Am Fuß des "Vennebergs", Vennebecks gigantischer ehemaliger Mülldeponie, wird die Leiche von Jenny Stratmann gefunden: einer jungen Frau Ende zwanzig, die es anscheinend darauf anlegte, Vennebecks Eltern in den Wahnsinn zu treiben, indem sie deren Kinder stalkte. Doch warum?, fragen sich Kommissar Hufeland aus Münster und sein junger Assistent Kevin Kuczmanik. Und welche Rolle spielte Jennys dubioser Freund dabei, der in der Mordnacht ebenfalls in Vennebeck war? Oder der Gynäkologe, zu dessen Patientinnen nicht nur Jenny Stratmann, sondern auch die verängstigten Mütter zählen? Und was eigentlich ist von den Unkenrufen eines praktischen Arztes zu halten, der die Atom- und Müllwirtschaft für die auffällig hohen Erkrankungs- und Sterberaten in und um Vennebeck verantwortlich macht - bevor er selbst stirbt?
buecher-magazin.deUm Vennebeck macht wohl jeder einen riesigen Bogen. Auch Hauptkommissar Hufeland und sein Azubi Kuczmanik. Leider müssen die beiden Ermittler (nach dem ersten Fall "Hühnerhölle") erneut in das münsterländische Kaff. Ein kleines Kind ist verschwunden. Es taucht wieder auf, dafür wird eine Frauenleiche entdeckt. Jenny Stratmann war eine Persona non grata. Sie pflegte Kontakte zu diversen Männern, stalkte öffentlich Kinder und bezeichnete sich angeblich als "Rumpelstilz", das irgendwann ein Kind holen würde. Bei den Ermittlungen stoßen der cholerische Hufeland und der plietsche Kuczmanik auf Ungereimtheiten mit dem Leichenfundort. Der "Venneberg" ist eine frühere Mülldeponie, in der wohl nicht nur Hausmüll entsorgt wurde. Wieder ein Provinzkrimi von Beckmann mit globalpolitischem Anstrich. Auf Massentierhaltung folgt nun illegale Giftmüllentsorgung. Wer gerne einspurigen Charakteren und ihren gewöhnlichen Dialogen zuhört, bekommt hier noch etwas unverblümten Witz hinzu. Alexander Bandilla zieht seine eigene Linie durch: Der Sprecher gibt der Geschichte samt der vielen Stereotypen eine eigene Tonalität, die mal den Erwartungen entspricht, aber auch mal überrascht.
© BÜCHERmagazin, Olaf Ernst (ole)
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