Entspannt durch die schwierigste Erziehungsphase - so meistern Eltern und Kinder gemeinsam die Pubertät. Wie kommen Eltern und ihre Kinder gut durch die stürmische Zeit der Pubertät? In vielen Familien ist diese Erziehungsphase von zahlreichen Auseinandersetzungen geprägt. Der Bestseller des bekannten dänischen Familientherapeuten Jesper Juul zeigt, dass es auch anders geht. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Wann sind Grenzen wichtig? Wie können Eltern Grenzen erfolgreich setzen? Wie gelingt es, einem Jugendlichen zu vertrauen? Wie gehen Familien konstruktiv mit Konflikten um? Juul bietet Orientierung und gibt viele praktische Tipps - damit die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt aus dieser Phase hervorgeht.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.07.2010Bloß keine pädagogische Torschlusspanik!
Wenn unsere Töchter und Söhne erst einmal zwölf Jahre alt sind, ist Erziehung nicht mehr möglich: Die Bücher von Jesper Juul und Willem Heuves helfen Eltern, durch die Pubertät ihrer Kinder zu kommen.
Wenn das Hormongewitter der Pubertät auf die Kinder niedergeht und ganze Familien in Aufruhr versetzt, versuchen viele Eltern, quasi in erzieherischer Torschlusspanik, noch schnell das nachzuarbeiten, was sie versäumt zu haben glauben. Plötzlich verlangen sie Gehorsam, Pünktlichkeit und Tischmanieren, wollen die Hausaufgaben kontrollieren, mischen sich ungebeten in Kleidungsfragen ein. Meistens funktioniert das nicht. Eltern sind verzweifelt, wenn die Schulnoten schlechter werden und der Umgangston ruppiger wird, die Kinder sich zurückziehen und ihnen emotional zu entgleiten drohen. Kinder sind verstimmt, wenn die Kritik an ihnen anschwillt und dauernd jemand etwas von ihnen will - zumal sie gerade selbst nicht so genau wissen, was eigentlich mit ihnen los ist. Kurzum: Eltern mühen sich vergeblich, einen verbindlichen Rahmen zu setzen, während die Jugendlichen fortwährend am liebsten diesen Rahmen sprengen würden.
Der dänische Familientherapeut und Autor Jesper Juul, dessen Ratgeber zu Erziehungsfragen auch in Deutschland dankbare Reaktionen hervorrufen, hat jetzt ein Buch über die stürmischen Jahre zwischen zwölf und 16 verfasst. Darin rät er den Eltern vor allem zu einem: Gelassenheit. "Die Pubertät ist eine Tatsache, keine Krankheit", ruft er ihnen zu. Die Jugendlichen täten nur, was sie eben tun müssten: wachsen. Juul, das merkt man schnell, ist ein großer Advokat des Kindes. Von Disziplinierungs-Aposteln wie dem früheren Schulleiter des Internats in Salem, Bernhard Bueb, und dem Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff ist der Autor weit entfernt. Den gestressten Eltern schlägt er vor, sich zu entspannen und ihre Kinder zu genießen: Wer hätte vor zwölf, 13 oder 14 Jahren gedacht, dass sie heute so dermaßen selbständig vor uns stehen würden?
Juul, dessen Beratungsinstitut "Familylab" auch einen deutschen Ableger hat, will Eltern in Krisenzeiten den Blick öffnen auf das Wertvolle ihrer Kinder. Er plädiert dafür, prätentiöse Ziele über Bord zu werfen und die Heranwachsenden ihren eigenen Weg finden zu lassen. Aber genau das fällt so schwer: In einem Land, dessen wichtigste Ressource die Bildung ist, gilt ein guter Schulabschluss gerade in der bürgerlichen Mitte nun mal als Voraussetzung für einen gelungenen Start ins Erwachsenenleben. Juul dreht den Spieß um, indem er nicht von den Jugendlichen, sondern von ihren Eltern Umdenken verlangt: "Wenn Kinder erst mal zwölf sind, ist Erziehung nicht mehr möglich; jetzt kommt es auf die Beziehung an, die bis dahin entstanden ist." Es gehe nun darum, dass Eltern Heranwachsende nicht von oben herab maßregelten, sondern "gleichwürdig" mit ihnen umgingen: also beispielsweise nicht einfach ins Zimmer platzen, sondern sich eine Art Einladung verschaffen, bevor sie ein Gespräch beginnen. Als Erwachsener müsse man sich gegenüber einem Jugendlichen seinen "Respekt erst verdienen", mahnt er; Autorität ergebe sich nicht allein aufgrund des Wissens- und Altersgefälles.
Die größten Sorgen bereitet den zehn Familien, deren Beratung durch den Autor während eines "Familylab"-Seminars im zweiten Teil des Buches dokumentiert ist, mangelnder schulischer Fleiß - mit einigem Abstand gefolgt von Bequemlichkeit bei der Erledigung häuslicher Arbeiten und zu viel Streit untereinander. Juul bedauert, dass in Deutschland Schulprobleme die Familien viel stärker belasteten als in anderen Ländern. Das liegt zum einen an der Halbtagsschule, die einen großen Teil des Lernens nach Hause verlagert und die Eltern als Nachhilfelehrer einspannt. Zum anderen aber daran, meint Juul, dass die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern hier weniger motivierend und unterstützend seien als anderswo. Wenn aber die Schule schon Druck aufbaue, ohne Hilfe anzubieten, müssten wenigstens die Eltern bedingungslos zu ihrem Kind stehen, fordert er: Denn Kinder sind auf das Ja ihrer Eltern zu ihrer ganzen Existenz angewiesen, nicht auf ihr Nein. Eltern sollten ihre Kinder begleiten und zur Verfügung stehen - aber nicht sie manipulieren oder verändern wollen. Denn das funktioniere mit einem Kind so wenig wie mit einem Partner.
Ein ganz anderes Buch zur Pubertät hat der niederländische Psychotherapeut und Analytiker Willem Heuves verfasst, der an der Universität Leiden lehrt. Er gibt Eltern keine Ratschläge, sondern erklärt, was ihren Kindern in den Jahren des inneren wie äußeren Aufruhrs widerfährt. Dabei ist zunächst beruhigend, dass er aus epidemiologischen Studien zu berichten weiß, dass die meisten Jugendlichen diese Zeit ohne größere Schwierigkeiten durchlaufen. Ein Drittel sei völlig unauffällig, ein weiteres Drittel leide unter Stimmungsschwankungen und habe leichte Konflikte in der Schule wie im Elternhaus, nur das letzte Drittel berichte von innerer Zerrissenheit und schweren Konflikten (Alkohol, Drogen, Diebstahl, psychische Probleme bis hin zu suizidalen Neigungen). Heuves, ganz Analytiker, bezieht die sexuelle Entwicklung des Jugendlichen (die bei Juul erstaunlicherweise gar nicht vorkommt) mit ein, und zwar an zentraler Stelle. Vielfach würden Jugendliche gehasst, "weil sie eine vorpreschende Bande sind, die ohne Respekt vor der Tradition die Welt der Erwachsenen übernehmen wird". Sie trügen die Verheißung einer potenten Sexualität in sich, während die Elterngeneration inzwischen unfruchtbar sei.
Das könne auch innerhalb der Familie Probleme bereiten: Im gleichen Maße, wie die Pubertierenden an Selbständigkeit gewinnen und die Peer-Group wichtiger wird, sind die Eltern nicht mehr Ratgeber oder Betreuer ihrer Kinder. Nicht selten, schreibt Heuves, würden Eltern dann damit konfrontiert, dass sie ihre Paarbeziehung vernachlässigt haben. Viele Paare trennen sich, wenn sie merken, dass die bindende Kraft der gemeinsamen Elternschaft nachlässt, aber nichts an deren Stelle tritt.
Stärker als Juul plädiert Heuves für das Setzen vernünftiger Grenzen, und zwar aus vielerlei Gründen: Sie seien Zeichen von Besorgnis, Liebe und Interesse; Jugendliche könnten noch nicht alle Konsequenzen ihres Handelns durchschauen; Grenzen schützten sie vor Selbstüberschätzung. Auch blieben Eltern und Kinder über das Aushandeln der Regeln miteinander in Kontakt. Nicht zuletzt brauchten Heranwachsende einen Grund, schließlich von zu Hause auszuziehen.
Heuves ruft Eltern dazu auf, das Selbstwertgefühl der Jugendlichen, das von innen wie von außen einigen Angriffen ausgesetzt ist, zu stärken, indem sie mit ihnen über "Erwachsenen-Themen" diskutieren, ihre Meinungen ernst nehmen, ihre Leistungen anerkennen und immer wieder das Gespräch mit ihnen suchen - seien sie auch noch so schweigsam und abweisend. Dabei sei es hilfreich, sie nicht nach ihren Gefühlen zu fragen, sondern nach ihrem Verhalten - oder von sich selbst zu erzählen.
Beide Bücher zeigen: Auch wenn Teenager die meiste Zeit mit Gleichaltrigen verbringen, sind die Eltern nach wie vor von großer Bedeutung. Sie sind eine Art Leuchtturm, der regelmäßig Signale aussendet, damit die Heranwachsenden Kurs halten können. So sollte, meint Juul, ein Jugendlicher eines Tages sagen können: "Meine Eltern wollten mich nicht kontrollieren, aber sie waren da, als ich sie brauchte." Kinder können eben fast alles selbst, aber nicht allein.
UTA RASCHE
Jesper Juul: "Pubertät". Wenn Erziehen nicht mehr geht. Gelassen durch stürmische Zeiten. Kösel Verlag, München 2010. 208 S., geb., 16,95 [Euro].
Willem Heuves: "Pubertät". Entwicklungen und Probleme. Hilfen für Erwachsene. Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2010. 146 S., br., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn unsere Töchter und Söhne erst einmal zwölf Jahre alt sind, ist Erziehung nicht mehr möglich: Die Bücher von Jesper Juul und Willem Heuves helfen Eltern, durch die Pubertät ihrer Kinder zu kommen.
Wenn das Hormongewitter der Pubertät auf die Kinder niedergeht und ganze Familien in Aufruhr versetzt, versuchen viele Eltern, quasi in erzieherischer Torschlusspanik, noch schnell das nachzuarbeiten, was sie versäumt zu haben glauben. Plötzlich verlangen sie Gehorsam, Pünktlichkeit und Tischmanieren, wollen die Hausaufgaben kontrollieren, mischen sich ungebeten in Kleidungsfragen ein. Meistens funktioniert das nicht. Eltern sind verzweifelt, wenn die Schulnoten schlechter werden und der Umgangston ruppiger wird, die Kinder sich zurückziehen und ihnen emotional zu entgleiten drohen. Kinder sind verstimmt, wenn die Kritik an ihnen anschwillt und dauernd jemand etwas von ihnen will - zumal sie gerade selbst nicht so genau wissen, was eigentlich mit ihnen los ist. Kurzum: Eltern mühen sich vergeblich, einen verbindlichen Rahmen zu setzen, während die Jugendlichen fortwährend am liebsten diesen Rahmen sprengen würden.
Der dänische Familientherapeut und Autor Jesper Juul, dessen Ratgeber zu Erziehungsfragen auch in Deutschland dankbare Reaktionen hervorrufen, hat jetzt ein Buch über die stürmischen Jahre zwischen zwölf und 16 verfasst. Darin rät er den Eltern vor allem zu einem: Gelassenheit. "Die Pubertät ist eine Tatsache, keine Krankheit", ruft er ihnen zu. Die Jugendlichen täten nur, was sie eben tun müssten: wachsen. Juul, das merkt man schnell, ist ein großer Advokat des Kindes. Von Disziplinierungs-Aposteln wie dem früheren Schulleiter des Internats in Salem, Bernhard Bueb, und dem Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff ist der Autor weit entfernt. Den gestressten Eltern schlägt er vor, sich zu entspannen und ihre Kinder zu genießen: Wer hätte vor zwölf, 13 oder 14 Jahren gedacht, dass sie heute so dermaßen selbständig vor uns stehen würden?
Juul, dessen Beratungsinstitut "Familylab" auch einen deutschen Ableger hat, will Eltern in Krisenzeiten den Blick öffnen auf das Wertvolle ihrer Kinder. Er plädiert dafür, prätentiöse Ziele über Bord zu werfen und die Heranwachsenden ihren eigenen Weg finden zu lassen. Aber genau das fällt so schwer: In einem Land, dessen wichtigste Ressource die Bildung ist, gilt ein guter Schulabschluss gerade in der bürgerlichen Mitte nun mal als Voraussetzung für einen gelungenen Start ins Erwachsenenleben. Juul dreht den Spieß um, indem er nicht von den Jugendlichen, sondern von ihren Eltern Umdenken verlangt: "Wenn Kinder erst mal zwölf sind, ist Erziehung nicht mehr möglich; jetzt kommt es auf die Beziehung an, die bis dahin entstanden ist." Es gehe nun darum, dass Eltern Heranwachsende nicht von oben herab maßregelten, sondern "gleichwürdig" mit ihnen umgingen: also beispielsweise nicht einfach ins Zimmer platzen, sondern sich eine Art Einladung verschaffen, bevor sie ein Gespräch beginnen. Als Erwachsener müsse man sich gegenüber einem Jugendlichen seinen "Respekt erst verdienen", mahnt er; Autorität ergebe sich nicht allein aufgrund des Wissens- und Altersgefälles.
Die größten Sorgen bereitet den zehn Familien, deren Beratung durch den Autor während eines "Familylab"-Seminars im zweiten Teil des Buches dokumentiert ist, mangelnder schulischer Fleiß - mit einigem Abstand gefolgt von Bequemlichkeit bei der Erledigung häuslicher Arbeiten und zu viel Streit untereinander. Juul bedauert, dass in Deutschland Schulprobleme die Familien viel stärker belasteten als in anderen Ländern. Das liegt zum einen an der Halbtagsschule, die einen großen Teil des Lernens nach Hause verlagert und die Eltern als Nachhilfelehrer einspannt. Zum anderen aber daran, meint Juul, dass die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern hier weniger motivierend und unterstützend seien als anderswo. Wenn aber die Schule schon Druck aufbaue, ohne Hilfe anzubieten, müssten wenigstens die Eltern bedingungslos zu ihrem Kind stehen, fordert er: Denn Kinder sind auf das Ja ihrer Eltern zu ihrer ganzen Existenz angewiesen, nicht auf ihr Nein. Eltern sollten ihre Kinder begleiten und zur Verfügung stehen - aber nicht sie manipulieren oder verändern wollen. Denn das funktioniere mit einem Kind so wenig wie mit einem Partner.
Ein ganz anderes Buch zur Pubertät hat der niederländische Psychotherapeut und Analytiker Willem Heuves verfasst, der an der Universität Leiden lehrt. Er gibt Eltern keine Ratschläge, sondern erklärt, was ihren Kindern in den Jahren des inneren wie äußeren Aufruhrs widerfährt. Dabei ist zunächst beruhigend, dass er aus epidemiologischen Studien zu berichten weiß, dass die meisten Jugendlichen diese Zeit ohne größere Schwierigkeiten durchlaufen. Ein Drittel sei völlig unauffällig, ein weiteres Drittel leide unter Stimmungsschwankungen und habe leichte Konflikte in der Schule wie im Elternhaus, nur das letzte Drittel berichte von innerer Zerrissenheit und schweren Konflikten (Alkohol, Drogen, Diebstahl, psychische Probleme bis hin zu suizidalen Neigungen). Heuves, ganz Analytiker, bezieht die sexuelle Entwicklung des Jugendlichen (die bei Juul erstaunlicherweise gar nicht vorkommt) mit ein, und zwar an zentraler Stelle. Vielfach würden Jugendliche gehasst, "weil sie eine vorpreschende Bande sind, die ohne Respekt vor der Tradition die Welt der Erwachsenen übernehmen wird". Sie trügen die Verheißung einer potenten Sexualität in sich, während die Elterngeneration inzwischen unfruchtbar sei.
Das könne auch innerhalb der Familie Probleme bereiten: Im gleichen Maße, wie die Pubertierenden an Selbständigkeit gewinnen und die Peer-Group wichtiger wird, sind die Eltern nicht mehr Ratgeber oder Betreuer ihrer Kinder. Nicht selten, schreibt Heuves, würden Eltern dann damit konfrontiert, dass sie ihre Paarbeziehung vernachlässigt haben. Viele Paare trennen sich, wenn sie merken, dass die bindende Kraft der gemeinsamen Elternschaft nachlässt, aber nichts an deren Stelle tritt.
Stärker als Juul plädiert Heuves für das Setzen vernünftiger Grenzen, und zwar aus vielerlei Gründen: Sie seien Zeichen von Besorgnis, Liebe und Interesse; Jugendliche könnten noch nicht alle Konsequenzen ihres Handelns durchschauen; Grenzen schützten sie vor Selbstüberschätzung. Auch blieben Eltern und Kinder über das Aushandeln der Regeln miteinander in Kontakt. Nicht zuletzt brauchten Heranwachsende einen Grund, schließlich von zu Hause auszuziehen.
Heuves ruft Eltern dazu auf, das Selbstwertgefühl der Jugendlichen, das von innen wie von außen einigen Angriffen ausgesetzt ist, zu stärken, indem sie mit ihnen über "Erwachsenen-Themen" diskutieren, ihre Meinungen ernst nehmen, ihre Leistungen anerkennen und immer wieder das Gespräch mit ihnen suchen - seien sie auch noch so schweigsam und abweisend. Dabei sei es hilfreich, sie nicht nach ihren Gefühlen zu fragen, sondern nach ihrem Verhalten - oder von sich selbst zu erzählen.
Beide Bücher zeigen: Auch wenn Teenager die meiste Zeit mit Gleichaltrigen verbringen, sind die Eltern nach wie vor von großer Bedeutung. Sie sind eine Art Leuchtturm, der regelmäßig Signale aussendet, damit die Heranwachsenden Kurs halten können. So sollte, meint Juul, ein Jugendlicher eines Tages sagen können: "Meine Eltern wollten mich nicht kontrollieren, aber sie waren da, als ich sie brauchte." Kinder können eben fast alles selbst, aber nicht allein.
UTA RASCHE
Jesper Juul: "Pubertät". Wenn Erziehen nicht mehr geht. Gelassen durch stürmische Zeiten. Kösel Verlag, München 2010. 208 S., geb., 16,95 [Euro].
Willem Heuves: "Pubertät". Entwicklungen und Probleme. Hilfen für Erwachsene. Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2010. 146 S., br., 14,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Merkwürdig findet Uta Rasche an diesem Band, dass der dänische Familientherapeut Jesper Juul die sexuelle Entwicklung bei Pubertierenden ganz vernachlässigt. Ansonsten hält sie den Autor für einen großen Fürsprecher des Kindes, der mit Disziplinierungsversuchen nichts am Hut hat, wenn es um die 12- bis 16-Jährigen geht. Juuls Ratschläge für überforderte Eltern, sich zu entspannen und sich an ihren Kindern und deren Entwicklung zu erfreuen und im übrigen für sie da zu sein, wenn nötig, findet Rasche ganz offensichtlich sympathisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[...] verhilft seinen Lesern zu mehr Gelassenheit.« ZEIT Wissen