Leselöwen-Schlossgeschichten von Ingrid Uebe
Vorteile: Hardcover, viele bunte und nette Bilder, Cover harmonisch gestaltet (blau mit gelber Schrift „Schlossgeschichten“, Leselöwen-Logo wirkt nicht reizüberflutend, da Buchstaben jeweils in einer Farbe gestaltet sind). Hinten im Buch gibt es kurze
Lebensläufe der Autorin und des Zeichners.
Nachteile:
Behinderte Kinder und ausländische…mehrLeselöwen-Schlossgeschichten von Ingrid Uebe
Vorteile: Hardcover, viele bunte und nette Bilder, Cover harmonisch gestaltet (blau mit gelber Schrift „Schlossgeschichten“, Leselöwen-Logo wirkt nicht reizüberflutend, da Buchstaben jeweils in einer Farbe gestaltet sind). Hinten im Buch gibt es kurze Lebensläufe der Autorin und des Zeichners.
Nachteile:
Behinderte Kinder und ausländische Kinder dürfen in diesen Geschichten nicht mitspielen.
Einige Geschichten sind unvollständig – bei diesem Buch gilt „Masse statt Klasse“.
Kindern sollte man keine unvollständigen Geschichten in Büchern servieren, da sie dadurch auch angeregt werden, unvollständige Aufsätze im Deutschunterricht zu schreiben – für unvollständige Aufsätze kassieren die Schüler bestenfalls eine 3 – 4. Solche Bücher sind also nichts für Kinder, die gute Noten im Fach Deutsch haben wollen.
Die Geschichten sind lieblos und schnell heruntererzählt.
Die erste Geschichte „Michel und der Spukgeist“ erzählt von Michel, der mit einigen Kindern (wie viele es genau sind und wie sie heißen, verschweigt die Autorin) ein Schloss besucht, in dem es spuken soll. Michel ist das mutigste der Kinder und wagt sich ziemlich weit ins Schloss hinein. Er folgt einer weißen Gestalt, die sprechen kann und die ihn dann auch auffängt, als er eine Brüstung hinunterfällt. Aber wer ist diese weiße Gestalt? Ist sie der Geist einer verstorbenen Person? Ist sie jemand, die sich in ein weißes Bettlaken hüllt, um andere zu erschrecken? Diese Fragen bleiben unbeantwortet.
Die zweite Geschichte „Freunde für Prinz Richard“ ist okay. Sie erzählt von einem Jungen, der isoliert in einem Schloss lebt, Privatlehrer hat und andere Kinder nicht kennen lernen soll, weil die Eltern Angst um seine Sicherheit haben. Einmal jedoch reißt der Junge aus...
Die Geschichte „Die Frau auf dem Bild“ ist die spannendste des ganzen Buches. Sie wurde sogar zu Ende erzählt. Es geht um eine Schulklasse, die ein Schloss besichtigt. Zwei der Schülerinnen haben ein merkwürdiges Erlebnis mit einer Frau auf einem der Bilder in der Ahnengalerie.
Die Geschichte „Unten im Meer“ ist unspektakulär und schnell heruntererzählt. Ein Wassermann lebt mit seiner Familie in einem Schloss im Meer, das ihm von einer Meerhexe streitig gemacht wird. „Arielle, die Meerjungfrau“ von Walt Disney ist da um vieles besser!
Die Geschichte „Die Reise nach Venedig“ ist ebenso lieblos heruntererzählt. Antonia und ihr Vater sind in Venedig im Urlaub. Antonia hat dort einen merkwürdigen Traum. Von Venedig erfährt man hier kaum etwas, denn die Geschichte ist nach dem Traum auch schon zu Ende. Wer ein wirklich empfehlenswertes Kinderbuch, das in Venedig spielt, lesen will, sollte zu „Herr der Diebe“ von Cornelia Funke greifen.
Die Geschichte „Wir bauen ein Schloss!“ ist vom Stil und vom Thema her für Vierjährige geschrieben. Die Geschwister Anna und Kaspar bauen ein Schloss aus Bausteinen – nach einigem Gezeter und Gezanke.
Das Leselöwen-Schlossgeschichten-Buch lohnt sich also nicht. Es ist nicht sonderlich spannend, manche Geschichten sind nicht vollständig, lieblose Erzählweise. Unbefriedigende Lektüre also.
Wer seinen Kindern spannende Lektüre schenken will, sollte zum Buch „Burg der Abenteuer“ von Enid Blyton greifen. Das ist fast schon ein Kinderbuch-Klassiker, erschienen im Erika-Klopp-Verlag bzw. dtv-Verlag. Hier ist Spannung garantiert – ein Buch, das auch noch Erwachsene gerne lesen über vier Kinder und einen Papagei, die in einer Burg merkwürdige Vorgänge beobachten...