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»Es ist altmodisch, aber auch schön und spannend. Arno Schmidt ist ein Entdecker!« (Elke Heidenreich in Lesen!)
Arno Schmidt, der große Schürfer und Wünschelrutengänger im Reich der seinerzeit missachteten Bücher, war der Erfinder einer dialogischen Radioessayistik und hatte in Alfred Andersch, Hans Magnus Enzensberger und Helmut Heißenbüttel die richtigen redaktionellen Förderer seiner Arbeit. Die Radioessays beschäftigen sich mit Klopstock ebenso wie mit dem "letzten Großmystiker" Karl May, mit Ludwig Tieck oder mit James Joyce. Selten ist so kenntnisreich und unterhaltsam über Literatur…mehr

Produktbeschreibung
»Es ist altmodisch, aber auch schön und spannend. Arno Schmidt ist ein Entdecker!« (Elke Heidenreich in Lesen!)

Arno Schmidt, der große Schürfer und Wünschelrutengänger im Reich der seinerzeit missachteten Bücher, war der Erfinder einer dialogischen Radioessayistik und hatte in Alfred Andersch, Hans Magnus Enzensberger und Helmut Heißenbüttel die richtigen redaktionellen Förderer seiner Arbeit. Die Radioessays beschäftigen sich mit Klopstock ebenso wie mit dem "letzten Großmystiker" Karl May, mit Ludwig Tieck oder mit James Joyce. Selten ist so kenntnisreich und unterhaltsam über Literatur geredet worden, wie hier, in Stuttgart, zwischen 1955 und 1961.

Autorenporträt
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1979 an einem Schlaganfall im Krankenhaus in Celle. Er wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Lauban in Schlesien. Arno Schmidt absolvierte das Abitur und arbeitete von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Zunächst stand er im Elsass, ab 1942 dann in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft in ein Lager bei Brüssel. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk "Zettel's Traum". 1973 erhielt Schmidt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1981, zwei Jahre vor ihrem Tod, gründete Alice Schmidt mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Als dokumentarisches Juwel mit erheblichem Nostalgiereiz bezeichnet Rezensent Jochen Hieber diese Hörbuch-Edition von elf Radioessays Arno Schmidt aus den fünfziger Jahren, weshalb für ihn deren Prämierung als "Hörbuch des Monats" "völlig in Ordnung" geht. Inhaltlich findet er die Essays, in denen Hieber Arno Schmidt auch zweit- oder drittrangige Autoren zu Kronzeugen seines literarischen Verfahrens aufrufen sieht, "mittlerweile recht überraschungslos". Lediglich als Fürsprecher damals unpopulärer Klassiker wie Christoph Martin Wieland oder Karl Philipp Moritz gewinnt Schmidt im Rezensenten einen aufmerksamen Hörer. Schmidts Moritz-Porträt als eines "unter Wert gehandelten Dichtertypus'" findet Hieber wegen dessen beklemmend harscher Züge und die Wucht der schneidenden Formulierungen ebenso beeindruckend wie auch als Eigenporträt beglaubigt.

© Perlentaucher Medien GmbH"