Die "Reise aus Essex" ist die Geschichte einer Flucht aus der Nervenheilanstalt. Clare unternimmt einen brutalen Viertagemarsch über
fast 100 Meilen in sein Heimatdorf zurück, überzeugt, dort mit seiner Jugendliebe, Mary, wiedervereint zu werden. Clares Erinnerungen an die Reise sind poetisch, mitreißend und zutiefst bewegend. Das Hörstück vereint dramatische Szenen, Gedichte und Klänge mit Volksliedern und -Tänzen, die Clare selbst sammelte und spielte. Mit dieser Ausgabe erscheint das Werk John Clares erstmals in deutscher Sprache.
fast 100 Meilen in sein Heimatdorf zurück, überzeugt, dort mit seiner Jugendliebe, Mary, wiedervereint zu werden. Clares Erinnerungen an die Reise sind poetisch, mitreißend und zutiefst bewegend. Das Hörstück vereint dramatische Szenen, Gedichte und Klänge mit Volksliedern und -Tänzen, die Clare selbst sammelte und spielte. Mit dieser Ausgabe erscheint das Werk John Clares erstmals in deutscher Sprache.
buecher-magazin.deJohn Clare (1793-1864) war ein Sohn armer Leute, der schon als Kind zum Tagelöhner wurde, aber bis zu seinem zwölften Lebensjahr zur Schule ging. Der sich ein Schreibheft vom Munde absparte und Gedichte schrieb, die er niemandem zeigte, bis lebensbedrohliche Armut ihn dazu zwang, sie zu verkaufen. Der in London als "Tagelöhner-Prophet" gefeiert wurde und dann wieder aus der Mode geriet. Der das Fiedeln lernte, indem er mit den Roma feierte. Der sieben Kinder und ein gebrechliches Elternpaar zu versorgen hatte, der sich weder unter den Londoner Intellektuellen noch unter den Analphabeten von Northborough zu Hause fühlte und daran verzweifelte. Im Juli 1837 wurde er Patient einer privaten Nervenheilanstalt in Essex. Er hielt sich für einen Preisboxer, für Shakespeare, für Byron. Vier Jahre später entwischte er den Ärzten und lief innerhalb weniger Tage 140 km nach Hause. Diese Reise hat David Fischbach als Hörspiel umgesetzt. Er collagiert Erinnerungen, Briefe, Gedichte und andere Aufzeichnungen Clares. Die Geigerin Angela Hodgson spielt Volkslieder, die Clare gesammelt hat, und Carolina Eyck erzeugt die Klänge des Zwielichts auf dem Theremin.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
Eine ideenreiche, sensible Komposition und ein beachtlicher Fund von David Fischbach, dem eine sogartige Entdeckungsreise durch die Kopflandschaften eines zu Unrecht vergessenen 'Tagelöhner-Poeten' gelungen ist.