er mir nicht, weder im positiven noch im negativen Sinne. Solides Schriftstellerhandwerk, würde ich sagen.
Bisher also alles positiv. Aber das, was einen Roman ausmacht, ist die Geschichte. Und hier sammelt Musso leider kräftig Minuspunkte.
Die Charaktere des Buches sind mir zu sehr konstruiert. Die beiden Ehemaligen! Der ehemalige Sternekoch. Die ehemalige Polizistin. Und jeder läuft vor seiner Vergangenheit davon, in der sie zuuuufällig und das obwohl sie Tausende von Kilometern trennen, den Schlüsselfiguren in entscheidenden Phasen deren Lebens begegnen….
Schon die Besessenheit, mit der die beiden – anstatt sich einfach ihre Handys zuzuschicken – in den SMS, in den Fotos, in der Vergangenheit des jeweils anderen schnüffeln, sich ganze Nächte um die Ohren schlagen, um ein Passwort zu knacken (das sich dann auch noch gaaaaanz zufällig als das Bindeglied zwischen den beiden erweist)... Das allein war schon ziemlich weit hergeholt.
Und dann wird es wirklich krass: Musso führt seine verschiedenen Fäden am Schluss zwar zusammen, aber das Ganze wirkt derart konstruiert und unwahrscheinlich, dass es mir richtig gegen den Strich ging. Sorry, aber viel mehr hätte man in eine einzige Geschichte wirklich nicht mehr reinpacken können. Zu viele Zufälle, um glaubwürdig zu sein. Um dieses genauer zu begründen, müsste ich nun zu viel von der Geschichte verraten.
Fazit: Ganz unterhaltsame Lektüre, wenn man von der Geschichte nicht erwartet, dass sie glaubwürdig und nachvollziehbar ist.