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Der Roman erzählt die Geschichte des tyrannischen Gymnasialsprofessors Raat, der von der ganzen Stadt als "Professor Unrat" verspottet wird.Der 57-jährige ist verwitwet und hat sich von seinem Sohn losgesagt, weil dieser viermal durchs Examen gefallen ist und sich mit unverheirateten Frauen in der Öffentlichkeit zeigt. Eines Tages verliebt sich Raat jedoch selbst in die "Barfußtänzerin" Rosa Fröhlich, die in dem Vergnügungslokal "Der blaue Engel" auftritt. Er geht mit ihr eine Beziehung ein und heiratet sie schließlich. Nachdem er seine Stellung verliert, trudelt er immer mehr dem Abgrund…mehr

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Produktbeschreibung
Der Roman erzählt die Geschichte des tyrannischen Gymnasialsprofessors Raat, der von der ganzen Stadt als "Professor Unrat" verspottet wird.Der 57-jährige ist verwitwet und hat sich von seinem Sohn losgesagt, weil dieser viermal durchs Examen gefallen ist und sich mit unverheirateten Frauen in der Öffentlichkeit zeigt. Eines Tages verliebt sich Raat jedoch selbst in die "Barfußtänzerin" Rosa Fröhlich, die in dem Vergnügungslokal "Der blaue Engel" auftritt. Er geht mit ihr eine Beziehung ein und heiratet sie schließlich. Nachdem er seine Stellung verliert, trudelt er immer mehr dem Abgrund entgegen ...Mit Professor Unrat hat Heinrich Mann eine Karikatur des deutschen Bildungsbürgers der Wilhelminischen Epoche geschaffen, mit der er die Doppelmoral großer Teile des damaligen Bürgertums zeigt.Auch durch die Verfilmung als Der blaue Engel mit Marlene Dietrich erlangte das Buch Weltruhm.
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Autorenporträt
Heinrich Mann war der ältere Bruder von Thomas Mann, dessen Popularität seit den 1920er Jahren weiter zunahm und Heinrichs frühere Erfolge noch heute überstrahlt. Ab 1930 war Mann Präsident der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, aus der er 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausgeschlossen wurde. Mann, der bis dahin meist in München gelebt hatte, emigrierte zunächst nach Frankreich, dann in die USA. Im Exil verfasste er zahlreiche Arbeiten, darunter viele antifaschistische Texte. Seine Erzählkunst war vom französischen Roman des 19. Jahrhunderts geprägt.[1] Seine Werke hatten oft gesellschaftskritische Intentionen; die Frühwerke sind oft beißende Satiren auf bürgerliche Scheinmoral, der Mann - inspiriert von Friedrich Nietzsche und Gabriele D'Annunzio[1] - eine Welt der Schönheit und Kunst entgegensetzte. Mann analysierte in den folgenden Werken die autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus. Resultat waren zunächst u. a. die Gesellschaftssatire Professor Unrat, aber auch drei Romane, die heute als die Kaiserreich-Trilogie bekannt sind, deren erster Teil Der Untertan künstlerisch am meisten überzeugt. Im Exil verfasste er sein Hauptwerk, die Romane Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Sein erzählerisches Werk steht neben einer reichen Betätigung als Essayist und Publizist. Er tendierte schon sehr früh zur Demokratie, stellte sich von Beginn dem Ersten Weltkrieg und frühzeitig dem Nationalsozialismus entgegen, dessen Anhänger Manns Werke öffentlich verbrannten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.07.2014

Professor Unrat schwarzweiß gezeichnet
Martin Stark hat den Gestalterpreis der Büchergilde Gutenberg erhalten

ajw. OFFENBACH. Ein spitzer, schwarzer Farbstift ist das Werkzeug des Illustrators Martin Stark. Mit dem "Fineliner" hat Stark ein literarisches Schlüsselwerk der Sozialkritik im deutschen Kaiserreich auf eigensinnige Weise illustriert und interpretiert, Heinrich Manns "Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen", 1905 publiziert. Die schwarzweißen Illustrationen brachten Schwarz jetzt den mit 1500 Euro dotierten Gestalterpreis der Büchergilde ein. Schwarz, 40 Jahre alt, studiert in seiner Geburtsstadt Offenbach an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Kommunikationsdesign bei Eike König.

Die Büchergilde Gutenberg, die seit 2002 den Gestalterpreis für jeweils eine Kunsthochschule auslobt, hatte diesmal die HfG im Blick. Der Verlag wählte das Thema aus: fast 110 Jahre nach der Veröffentlichung von Heinrich Manns Romans über einen professoralen Spießbürger, der den Verlockungen einer Varietétänzerin erliegt und zum Opfer seines selbstsüchtigen Verhaltens wird. Unter dem Titel "Der blaue Engel" wurde 1930 die Romanverfilmung des Regisseurs Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich und Emil Jannings in den Hauptrollen weltbekannt.

An dem Gestaltungswettbewerb der Büchergilde beteiligten sich zehn bei HfG-Professor König lernende Studenten. König verweist auf die recht unterschiedliche Bildsprache der Wettbewerbsbeiträge. Doch, ob von Hand gezeichnet oder am Computer erstellt, seien die Arbeiten auf je eigene Weise überzeugend. Den Wettbewerbsbeitrag von Schwarz lobte die Jury, da er "gekonnt verschiedene Bildebenen" verbinde, etwa Szenen aus dem Film "Der blaue Engel", expressionistische Bilder, Comicmotive und Zeitgenössisches. Schwarz habe den Perspektivwechsel, die Änderungen der Proportionen und den Schwarzweißraum wunderbar inszeniert.

Den Filmstil, der in Anlehnung an den 1920 veröffentlichten Streifen "Das Cabinet des Dr. Caligari" Caligarismus genannt wird, sucht Schwarz in seinen Illustrationen des Romans aufzunehmen. Bei der Charakterisierung der Personen beschränkt sich Schwarz auf geometrische Muster: Kreis, Dreieck, Oval, Vieleck. Wenn Schwarz mit seinem schwarzen Filzstift "Professor Unrat" am Pult stehend zeichnet, dann zeigen die spitzen Enden seines Gesichts gleichermaßen Kampflust und Konzentration auf den Kern der Sache, der sich Raat, so sein eigentlicher Name im Roman, als Gymnasiallehrer im Unterricht zu widmen sucht. Dass die Zeichnungen von Schwarz aussehen, als seien es Holzschnitte, verwundert HfG-Professor König nicht. Mit diesen schwarzweißen Handzeichnungen, die nur geringfügig am Computer nachbearbeitet worden seien, habe Schwarz Charaktere und Szenen des Romans vorbildlich konstruiert, einen historischen Stil zitiert, aber nicht imitiert.

Cosima Schneider, Herstellungsleiterin der Büchergilde Gutenberg, ist von der Arbeit angetan: "Schwarz hat es geschafft, in seinen Illustrationen die Charaktere beeindruckend herauszuarbeiten und in die Gegenwart zu übersetzen." Das Buch ist in der Edition Büchergilde in drei unterschiedlich ausgestatteten Ausgaben erschienen, deren Preise zwischen 22,95 und 128 Euro liegen.

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