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Anhand von scheinbar alltäglichen Situationen erzählt die Journalistin Lily Brett vom Leben in New York. Ob sie den Besuch in einem Schönheitssalon beschreibt oder ein Telefongespräch mit ihrem Vater, ihre Texte zeichnen stets ein humorvolles Bild der riesigen Stadt und ihres Lebensgefühls.

Produktbeschreibung
Anhand von scheinbar alltäglichen Situationen erzählt die Journalistin Lily Brett vom Leben in New York. Ob sie den Besuch in einem Schönheitssalon beschreibt oder ein Telefongespräch mit ihrem Vater, ihre Texte zeichnen stets ein humorvolles Bild der riesigen Stadt und ihres Lebensgefühls.
Autorenporträt
Lily Brett wurde 1946 in Deutschland geboren. Ihre Eltern heirateten im Ghetto von Lodz, wurden im KZ Auschwitz getrennt und fanden einander erst nach zwölf Monaten wieder. 1948 wanderte die Familie nach Brunswick in Australien aus. Mit neunzehn Jahren begann Lily Brett für eine australische Rockmusik-Zeitschrift zu schreiben. Sie interviewte und porträtierte zahlreiche Stars wie Jimi Hendrix oder Mick Jagger. Heute lebt die Autorin in New York. In regelmäßigen Kolumnen der Wochenzeitung DIE ZEIT hat Lily Brett diese Stadt porträtiert. Sie ist mit dem Maler David Rankin verheiratet und hat drei Kinder.  
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.2001

Ferne

"New York" von Lily Brett. Deuticke Verlag, Wien 2000. 160 Seiten. Gebunden, 29,90 Mark. ISBN 3-216-30515-5.

Ich erwachte mit dem dringenden Wunsch, aus der Stadt herauszukommen", beginnt Lily Brett ihre Aufsatzsammlung. Das ist ein wunderbarer Satz, aber leider kein verblüffender Anfang für ein Buch mit dem Titel "New York". Daß sich die Autorin schon auf der anderen Seite des Hudson über die Provinz aufzuregen beginnen wird, ist nur zu vorhersehbar. Um aber das Buch überhaupt einleiten zu dürfen, ist das Textchen nicht etwa mit "Provinz" oder gar "Heimweh" überschrieben, sondern heißt "Auf dem Land". Dann folgen fünfzig weitere Gedanken, Impressionen und Erlebnisse in der Reihenfolge des Alphabets: von "Ausschuß" und "Auto" über "Kleidergrößen" und "Leopardenhosen" bis "Yankees" und "Zwischenmahlzeit". Worum es darin geht, hat ein wenig mit New York, ein wenig mehr mit Frauen und sehr viel mit Lily Brett zu tun, von der wir unter anderem erfahren, daß sie von Schlammasken und Zellulitispackungen klaustrophobische Anwandlungen bekommt und sie das "ganze Gehupe und Getute" in den Straßen von Manhattan nicht leiden mag. Neurotikerin mag man sie deshalb noch lange nicht nennen; aber den Zugang zur Liga der präzis beobachtenden Flaneure und deren geschliffenen Feuilletons verwehrt sie sich selbst durch die vielen Verweise auf persönliche Wehwehchen. Liebe, Religion und Wetter zu Zeiten eines entkriminalisierten New Yorks - was wären das für Themen? Und mitunter gelingen Liliy Brett durchaus originelle Aperçus. Meist jedoch plätschert alles so brav dahin wie der Wasserfall in der Eingangshalle des Trump Tower. Ursprünglich als Kolummnen in der "Zeit" erschienen und damit für den schnellen Verbrauch bestimmt, sind die Texte vielleicht aber auch einfach nur von den zwei Buchdeckeln, die sie nun umkleiden, überfordert. Andererseits weiß Lily Brett ihre amüsant-belanglosen Plaudereien durchaus zu begründen. "New Yorker halten nicht gern inne", schreibt sie. "Die Stadt lädt nicht zum Nachdenken ein." In Deutschland geboren, 1946, und in Australien aufgewachsen, ist New York zwar nur ihre Wahlheimat. Auch dann aber färbt die Stadt ganz offenkundig ab. (F.L.)

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