Wir haben mehr Wissen als je zuvor, aber dies stimmt nicht mehr mit unseren Erfahrungen überein. Deshalb rufen wir im Zeitalter der wachsenden Überforderung unsere Leistungen, unsere Gefühle, unsere ganze Lebensbahn immer stärker wie Informationen ab und zerstören so unsere Fähigkeit, mit Unerwartetem umzugehen. Die Frage lautet, ob wir damit begonnen haben, uns selbst wie Computer zu behandeln, und ob der Preis für intelligente Maschinen dümmere Menschen sind.
In "Payback" beschreibt Frank Schirrmacher, wie sich schon in den nächsten Jahren, das Selbstbild des denkenden Menschen wandeln könnte und welche faszinierenden Antworten auf diese Krise möglich sind.
In "Payback" beschreibt Frank Schirrmacher, wie sich schon in den nächsten Jahren, das Selbstbild des denkenden Menschen wandeln könnte und welche faszinierenden Antworten auf diese Krise möglich sind.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2009FRANK SCHIRRMACHER, Mitherausgeber dieser Zeitung, hat ein Buch über die kognitive Überforderung im digitalen Zeitalter geschrieben. Diese Ich-Erschöpfung ist nicht den Technologien geschuldet, sondern der Tatsache, dass nur das im Menschen gefördert und gefordert wird, was mit den Rechnern kompatibel ist. Unter dem Druck, zu simsen, zu twittern und zu googlen, verändert sich unser Gehirn, so dass wir zunehmend auf die Gesetze der Rechnerlogik festgelegt werden. Der Ausweg aus der digitalen Berechenbarkeit des Lebens, den Schirrmacher beschreibt, liegt nicht etwa in der Verweigerung der Technik, sondern in einem neuen Denken, das dem Menschen seine Stärken bewusstmacht: Kreativität, Toleranz und die Fähigkeit, mit Unberechenbarem umzugehen. (Frank Schirrmacher: "Payback". Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen. Karl Blessing Verlag, München 2009. 240 S., geb., 17,95 [Euro].)
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