Krudes Verwirrspiel aus Lügen und Geheimnissen
Als ein ukrainischer Student vor den Mülltonnen eines Hinterhofes erstochen aufgefunden wird, ermittelt Kommissar Hervé Marchal unterstützt von Orla Os, die schnell zur Hauptfigur des Kriminalromans wird. Die 34jährige Norwegerin lebt seit vielen
Jahren in Paris, hatte einen reichen Juristen geheiratet, der bei einem Autounfall zu Tode kam. Nun…mehrKrudes Verwirrspiel aus Lügen und Geheimnissen
Als ein ukrainischer Student vor den Mülltonnen eines Hinterhofes erstochen aufgefunden wird, ermittelt Kommissar Hervé Marchal unterstützt von Orla Os, die schnell zur Hauptfigur des Kriminalromans wird. Die 34jährige Norwegerin lebt seit vielen Jahren in Paris, hatte einen reichen Juristen geheiratet, der bei einem Autounfall zu Tode kam. Nun arbeitet die junge Witwe als Rechtsmedizinerin und vor allem als Sonderermittlerin bei der dortigen Polizei. Die Arbeit ist ihr Lebenselixier und ihr Privatleben läuft nicht gerade rund.
Kaum haben die Befragungen von Bewohnern des Hauses begonnen, wird auch der Zimmernachbar ermordet. Niemand sah oder bemerkte etwas. Die Toten waren letztlich gänzlich unbekannt und auch das angebliche Studium war erfunden. Orla braucht eine Weile, um ihre Ermittlung geradlinig auszurichten. Die im Prinzip ärmlich lebenden jungen Männer unternahmen einige teure Flugreisen. Das passt nicht zusammen.
Eine Freundin hilft ihr, Kontakte in der Heimat der Getöteten aufzunehmen. Nicht lange danach wird sie tragischer Weise ebenfalls umgebracht. Orla wird bald darauf selbst überfallen, gerät nun selbst in das Visier des Mehrfachmörders, zumal der offensichtlich stets Bescheid weiß, was Orla tut oder vorhat.
Einziger Trost für sie ist ihr sich ein wenig beruhigendes Privatleben, denn eine Zufallsbekanntschaft mit einem Weinhändler entwickelt für sie ganz positiv und völlig unerwartet ausstehende Erbschaft ihres verstorbenen Mannes Alain Chenu lässt Orla auf eine absichernde Zukunftsoption hoffen.
Es dauert etwas, bis man in die etwas verworrene Geschichte „rein kommt“. Zunächst heißt es Detailbeschreibungen über polizeiliche Kleinarbeit zu ertragen, doch dann steigen Tempo und Spannung an. Das auch, weil sich im Verlauf aufgrund der offensichtlichen internen Kenntnisse über die Vorgehensweise von Orla Os wechselnde Verdächtige ergeben. Gut mit der Protagonistin eins liest man sich nun von Ereignis zu Erkenntnis und will nicht mehr aufhören, bis der Fall geklärt ist. Das wird er auch, jedoch – wie es sich für ein Krimi-Finale gehört – mit einer doch unerwarteten Auflösung.
© 7/2011, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.