Sie und er, vielleicht sogar ein Liebespaar? Beim Wandern in den Cevennen sind sie in eine Felsspalte gestürzt. Während Franck bewusstlos in Billies Armen liegt, erzählt sie ihre Geschichte. Billie wächst in einer Wohnwagensiedlung auf, er liegt im Clinch mit seinem bürgerlich-reaktionären Vater. Nichts scheint die beiden Außenseiter zu verbinden, bis sie zwei Hauptrollen im Schultheater bekommen. Die Aufführung mit der Unterschichtengöre und dem kleinen Schwulen wird ein voller Erfolg. Trotzdem spricht alles gegen ein Happy End: Sie bleibt sitzen, er muss ins Internat, es folgen Abstürze und Schicksalsschläge. Aber Billie und Franck geben nicht auf.
CD 1 | |||
1 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 1 | ||
2 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 2 | ||
3 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 3 | ||
4 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 4 | ||
5 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 5 | ||
6 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 6 | ||
7 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 7 | ||
8 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 8 | ||
9 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 9 | ||
10 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 10 | ||
11 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 11 | ||
12 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 12 | ||
13 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 13 | ||
14 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 14 | ||
15 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 15 | ||
16 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 16 | ||
CD 2 | |||
1 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 17 | ||
2 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 18 | ||
3 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 19 | ||
4 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 20 | ||
5 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 21 | ||
6 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 22 | ||
7 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 23 | ||
8 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 24 | ||
9 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 25 | ||
10 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 26 | ||
11 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 27 | ||
12 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 28 | ||
13 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 29 | ||
14 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 30 | ||
15 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 31 | ||
16 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 32 | ||
CD 3 | |||
1 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 33 | ||
2 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 34 | ||
3 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 35 | ||
4 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 36 | ||
5 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 37 | ||
6 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 38 | ||
7 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 39 | ||
8 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 40 | ||
9 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 41 | ||
10 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 42 | ||
11 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 43 | ||
12 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 44 | ||
13 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 45 | ||
14 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 46 | ||
15 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 47 | ||
16 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 48 | ||
17 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 49 | ||
18 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 50 | ||
CD 4 | |||
1 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 51 | ||
2 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 52 | ||
3 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 53 | ||
4 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 54 | ||
5 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 55 | ||
6 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 56 | ||
7 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 57 | ||
8 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 58 | ||
9 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 59 | ||
10 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 60 | ||
11 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 61 | ||
12 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 62 | ||
13 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 64 | ||
14 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 65 | ||
15 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 66 | ||
16 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 67 | ||
17 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 68 | ||
18 | Nur wer fällt, lernt fliegen - Teil 69 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2014Ach, diese Jugend
Mit Ohrenschützern: Anna
Gavalda erzählt von Außenseitern
Mit Scheherazade hat Billie nicht viel gemeinsam. Auch wenn sich die Protagonistin in Anna Gavaldas neuem Roman „Nur wer fällt, lernt fliegen“ vorgenommen hat, ihre Geschichte in einer Nacht zu erzählen, während sie in einer Felsspalte im Nationalpark der Cevennen steckt. Doch leider ist Billie weder klug, noch befindet sie sich in akuter Lebensgefahr. Und besonders gut erzählen kann sie auch nicht. Penetrant entschuldigt sie sich ständig beim Leser: „Manchmal rutscht mir was total Vulgäres raus, aber wenn ich Ihre Ohren beleidige, dann nicht aus mangelndem Respekt, sondern aus Frust, weil ich nicht schnell genug die richtigen Worte finde.“ Diese affektierte Bescheidenheit zieht sich durch das ganze Buch. Die Anstrengung der Autorin, Sympathie für die prollige Billie zu erzeugen, wirkt anbiedernd und anmaßend, ebenso die vorangestellte Widmung „Allen Außenseitern“.
Anna Gavalda produziert einen Besteller nach dem anderen, ihre Bücher haben allein in Frankreich eine Gesamtauflage um die fünf Millionen. Ihre ersten beiden Romane „Ich habe sie geliebt“ (2002) und „Zusammen ist man weniger allein“ (2004), die auch in Deutschland sehr erfolgreich waren, wurden verfilmt, letzterer mit Audrey Tautou in der Hauptrolle. Im Zentrum des neuen Romans stehen Billie und Franck. Auf diese Protagonisten verteilt Anna Gavalda die Klischees, mit denen sie hier arbeitet: Billie ist das verwahrloste Unterschichten- Kind mit der alkoholabhängigen Mutter, das weder Bildung noch menschliche Wärme erfährt. Sie freundet sich mit dem schwulen Franck aus bürgerlich-konservativem Hause an, dessen Mutter Antidepressiva nimmt und dessen Vater in „Anti-alles-Stimmung“ ist, wie Franck sagt. Zwei Außenseiter also, die eine Freundschaft fürs Leben eingehen, nachdem sie in einer Schulaufführung die beiden Hauptrollen spielen. Theater als ästhetische Erziehung der Unterschicht? Oder ein Pseudo-Plädoyer der Autorin für den Mut zum Anderssein in einer Welt der Schicksalsschläge und Abgründe?
Die französische Schriftstellerin ist dafür bekannt, niveauvolle Unterhaltungsliteratur zu schreiben. Für den neuen Roman trifft das nicht zu – allzu platt ist die Beschreibung des französischen Provinz-Prekariats, zu angestrengt die Sympathie mit den Außenseitern, zu gewollt der Jugendjargon: „Es ist schlimm, das sagen zu müssen, aber beim Prekariat ist es so, dass man dich respektiert, wenn du früh was mit ’nem Kerl anfängst.“ Jugendsprache zu verwenden, ohne peinlich zu wirken, das gelang Wolfgang Herrndorf in „Tschick“ außerordentlich. In „Nur wer fällt, lernt fliegen“ sind die pubertären Flüche kunstgewerblich arrangiert, die elliptischen Satzabbrüche redundant – und das Gelaber führt zu nichts.
ANNA STEINBAUER
Anna Gavalda: Nur wer fällt, lernt fliegen. Roman. Aus dem Französischen von Ina Kronenberger. Carl Hanser Verlag, München 2014. 192 Seiten, 18,90 Euro, E-Book 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Mit Ohrenschützern: Anna
Gavalda erzählt von Außenseitern
Mit Scheherazade hat Billie nicht viel gemeinsam. Auch wenn sich die Protagonistin in Anna Gavaldas neuem Roman „Nur wer fällt, lernt fliegen“ vorgenommen hat, ihre Geschichte in einer Nacht zu erzählen, während sie in einer Felsspalte im Nationalpark der Cevennen steckt. Doch leider ist Billie weder klug, noch befindet sie sich in akuter Lebensgefahr. Und besonders gut erzählen kann sie auch nicht. Penetrant entschuldigt sie sich ständig beim Leser: „Manchmal rutscht mir was total Vulgäres raus, aber wenn ich Ihre Ohren beleidige, dann nicht aus mangelndem Respekt, sondern aus Frust, weil ich nicht schnell genug die richtigen Worte finde.“ Diese affektierte Bescheidenheit zieht sich durch das ganze Buch. Die Anstrengung der Autorin, Sympathie für die prollige Billie zu erzeugen, wirkt anbiedernd und anmaßend, ebenso die vorangestellte Widmung „Allen Außenseitern“.
Anna Gavalda produziert einen Besteller nach dem anderen, ihre Bücher haben allein in Frankreich eine Gesamtauflage um die fünf Millionen. Ihre ersten beiden Romane „Ich habe sie geliebt“ (2002) und „Zusammen ist man weniger allein“ (2004), die auch in Deutschland sehr erfolgreich waren, wurden verfilmt, letzterer mit Audrey Tautou in der Hauptrolle. Im Zentrum des neuen Romans stehen Billie und Franck. Auf diese Protagonisten verteilt Anna Gavalda die Klischees, mit denen sie hier arbeitet: Billie ist das verwahrloste Unterschichten- Kind mit der alkoholabhängigen Mutter, das weder Bildung noch menschliche Wärme erfährt. Sie freundet sich mit dem schwulen Franck aus bürgerlich-konservativem Hause an, dessen Mutter Antidepressiva nimmt und dessen Vater in „Anti-alles-Stimmung“ ist, wie Franck sagt. Zwei Außenseiter also, die eine Freundschaft fürs Leben eingehen, nachdem sie in einer Schulaufführung die beiden Hauptrollen spielen. Theater als ästhetische Erziehung der Unterschicht? Oder ein Pseudo-Plädoyer der Autorin für den Mut zum Anderssein in einer Welt der Schicksalsschläge und Abgründe?
Die französische Schriftstellerin ist dafür bekannt, niveauvolle Unterhaltungsliteratur zu schreiben. Für den neuen Roman trifft das nicht zu – allzu platt ist die Beschreibung des französischen Provinz-Prekariats, zu angestrengt die Sympathie mit den Außenseitern, zu gewollt der Jugendjargon: „Es ist schlimm, das sagen zu müssen, aber beim Prekariat ist es so, dass man dich respektiert, wenn du früh was mit ’nem Kerl anfängst.“ Jugendsprache zu verwenden, ohne peinlich zu wirken, das gelang Wolfgang Herrndorf in „Tschick“ außerordentlich. In „Nur wer fällt, lernt fliegen“ sind die pubertären Flüche kunstgewerblich arrangiert, die elliptischen Satzabbrüche redundant – und das Gelaber führt zu nichts.
ANNA STEINBAUER
Anna Gavalda: Nur wer fällt, lernt fliegen. Roman. Aus dem Französischen von Ina Kronenberger. Carl Hanser Verlag, München 2014. 192 Seiten, 18,90 Euro, E-Book 14,99 Euro.
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