Der verarmte Student Rodion Raskolnikow glaubt, den perfekten Mord zu begehen, als er eine gierige alte Pfandleiherin und deren Schwester erschlägt. Großen Menschen, so meint er, sei es erlaubt, "lebensunwertes" Leben zu vernichten. Er hat vor, sich mit dem Geld der Alten davonzumachen. Die Rechnung scheint aufzugehen: Er gilt zwar bald als Hauptverdächtiger, aber entscheidende Beweise fehlen. Doch nach der Tat verfällt er in ein tagelanges Delirium aus wachsenden Schuldgefühlen und dem Drang, für seine Verbrechen zu büßen. Denn mit einem hat er nicht gerechnet: mit dem eigenen Gewissen.Hörspiel mit Siegfried Wischnewski, Klaus Kammer u. v. a.Produktion: WDR, 19604 CDs Laufzeit 287 min
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kein bisschen an Relevanz verloren hat Fjodor Dostojewskis "Verbrechen und Strafe" laut Martin Maurach. Feststellen konnte der Rezensent das anlässlich dieses auf einer WDR-Produktion von 1960 basierenden Hörbuches. Maurach erspürt die kafkaesken Qualitäten des einsamen Kampfes der Figur Raskolnikow. Die Fassung aus der frühen Stereo-Ära trägt für ihn dazu bei, indem sie diskret und minimalistisch vorgeht und auf stimmliche Disziplin und sensible Personenregie setzt. So wird für Maurach die Entwicklung der Figur hörbar. Was ihm allerdings fehlt, sind die Frauenfiguren. Das Stück konzentriert sich auf die Männerstimmen und nimmt dem Text damit laut Maurach seine gesellschaftspanoramatische Dimension.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Der größte Kriminalroman aller Zeiten.' Thomas Mann