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Das Schicksal hat es gut gemeint mit dem Schriftsteller Balthazar Balsan, weniger hingegen mit Odette Toulemonde. Sie allerdings ist glücklich, er nicht. Drei Begegnungen braucht es, und ihrer beider Zukunft entscheidet sich völlig neu: es ist der Beginn einer zauberhaft turbulenten Liebe. Acht Erzählungen, acht Frauen, acht Liebesgeschichten, acht hinreißende Momentaufnahmen von Menschen auf der persönlichen Suche nach dem Glück. Lassen auch Sie sich von Odette erobern!

Produktbeschreibung
Das Schicksal hat es gut gemeint mit dem Schriftsteller Balthazar Balsan, weniger hingegen mit Odette Toulemonde. Sie allerdings ist glücklich, er nicht. Drei Begegnungen braucht es, und ihrer beider Zukunft entscheidet sich völlig neu: es ist der Beginn einer zauberhaft turbulenten Liebe. Acht Erzählungen, acht Frauen, acht Liebesgeschichten, acht hinreißende Momentaufnahmen von Menschen auf der persönlichen Suche nach dem Glück. Lassen auch Sie sich von Odette erobern!
Autorenporträt
Eric-Emmanuel Schmitt, geb. im März 1960 in Sainte-Foy-Lès-Lyons, studierte Klavier in Lyon und Philosophie in Paris. Zunächst Lehrbeauftragter für Philosophie an den Universitäten Besançon und Chambéry, begann er Anfang der 90er Jahre als Autor für Theater, Film und Fernsehen zu arbeiten. Seine erste Prosapublikation in deutscher Sprache 'Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran' begeisterte Hunderttausende von Leserinnen und Lesern.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.12.2007

Wenn die Kassiererin dem Autor das Jawort gibt
„Odette Toulemonde”: Eric-Emmanuel Schmitt erzählt von acht Frauen und den Männern, die sie lieben
Während der Dreharbeiten zu einem Film habe er seine Geschichten geschrieben, erläutert Eric-Emmanuel Schmitt im Nachwort zu seinem Erzählband „Odette Toulemonde”. Bei dem Film wird es sich nicht um Francois Ozons „Acht Frauen” gehandelte haben, doch auch Schmitt erzählt von acht Frauen. Bei einer so großen Zahl irritiert ein wenig, dass so viele von ihnen schlicht, schön und verzweifelt darauf bedacht sind, sozial aufzusteigen. Die Heldin der ersten Erzählung ist vielleicht die extremste Ausformung dieses Typs: Die böse Wanda Winnipeg war schon als Mädchen durchtrieben und hatte es immer nur auf die Männer abgesehen. Durch eine Folge strategischer Heiraten ist sie zu Reichtum gelangt und trifft nun an einem Strand ihren ersten Liebhaber Caesario, der nach wie vor erfolglos malt. Als Fünfzehnjährige hat sie ihn verführt, indem sie seinem (eigentlich fehlenden) Talent schmeichelte. Um ihm ein Geschenk zu machen, bewegt Wanda ihre Millionärsfreunde nun dazu, Caesarios Gemälde zu völlig überteuerten Preisen zu kaufen. Der Maler glaubt endlich, als Genie erkannt zu sein, Wanda, eine gute Tat getan zu haben. So täuschen sich beide.
Anders und doch ähnlich ergeht es Aimée Favart. Die Sekretärin erfährt nach einer fünfundzwanzig Jahre währenden Affäre mit ihrem Chef, dass der sie nicht mehr sehen will und mit seiner Frau nach Südfrankreich zieht. Aus der naiven Aimée wird eine krankhaft misstrauische Frau, was sie darum bringt, den Picasso, den der Liebhaber ihr als Entschädigung geschenkt hat, als echt zu erkennen. Die mit „Die Fälschung” betitelte Geschichte ist beispielhaft für Schmitts literarische Bauweise, denn die meisten Erzählungen – und damit zu viele – arbeiten mit Täuschungseffekten. Entweder wird der Leser hinters Licht geführt oder die Figuren.
Der Charme und die Untugend
In „Eine fremde Frau”, der vielleicht besten Erzählung, wird dem Leser erst am Ende klar, dass die Wahrnehmung der Protagonistin von derjenigen gewöhnlicher Leute abweicht; die Erzählung „Alles, um glücklich zu sein” nimmt Schmitts Generalthema auf und erzählt von einer Frau, die ihren Mann erst zu kennen meint, ihn dann als herzlosen Ehebrecher verkennt, um ihn über Umwege doch wieder schätzen zu lernen. Immer löst eine Pointe die Täuschung auf, manchmal ist sie kunstvoll genug, um den Leser noch ein wenig sinnieren zu lassen. Was Schmitts Geschichten lesbar macht, ist ihr Charme, der keineswegs bloß ein anderer Name für die notorischen Untugenden dieses Autors ist.
Konstruierte, klischierte, ganz schwache Geschichten gibt es in „Odette Toulemonde” auch. Schmitt ist ja inzwischen ein vielgeschmähter Autor. Das billige Glück, das Süßliche und die erpresste Harmonie gelten als seine Markenzeichen. Je größer die Lesergemeinde Schmitts im Laufe der Jahre geworden ist, desto unverhohlener äußerte die Kritik ihre Geringschätzung.
Darf man da die Titelgeschichte, die inzwischen verfilmt im Kino zu sehen ist, als Reflex darauf lesen? Die Geschichte handelt von einem Autor, Balthazar Balsan, dessen Name wohl nicht zufällig an Balsam erinnert. Balsan schreibt populäre Werke aus dem Geist von Eintracht und Versöhnung. Odette Toulemonde ist sein größter Fan. Zum Glück schaut sie sich, wenn sie fernsieht, keine Kultursendungen an, denn in einer dem literarischen Quartett ähnlichen Talkrunde widerfährt Balsan Schlimmes. Ein Kritiker namens Olaf Pims nennt Balsans Buch ein „Wörterbuch der seichten Gedanken” und beschließt seinen kritischen Wutanfall damit, sich über Balsans Leser zu mokieren: „Schließlich haben auch die Kleingeister Anrecht auf einen Helden. Die Concierges, die Kassiererinnen, die Friseusen und all die anderen Sammlerinnen von Jahrmarktspüppchen und Sonnenuntergangsfotos haben zweifellos den idealen Schriftsteller gefunden.” Als Balsan kurz nach der Sendung feststellt, dass ihn seine Frau betrügt, fährt er aus lauter Verzweiflung zu Odette Toulemonde, „Frau Jedermann”, die ihm vor kurzem einen erbaulichen Leser-Liebes-Brief geschrieben hat, und zieht nach einem ruppigen Dialog gleich bei ihr ein. Anfänglich sträubt sich die Kassiererin und hält sich nicht für wert, an der Seite des Schriftstellers zu stehen. Dann gibt Odette Toulemonde dem Autor ihr Jawort. Es gibt Geschichten, bei denen man sich schlicht wünscht, sie wären schwerer verständlich.KAI WIEGANDT
ERIC-EMMANUEL SCHMITT: Odette Toulemonde und andere Geschichten. Aus dem Französischen von Inés Koebel. Ammann Verlag, Zürich 2007. 233 Seiten, 19,90 Euro.
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